Die berühmten Einfranksätze 2025
Schlüssel: Ich weiß noch, wie wir Autos fuhren und mit 4 Schlüsseln auskommen mußten. Einen Schlüssel für die Tür, einen Schlüssel für die Zündung, einen Schlüssel für den Tankdeckel und einen Schlüssel für den Kofferraum. Dazu trug man am Schlüsselbund noch einen Schlüssel für die Garage, für die Haustür und für den Fernsehschrank, damit die Kinder nicht unbeaufsichtigt Fernsehn schauen konnten.
Eis im Hörnchen: Wenn Erwachsene ein Eis im Hörnchen lecken, ist das schon anrührend. Sie werden das Rad der Zeit nicht zurück drehen können und das Eis wird ihnen nie wieder so gut schmecken, wie sie es als Kinder empfanden und ihnen das Lecken einer Kugel das Tor zum Paradies öffnen konnte. Im Grunde müßte eine Kugel Eis für Erwachsene billiger sein, weil es dieses Versprechen nicht mehr einlösen kann.
Niederlagenlieder: Natürlich sind die Fußballfans sehr sicher im singen von Siegeshymnen, aber sollte man nicht auch für Niederlagen gewappnet sein, um sich mit melancholischen Trauergesängen Luft verschaffen zu können? „Verloren, verloren, heut gab´s was auf die Ohren, nach all den Gegentoren, da gehen wir nach Haus. Verloren, verloren, ihr habt uns doch geschworen, der Gegner wird geschoren, doch nun ist alles aus.“ O wir Armen, wer tröstet uns nach dem Ergebnis? Wer richtet uns wieder auf nach der Enttäuschung?
Spechts Verliererlied: Daß wir Deutschen keine Verliererlieder brauchen, ist ein Gerücht. Überall wird verloren, keiner gibt sich mehr Mühe, alles geht vor die Hunde. Gut, wenn man dann Verliererlieder kennt, die einem das verloren haben erleichtern. Refr.: Oh, was war das schlecht, oh, was war das schlecht. So was ham wir lang schon nicht geseh´n, so schlecht, Herr Specht. 1. Hinten wurde so geschlafen, daß die Gegner dauernd trafen. Jedes Tor in unserm Kasten bringt uns alle zum ausrasten. Nächstes Mal macht ihr sie klein, doch dann müßt ihr besser sein. 2. Ihr müßt einfach schneller spielen und mehr auf den Kasten zielen, werdet dort dann schußgenauer, denn sonst leben wir in Trauer, dann spürt ihr auch auf den Rängen, Mut von unsren Lobgesängen. Refr.: Oh, was war das schlecht, oh, was war das schlecht. So was ham wir lang schon nicht geseh´n, so schlecht, Herr Specht.
Der Rausschmiß: Gestern flog ich aus dem Paradies. Ich hatte mein Auto direkt an der Marienstatue geparkt und ging dann mit meinem Hund eine Runde spazieren. Als ich wieder zu meinem Auto kam, stand dort eine Frau und sagte: „Müssen sie denn ihr Auto hier parken? Das ist doch unser Paradies.“ Natürlich hatte sie recht, nur war das Paradies so weit von meinem Zuhause entfernt, daß ich dorthin nur mit meinem Auto kommen konnte. Ich fahre nun nicht mehr dorthin. Aus dem Paradies bin ich raus, aber ist es dann überhaupt noch ein Paradies?
(weitere folgen)
© Erwin Grosche
Erwin Grosches Web-Seite: www.erwingrosche.de
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