Jazz und Poesie
Lora Kostina vertont Gedichte von Boris Pasternak
und Pascal von Wroblewsky gibt ihnen Stimme
Das Genre Jazz und Lyrik, das in den 1960er und 70er Jahren durch wunderbare Aufnahmen bei u.a. Philips wunderbare Blüten hervorbrachte, hat in jüngerer Zeit neue Beachtung gefunden. So hat das Lora Kostina Trio sieben von Richard Pietraß, Christine Fischer und Stefan Döring bildhaft ins Deutsche übertragene Texte des russischen Poeten Boris Pasternak (1890-1960) aus den Jahren 1932-1957 in Kompositionen und Arrangements der Pianistin Lora Kostina nicht nur in allerfeinsten Jazz umgesetzt, sondern mit der edlen Stimme Pascal von Wroblewskys zu einem lyrisch-musikalischen Gesamtkunstwerk geformt.
Die Vieroktavenstimme Pascal von Wroblewskys glänzt in warmer Interpretation, brillantem Scat (Die Nacht) und als Sprechstimme von hohem Rang (Wenn ich hätte wissen können …), prägt das Album neben Lora Kostinas Klavier und läßt das Album dem Literatur-Nobelpreisträger (1958) auf hohem Niveau gerecht werden. Jedes der Stücke hat eigene Qualität, fügt sich jedoch ins gelungene Gesamtkonzept und bietet den zu einer perfekten Einheit verschmolzenen Solisten Raum für ihre Entfaltung, ich nenne als Beispiel nur „Wiedersehen“ mit traumhaften Solopartien von Daniel Werbach am Kontrabaß, Pascal von Wroblewski (Scat) und Tom Friedrich am Schlagzeug.
Das beiliegende Textblatt ermöglicht dankenswerterweise das Mitlesen aller von Richard Pietraß, Christine Fischer und Stefan Döring übersetzen Texte. Wegen des hohen musikalischen wie literarischen Genusses hat „Pasternak“ unser Prädikat verdient, den ersten Musenkuß des Jahres.
Lora Kostina Trio / Pascal von Wroblewsky – „Pasternak“
© 2023 Acoustical Mind Records (CD)
Lora Kostina (Klavier, Komposition, Arrangements) – Pascal von Wroblewsky (Gesang) – Daniel Werbach (Kontrabaß) – Tom Friedrich (Schlagzeug)
1. Hamlet – 2. Magdalena – 3. Der Wind – 4. Wiedersehen – 5. Die Nacht – 6. Winternacht – 7. Wenn ich hätte wissen können …
Gesamtzeit: 41:12
|