Tiergarten
Österreich 2024 Dokumentarfilm von Hans Andreas Guttner
Der titelgebende Tiergarten ist tatsächlich ein solcher, nämlich jener von Schönbrunn. Und immer wieder kann man durch Anlagen gehen, Innenräume besichtigen, Tieren nahe kommen. Aber das ist kein Film für Kinder, der sich nur um die „lieben“ Viecherln kümmert, die jeder mag, die Pandas, die Elefanten.
Filmemacher Hans Andreas Guttner geht es in seiner Betrachtung um mehr – um die Gegenwelt zum Artensterben, also um die Artenerhaltung. Und der Zoo ist die Lebenswelt für unzählige von ihnen, er ist auch der Ort, der sie beschützt.
Also wird der Spaziergang zu den Tieren immer mit sachlichen Passagen unterbrochen, wo Tierpfleger, Wissenschaftler, Fachleute aller Art über ihre Arbeit berichten. Und das Schöne daran ist, mit welcher Anteilnahme alle dies tun, wie viel Detailkenntnis sich da ausbreitet, und wie selbst Menschen, die ihr Leben Käfern oder Maden widmen, echte Begeisterung zeigen.
Der Film springt ohne Systematik von einem Tier zum nächsten, und es geht, wie gesagt, nicht nur um die attraktiven Geschöpfe, sondern auch Tiere, die gewissermaßen niemand mag. Aber so, wie die Natur aufgebaut ist, hat jedes von ihnen seine Funktion.
Sicherlich, letztendlich ist es eine Dokumentation, die den belehrenden Charakter etwas zu sehr hervorkehrt. Da wird – auch mit Schriftinserts – ganz schön gepredigt. Und dem Durchschnittsmenschen nützt das Wissen von acht Millionen Arten auf der Welt nicht viel – diese Zahl wird niemand je überblicken. Aber daß gezeigt wird, was Einzelne für den Erhalt der Natur tun, das ist der wahre Gewinn des Films.
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