Effektvolle Märchenwelt
Die Schneekönigin – nach H.C. Andersen
Bühnenfassung von Elisabeth Wahle und Henner Kallmeyer
- Uraufführung -
Inszenierung: Henner Kallmeyer - Bühne: Lydia Merkel - Kostüme: Silke Rekort - Dramaturgie: Elisabeth Wahle - Regieassistenz: Johanna Landsberg - Kostümassistenz: Anna Jurczak - Inklusionsassistentin: Laura Hutta – Inspizienz: Ilja Betser, Stefanie Smailes
Besetzung: Paula Schäfer (Gerda) - (Kay / Blume / Wache) - Konstantin Rickert (Großmutter / Blume / Krähe 1 & 2 / Rentier) - Stefanie Smailes, Julia Meier - (Schneekönigin / Blumenfrau / Räubermädchen / Finnin) - Silvia Munzón López - (Schneeschipperin / Blume / Prinzessin / Rentier) - Marvin Löffler - (Blume / Prinz / Fliegenpilz)
Harfe: Lea Pleines, Emmi Tzannis
Vorweg: Elisabeth Wahle und Henner Kallmeyer haben dem Zaubermärchen Hans Christian Andersens, das am vergangenen Sonnabend im Wuppertaler Opernhaus als Familienstück seine Uraufführung erlebte, sehr dicht am Original eine Bühnen-Fassung gegeben, die den kleinen und großen Zuschauern im gut gefüllten Saal eine bunte, effektvolle Märchenwelt schenkte.
Gerda und Kay, zwei Kinder, die durch die Nachbarschaft der elterlichen Häuser und das gemeinsame Aufwachsen einander so lieb wie Geschwister haben, erleben in ihren Dachkammern eine unbeschwerte Kindheit – bis eines Winters Kay bei einer Schneeballschlacht ein winziger Splitter ins Auge gerät, der aus einem in einer früheren Zeit zerbrochenen verwunschenen Spiegel stammt. Den hatte ein böser Trollteufel geschaffen, damit alles im Leben schlecht und verkehrt aussah. Die herrlichsten Landschaften z.B. sahen darin aus wie gekochter Spinat. Doch der Spiegel zerbrach durch Unachtsamkeit in abertausende Stücke, die seither in der Welt waren und jenen ein falsches Bild gaben, denen ein auch noch so winziges Splitterchen ins Auge oder gar ins Herz drang. So wurde auch Kay (Aline Blum) böse, sein Herz wurde ein Eisklumpen, und er geriet in die Macht der mächtigen, bösen Schneekönigin (Julia Meier). Gerda (Paula Schäfer) vermißte ihren Freud schmerzlich und glaubte ihn verloren und gestorben.
Doch im folgenden Frühling gab ihr ein wundersames Boot am Flußufer neue Hoffnung, und es nahm sie mit auf eine abenteuerliche Reise, die schließlich zu Kay führen sollte. Auf dem Weg gelangte sie wie eine von Andersen vorweggenommene Alice im Wunderland zunächst in eine von Henner Kallmeyer humorvoll inszenierte Blumenwelt, in der die Blumen (Silvia Munzón López, Konstantin Rickert, Aline Blum, Marvin Löffler) unter sanftem Regiment der Chefin (Julia Meier) ihr Tagwerk inklusive Gymnastik leisteten, nämlich unter dem Öko-Motto „Weg mit den Steingärten“ Sauerstoff zu produzieren. Hier ernteten die flotten „Soloblumen“, vor allem Konstantin Rickert (als aus der Reihe tanzende Margerite) und Silvia Munzón López (als bildhübsche genervte Rose) Heiterkeit und Applaus.
Bei der nächsten Station, Gerda muß unterwegs mal in eine Kutsche, mal auf ein Rentier umsteigen, trifft sie kauzige Krähen
Große Sympathie schlug allen Beteiligten entgegen, die in der Märchenwelt mit herrlichem Bühnenbild, besonders schönen Licht- und Klangeffekten und üppiger Bühnenmalerei (Lydia Merkel), ausgestattet mit wundervollen Kostümen, hier besonders Schneekönigin, Prinzessin, Krähen und Blumen (Silke Rekort) und mit schnellen Kostümwechseln (siehe Besetzung oben) mehrfach besetzt für einen fesselnden Nachmittag sorgten. Entsprechend der lange Applaus und Jubel und die zahlreichen Vorhänge für das Ensemble.
Wesentliche Bedeutung für die märchenhafte Stimmung hatte die musikalische Live-Begleitung durch die verzaubernden Harfenklänge der jungen Harfenistin Emmi Tzannis, die dafür vom Publikum auch besonders gefeiert wurde.
Ein schönes Erlebnis, ein einhüllender Nachmittag, der als diesjähriges Familienstück zu Weihnachten noch viele Zuschauer verdient. Kinder brauchen Märchen.
Weitere Informationen und Termine: www.wuppertaler-buehnen.de/spielplan
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