Monsteralarm!
oder
… wieso Monster gar nicht sooo schlimm sind
Monster sind ein bißchen wilder
als der ganze andre Rest
sammeln keine Heilgenbilder
brauchen auch kein warmes Nest
Viele Kinder und nicht wenige Erwachsene fürchten sich vor Gespenstern, Trollen und Monstern. Vor allem vor den letzteren, diesen unheimlichen, monströsen Gesellen, die im Dunkel des Kartoffelkellers, unterm Bett, im Winkel hinter der Tür, im Schrank beim Öffnen von knarzenden Türen oder im nächtlichen Wald lauern, um ihnen eine schwere Hand von hinten auf die Schulter zu legen, mit einem schrecklichen „BUH!“ hinter einem Busch hervorzuspringen oder einen ans Bein zu fassen, bevor es gelingt, den rettenden Sprung ins Bett zu schaffen. Also werden sie gefürchtet, verachtet und sogar gehaßt. Doch das ist unrecht. Nanu? Wieso? Das findet man heraus, wenn man Erwin Grosches köstliches neues Buch „Monster Monster“ liest, das eindeutig und endgültig mit den schlimmen Vorurteilen gegen die zugegeben auf den ersten Blick gruseligen Wesen einer mysteriösen Zwischenwelt aufräumt. Erwin Grosche hat das schaurige Geschehen über Jahre mit Akribie verfolgt, erforscht und notiert. Er hat dazu unter Betten und in knarrende Schränke geschaut, ist durch finstere Wälder gewandert und hat sich selbst an den liebsten Plätzen der Monster versteckt, um sie dort zu überraschen. Die Auswertung seiner Aufzeichnungen ergab, für Monster-Fachleute nicht überraschend, daß all das Affentheater, die Angstmacherei so was von ungerechtfertigt ist, daß ein Aufklärungsbuch dringend nötig war.
Es bedurfte nur ganz leichter Überredungskünste des rührigen Verlegers, Erwin Grosche als Autor dieses Aufklärungsbuches und seinen eingeschworenen Mittäter, den kongenialen Illustrator Gennadi Isaak dazu zu gewinnen, nach ihrem großen Wurf „Weltlexikon Zwo“ (2023) nun auch das ultimative Monsterbuch zu schreiben und zu zeichnen. Ende September erschien dann der wegweisende Zwischenwelt-Führer „Monster Monster“ im Verlag Akademie der Abenteuer, Berlin. Und ich sage nicht zu viel, wenn ich konstatiere: Diese wunder- und humorvolle Buch schlägt alles, was bisher über Monster gesagt, gesungen, geschrieben und gezeichnet wurde. Wer es liest, natürlich von A wie Abzählreim über M wie Monsterkunde bis V wie Versteck, findet voller Überraschung und Erleichterung heraus, daß Monster ja gar nicht so schlimm sind, weil sie tun, was ihre Aufgabe ist und dabei ganz menschliche Wünsche und Sehnsüchte haben. Na klar, sie treiben Schabernack, manchmal sogar recht grob, doch sie sind auch verletzlich, oft einsam und hätten gerne einen Freund, einen Platz in der Gemeinschaft der Menschen und wären gerne mal zu einer Geburtstagsfeier mit Guglhupf oder einem Tänzchen eingeladen. Ganz eigentlich sind Monster ja wie du und ich.
Und schließlich kann man gar Mitleid mit den rauhen Gesellen empfinden, die keiner mag, sie sogar ein wenig lieb haben. Oh ja, das geht! Das liegt an den mal lustigen, mal einfühlsamen, im Ganzen kuriosen, versöhnlichen Texten Erwin Grosches, auf Augenhöhe Seite für Seite von den phantasievollsten, einfallsreichsten Zeichnungen Gennadi Isaaks umrahmt und begleitet, die jemals jemandem über Monster eingefallen sind.
„Monster Monster“ ist ein Gesamtkunstwerk – ein Buch zum Lachen und zum Vorlesen, für Große und Kleine. Die ganze Redaktion liebt es und beschloß einstimmig, daß es unser Buch des Monats ist, ausgezeichnet mit dem Musenkuß* mit Sternchen.
Kleines Monster schlafe ein
wünsch dir böse Träume
träum von kleinen Monsterlein
bis ich dich wegräume
Erwin Grosche (Texte) / Gennadi Isaak (Zeichnungen) – „Monster Monster“
Monstergeschichten, Monstergedichte, Monsterbilder – Mit einem Vorwort von Jochen Malmsheimer und einem Nachwort von Boris Pfeiffer
© 2024 Verlag Akademie der Abenteuer, Berlin, 157 Seiten, gebunden, durchgehend farbig illustriert, 20,6 x 25,6 cm - ISBN 978-3-98530-145-4
27,- €
Weitere Informationen: www.erwingrosche.de - www.verlag-akademie-der-abenteuer.de/
Punkt Punkt
Komma
Strich
Monster sind wie du und ich
Schon jetzt vormerken: Am 30. Oktober um 19:00 Uhr wird das Buch „Monster Monster“ in der Stadtbibliothek Paderborn vorgestellt. An diesem Abend muß man mit allem rechnen. Wenn Erwin Grosche seine Monstergedichte vorliest und Gruselgeschichten vorträgt, sträuben sich einem die Haare. Der Komponist Gogo Gemke wird am Piano neue Monstermusiken aufführen, der Perkussionist Yukinobu Ishikawa wird mit vielen unheimlichen Geräuschen Gänsehaut erzeugen, und Illustrator Gennadi Isaak und Ute Bremer sitzen am Beamer und zeigen dort Gennadis einzigunartigen Buchillustrationen.
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