Stiftung Insel Hombroich
November/Dezember 2024
Liebe Freunde von Kunst und Kultur,
Eisenholzbaum, Hartriegel und Schneeball leuchten für kurze Zeit in Orange und Rot, auf den Teichen beginnt die Balz der Stockenten und die Zugvögel machen sich auf den Weg in wärmere Gefilde, kurzum: Es ist Herbst in Hombroich. Bei einem Gang über die Insel läßt sich der Wechsel der Jahreszeiten gerade mit allen Sinnen genießen. Selbst Schlechtwetterrundgänge haben ihren Reiz – man denke nur an den einzigartigen Duft bei Nässe, die morgendlichen Nebelschwaden über der Erft und die wohltuende Stille an diesen Tagen.
Künstlerisch bleibt es in Hombroich sehr lebendig, wenngleich auch nicht mehr ganz so eng getaktet. Am 2. November wird dem auf der Raketenstation arbeitenden Autor Oswald Egger der Georg-Büchner-Preis 2024 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung überreicht. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung ist der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum. Die Verleihung der insgesamt drei Akademiepreise beginnt um 16 Uhr im Staatstheater Darmstadt und wird per Livestream übertragen. Die Laudatio auf Oswald Egger hält Paul Jandl. Auf der Raketenstation Hombroich wollen wir mit ihm diese Auszeichnung am 8. Dezember um 18 Uhr feiern. Eine gesonderte Einladung folgt in Kürze.
Nach Abschluß der Sanierungsarbeiten im Juni 2024 und dem künstlerischen Programm im Sommer wird die Sammlung mit Werken der Moderne, fernöstlicher Kunst und archäologischen Artefakten zu Weihnachten wieder im Labyrinth zu sehen sein – in teilweise restaurierter Form und in der Originalhängung von Gotthard Graubner. Mit der Wiedereinrichtung der Sammlung kann das Labyrinth daher ab dem 7. November für circa 6 Wochen nur noch eingeschränkt besucht werden. Dafür aber mit ganz besonderer Begleitung: Täglich um 12:30 Uhr öffnen die mit den Arbeiten beschäftigen Mitarbeiterinnen die Tür und zeigen ganz unmittelbar Einblicke in die vielfältigen Abläufe für die Installation der Kunstwerke. An den Wochenenden erwartet dann das Team der Hombroich-Guides die Besuchenden. Da sich abhängig von den sehr delikaten Arbeiten immer wieder mal etwas ändern kann, finden Sie alle wichtigen Informationen tagesaktuell auf unserer Website.
Und auch im ehemaligen Anatol-Atelier geht es voran! Nachdem im Frühjahr und Sommer der Nachlass des Künstlers gesichtet, gereinigt und für die Katalogisierung ins Stiftungsarchiv gebracht wurde, stehen nun die nächsten Schritte an. Das Atelier, der angrenzende Müller-Raum und das im Rahmen einer Aktion entstandene Bleihaus werden nun behutsam saniert. 2025 werden die Räume dann mit neuer Bestimmung und eng am Werk Anatols orientiert wieder nutzbar sein.
Im Wachhaus der Raketenstation begrüßen wir das nächste Künstlerinnenduo. Hyemin Nam und Jehoon Yii greifen mit ihrer ortsspezifischen Installation „Pluto und Boil“ die Umnutzung des Gebäudes als Ausstellungsraum auf. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei der Eröffnung am Sonntag, den 3. November 2024 um 14 Uhr auf der Raketenstation dabei sind.
Herzlich einladen möchten wir Sie auch zum nächsten Konzert des Fördervereins am Sonntag, den 17. November 2024, um 11 Uhr in der Veranstaltungshalle auf der Raketenstation. Der Bariton Konstantin Krimmel und der Pianist Daniel Heide präsentieren Werke von Franz Schubert. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Unsere Ausstellung „Gleichklang in Autonomie – Hildegard und Erwin Heerich“ ist noch den ganzen Herbst und Winter über bis zum 23. Februar 2025 im Siza-Pavillon auf der Raketenstation zu sehen. Sie ist freitags bis sonntags von 12 bis 16 Uhr geöffnet.
Am 3. und 23. November finden die letzten Künstlerführungen in diesem Jahr statt. Beim Gang durch das Museum erfahren Sie interessante Hintergründe zum Sammler und Stiftungsgründer Karl-Heinrich Müller, zur Idee „Kunst parallel zur Natur“ und zu den maßgeblich prägenden Künstlern Gotthard Graubner, Erwin Heerich und Anatol Herzfeld. Im Thomas Kling Archiv wiederum gibt die Künstlerin Ute Langanky weiterhin jeden ersten Freitag im Monat um 15 Uhr Einblicke in das Werk und die Arbeitsweise des Dichters Kling.
Nebenan zu sehen: Die Langen Foundation präsentiert in ihrer aktuellen Ausstellung „Pink Noise“ Installationen und Werke der in London ansässigen Künstler-Gruppe Troika, die sich mit den Beziehungen zwischen Wahrnehmung, Umwelt und Technologie beschäftigen. In der benachbarten Skulpturenhalle Neuss ist die Installation „HEUTE DEMNÄCHST ENDE“ der Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock zu sehen. Und im Feldhaus – Museum für Populäre Druckgrafik des Clemens Sels Museums läuft noch bis zum 9.3.2025 die Ausstellung Amazing Superbugs. Das große Krabbeln im Comic.
Hombroich unterwegs: Eine Auswahl der neuesten Arbeiten von Katharina Hinsberg sind in ihrer Einzelausstellung „now now“ in der Galerie Bernhard Knaus Fine Arts in Frankfurt vom 2.11.2024 bis zum 1.2.2025 zu sehen. Die Eröffnung ist am 1.11.2024 um 19 Uhr. Auch auf der 57. ART COLOGNE vom 7.-10.11. zeigt Bernhard Knaus am Messestand A 200, Halle 11.2 Arbeiten von Katharina Hinsberg.
Am 4.11.2024 liest Oswald Egger in Leipzig um 19 Uhr im Alten Rathaus. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist bis zum 1.11. erforderlich unter 0341 30 85 10 86 oder tickets@literaturhaus-leipzig.de. Auch in Düsseldorf bietet Oswald Egger lebendige Auszüge aus seinem Gesamtwerk: Bei den „Literarisch-musikalischen Streifzügen“ am 12.11.2024 im Heine Haus Literaturhaus Düsseldorf wird er dabei von Frederike Möller auf großen und kleinen Klavieren musikalisch begleitet. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Am 13.12.2024 wiederum liest er um 18 Uhr aus seinem Buch „Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt“ in der Stadtbibliothek Neuss.
Alle Termine der Stiftung Insel Hombroich und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Stiftung Insel Hombroich
Leitung Kommunikation Susanne Ruprecht Raketenstation Hombroich 4 D-41472 Neuss Tel. +49(0)2182 887-4003 Website Redaktion: Frank Becker
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