Als ich das Meer zum ersten Mal sah
… war ich enttäuscht. Es begann gleich hinter einigen ärmlichen, heruntergekommenen Häusern, wo ich eigentlich nur Unrat erwartet hatte: Weggeworfene und angeschwemmte Dinge, Ruiniertes und Baufälliges. Der Strand war vollkommen verwahrlost, eine staubige Schotterstraße führte dicht daran vorbei, übersät mit zerschlagenem Gestein. Und doch wurde dieses öde Ufer von einem heilen, durchsichtigen Wasser berührt, und eine hindernislose Weite nahm hier ihren Anfang. Später war es gerade dieser Ort, zu dem es mich hinzog, der von der großen blauen durchsichtigen Göttin Meer besucht wurde, die hier mit dem Saum ihres Gewandes über den verödeten Strand strich. Es war irgendwo in Italien, und ich war 18 Jahre alt.
Peter Hohberger
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