Auch in einigen NRW-Museen weihnachtet es bereits

Ausstellungen über Krippenkunst, Adventsbräuche und Weihnachtsleuchten

von Andreas Rehnolt

Auch in einigen NRW-Museen 
weihnachtet es bereits
 
Ausstellungen über Krippenkunst, 
Adventsbräuche und Weihnachtsleuchten
 
Telgte/Bochum/Köln/Detmold/Aachen - Nicht nur in den Geschäften und Schaufenstern ist es inzwischen vorweihnachtlich, auch in einigen Museen an Rhein und Ruhr laufen die Vorbereitungen für diverse Ausstellungen zum Thema Advent, Weihnachtsbräuche und Krippenkunst. So eröffnete das Westfälische Museum für religiöse Kultur (Religio) am vergangen Wochenende in Telgte seine inzwischen 84. Krippenkunst-Ausstellung. 95 Ausstellerinnen und Aussteller zeigen ihre zeitgenössischen Krippen unter dem Thema „Heller Stern…“. Zu sehen sind Rauminstallationen, Krippen professioneller Künstlerinnen und Künstler sowie Werke von Kindern und Laien. 
 
Neben politischen oder sozialkritischen Interpretationen zum Weihnachtsfest präsentiert die aktuelle Ausstellung eine große Anzahl besonders schöner Schnitzarbeiten. Anläßlich des 90jährigen Bestehens in diesem Jahr sind zudem eine Auswahl historischer und internationaler Krippen sowie Zeugnisse zum Weihnachtsfest ausgestellt.  Eine außergewöhnliche Krippe ist etwa die „Knastkrippe“, die auch das Plakatmotiv bildet. Sie wurde vom Holbildhauer Rudi Bannwarth zusammen mit Häftlingen der Justizvollzugsanstalt Herford gestaltet. 
 
Auch eine Krippe aus Lviv in der Westukraine hat den Weg nach Telgte gefunden und erinnert an das dritte Jahr des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Krippe trägt den Titel „Weihnachten im Luftschutzkeller“ und zeigt in dreidimensionalen Ikonen-Stil gemalt die Heilige Familie im Keller eines Miethauses, vor dem der große, helle Stern leuchtet. Eine Szenenkrippe zeigt unter dem Titel „Mittendrin-Hoffnung“ eine durch die Flutkatastrophe im Ahrtal zerstörte Brücke. Davor treffen die Helferinnen und Helfer auf die Heilige Familie. Die Telgter Krippenkunst-Ausstellung ermöglicht mit ihrem einzigartigen Konzept, sich mit der Bedeutung des Weihnachtsfestes in der heutigen Welt zu beschäftigen und gleichzeitig auf die Advents- und Weihnachtszeit einzustimmen.
 
Das Kölner Stadtmuseum ist mit einem großen Krippen-Diorama am diesjährigen Krippenweg in der Domstadt beteiligt. Das Diorama verlegt die Weihnachtsgeschichte von Betlehem nach Köln auf den Alter-Markt. Das Jesuskind kommt in der Mitte der Krippe in einem Blumenstand zur Welt und wird nicht nur von den Heiligen Drei Königen, sondern von vielen lokalen Persönlichkeiten bestaunt und begrüßt. Zu sehen ist die Krippe bis zum 6. Januar in den Schaufenstern des Museums in der Minoritenstr. 13. 
 
Ab dem 23. November starten die Bochumer Krippentage im Museum des Stadtteils Stahlhausen. Die wohl schönste Krippe hier steht im Schatten des Fördergerüstes der Kleinzeche St. Matthias-Erbstollen. Da hängt Maria die Wäsche auf, Josef wiegt das Jesuskind auf seinen Knien und neugierige Kinder und die „Bergmannskuh“ (Ziege) schauen dem Treiben zu. Die drei Weisen aus dem Morgenland kommen als hohe Bergbeamte in Gestalt bekannter Politiker. Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl ist dabei, der ehemalige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm und der frühere Finanzminister Theo Waigel. Alle drei legen mit ihren Geschenken auch ihre Sorgen dem kleinen Jesus zu Füßen und bitten ihn um eine bessere Zukunft.
 
Vom 6. bis 8. Dezember lohnt zum diesjährigen Advent ein Ausflug in das Detmolder Freilichtmuseum. Drei Tage lang geht es im „Museums-Advent“ darum, wie die Menschen vor 100 Jahren Weihnachten gefeiert haben. Die historischen Häuser des Freilichtmuseums sind festlich eingerichtet und mit vielen Lichtern stimmungsvoll geschmückt. An den Ständen gibt es Waren der Kunsthandwerker und der Bäckerei zu bestaunen, probieren und kaufen. Musik gibt es, Märchenerzähler, Puppenspiel und Handwerksvorführungen. 
 
Das Couven-Museum in Aachen präsentiert vom 21. Dezember bis zum 28. Februar nächsten Jahres die Ausstellung „Winterleuchten“. Ein Museum zeigt, was in ihm steckt. Die Wintersonnendwende markiet nicht nur den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, sie bildet auch den Start der Schau. In der Weihnachtszeit und den langen, oft düster-dunklen Abenden draußen, setzt die Ausstellung das Licht und Leuchten sowie die Wärme in den Museumsräumen entgegen. Kamine und Leuchter, Kerzen, Bettwärmer, Fußwärmer und Wärmehocker sind zu sehen, die dafür sorgen, daß die Wärme aus der Küche auch andere Zimmer erreichte. Auch andere Lichtquellen wie Laternen und Lichterketten sind ausgestellt.