Ein Kessel Buntes

Aktuelle Meldungen

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelle Meldungen
aus Alltag und Kultur

für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Langen Foundation präsentiert Werke von Jean Dubuffet
 
Neuss/München - Unter dem Titel "Ein Leben im Laufschritt" zeigt die Langen Foundation in der Raketenstation Hombroich 1 bei Neuss ab kommenden Montag insgesamt 50 Werke des französischen Malers und Bildhauers Jean Dubuffet. Die ehemals schockierende Bildsprache von Graffitis und Schmierereien auf Pissoirs oder Häuserwänden findet in den Werken des zu den prominentesten Vertretern der französischen Nachkriegskunst zählenden Dubuffet zu einer neuen Ästhetik, hieß es am Montag in einer Ankündigung der bis zum 24. Mai laufenden Schau. Der Künstler habe stets nach neuen Ausdrucksformen gesucht und sich mit Straßenkunst und den Werken von Außenseitern der Szene beschäftigt, so eine Sprecherin der Langen Foundation.
 
Vom 19. Juni an wird die Ausstellung auch in der Kunsthallte der Hypo-Kulturstiftung München zu sehen sein. Erst 1942, im Alter von 41 Jahren, wandte Dubuffet sich konsequent der
Kunst zu. Die Inhalte seiner Bilder – der Mensch oder eine Landschaft – sind stetig in Bewegung wie auch die verwendeten Materialien wie Kalk, Sand,Teer und Kohlenstaub. Der Künstler gilt als Verfechter der Darstellung von Wirklichkeit des Alltags, des Trivialen, ohne allerdings in seiner Kunst das Gewöhnliche zu verhöhnen.
 
Neben seiner Kunst war Dubuffet einflußreich wegen seines Engagements für Art Brut, die Schöpfungen von Geisteskranken, gesellschaftlichen Außenseitern und Sonderlingen, die er sammelte und förderte. Dubuffets Art-Brut-Sammlung wird heute in der Collection de l'Art Brut in Lausanne verwahrt.
 
Die Langen Foundation ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Liebe geht auch durch den Wagen
 
Umfrage der Hochschulzeitschrift Unicum zu Studenten-Sex im Auto
 
Bochum - Liebe geht auch durch oder besser in den Wagen. Dies hat eine am Montag von der bundesweiten Hochschulzeitschrift Unicum in Bochum veröffentlichte Umfrage unter Studentinnen und Studenten ergeben. In Zeiten stimulierender Programme zum Anwachsen des KFZ-Verkaufs hatte die Zeitschrift nach Erfahrungen gefragt, die Studierende hierzulande mit Sex im Auto gesammelt haben. Von 600 Studierenden, die auf der Internetseite "www.unicum.de" einen entsprechenden Fragebogen ausfüllten, bekundeten rund drei Viertel, in ihrem Wagen "schon mal auf andere Weise Gas gegeben zu haben", so die Blattmacher. Die Mehrheit derjenigen, die ihren fahrbaren Untersatz auch schon mal für spezielle Verkehrszwecke genutzt haben, stellt den Motor dabei ab.
 
"Jede zweite Karosse schaukelt ihre Insassen auf einem Waldweg ins Glück", hieß es in der Auswertung der Befragung. Der beste Ort für nahe Zweisamkeit im Auto war nach Meinung der Befragten entweder die Rückbank oder der Beifahrersitz. Aber Obacht: Der Schaltknüppel hat 45 Prozent der Probanden schon einmal die Show verdorben, die Handbremse machte sich bei 30 Prozent der Befragten negativ bemerkbar. Auch Verletzungen waren zu beklagen, so etwa Knie-Verbrennungen, die man sich auf kratzigen Polsterbezügen zugezogen habe. Insgesamt findet jeder Zehnte den Sex im Auto besser als im Bett. Noch 28 Prozent halten ihn für gleich gut.  "Wie groß der Effekt unserer Umfrage auf den Autoabsatz ist, läßt sich schlecht messen. Unsere Ergebnisse zeigen aber, dass 2009 Liebe auch durch den Wagen geht", so ein Redakteur der Hochschulzeitschrift.
 
 
Glücksspirale brachte 57,7 Millionen Euro für's Gemeinwohl
 
Bonn - Die Lotterie GlücksSpirale hat im vergangenen Jahr 57,5 Millionen Euro aus den Losverkäufen an gemeinnützige Organisationen in Deutschland ausgeschüttet. Dies seien fast zwölf Prozent Gelder mehr als im Vorjahr gewesen, so die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am Montag in Bonn. Dem Sport, dem Denkmalschutz und der Wohlfahrtspflege kamen jeweils mehr als 14,4 Millionen Euro zugute. 2007 hatten die Stiftung Denkmalschutz, der Deutsche Olympische Sportbund und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege jeweils 12,9 Millionen Euro erhalten. Ebenfalls 14,4 Millionen Euro gingen im vergangenen Jahr an Organisationen, die auf Länderebene in den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Suchtbekämpfung oder Kirche gemeinnützig tätig sind. Mehr als 40 Millionen Lose der GlücksSpirale wurden 2008 bundesweit verkauft, der Spieleinsatz betrug fast 201 Millionen Euro und war damit um elf Millionen Euro höher als 2007.
 
 
Wuppertal erinnert mit Gedenktafel im Rathaus an Johannes Rau
 
Wuppertal - Mit einer Gedenktafel will die Stadt Wuppertal das Andenken des vor drei Jahren verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ehren und dauerhaft wahren. Am kommenden Montag werde die Gedenktafel im Foyer des Rathauses der bergischen Metropole feierlich enthüllt, teilte Ulrike Schmidt-Kessler vom Presseamt der Stadt am Montag mit. Am 27. Januar 2006 war der Ehrenbürger Wuppertals und Ehrensenator der Bergischen Universität im Alter von 75 Jahren gestorben. Von 1969 bis 1970 war der spätere NRW-Ministerpräsident Rau auch Oberbürgermeister von Wuppertal. Auch der Platz, an dem das Rathaus in Wuppertal-Barmen steht, ist nach Rau benannt.
 
 
Vor 4,4 Milliarden Jahren entstandene Zirkone aus Mondgestein entdeckt
 
Münster - Ein Team von Wissenschaftlern aus Deutschland, Australien und den USA hat jetzt vor 4,4 Milliarden Jahren entstandene Zirkone vom Mond entdeckt. Es seien die ältesten, die bislang gefunden wurden, so die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster am Montag. Anhand dieser Kristalle haben die Forscher - darunter ein Wissenschaftler des Instituts für Mineralogie der Uni Münster - wichtige neue Erkenntnisse zur Entwicklungsgeschichte des Mondes gewonnen. Die winzigen Zirkone aus Mondkristallen stammen aus einem Mondgestein, das bereits vor 36 Jahren bei der Apollo 17-Mission eingesammelt wurde.
 
Mit Hilfe moderner mikroanalytischer Verfahren und der "Uran-Blei-Datierung" haben die Wissenschaftler das Alter der Kristalle bestimmt. Der älteste Zirkon, den sie gefunden haben, ist vor rund 4,4 Milliarden Jahren entstanden. Das sehr präzise bestimmte Alter ermöglicht es den Forschern erstmals, die Kristallisations- beziehungsweise Abkühlungsgeschichte des Magma-Ozeans auf dem Mond näher zu rekonstruieren. Der Magma-Ozean hat sich nach dem Zusammenstoß der Ur-Erde mit einem marsgroßen Protoplaneten vor 4,5 Milliarden Jahren gebildet. Die Kristallisation von Zirkon im Mondmagma weist drauf hin, daß zu diesem Zeitpunkt nur noch eine kleine Menge an Magma vorhanden war. 100 Millionen Jahre nach der Bildung des Mondes sei nahezu der gesamte Magma-Ozean erstarrt, so die Forscher.


Gleich vier Ausstellungen in NRW zum Werk von HAP Grieshaber
 
Bochum/Münster/Bonn - Zum 100. Geburtstag des Holzschneiders HAP Grieshaber gibt es in den nächsten Monaten alleine in Nordrhein-Westfalen gleich vier Ausstellungen. Die Kunsthalle Recklinghausen und das Museum Bochum im Haus Kemnade präsentieren vom 15. Februar bis zum 13. April eine Auswahl des umfangreichen Schaffens des Künstlers, der 1981 verstorben ist. Zudem läuft vom 18. Februar bis zum 31. März in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn eine Ausstellung zu dem politischen Plakaten Grieshabers unter dem Titel "Vogelfrei". Das  Picasso-Museum im westfälischen Münster schließlich widmet dem Künstler vom 7. Juni bis zum 16. August eine Ausstellung zum 100. Geburtstag.
 
Die beiden sich ergänzenden Ausstellungen in Bochum und Recklinghausen basieren auf den jeweiligen Sammlungsbeständen der Häuser und stellen den Menschenrechtler Grieshaber in den Mittelpunkt. In seinen Werken trat der Künstler gegen die Diktatoren der Welt an, zeigte aber auch sein familiäres Umfeld und feierte nicht zuletzt die Zyklen der Natur. Seine Holzschnitte zeichnen sich durch kühne Farben und einer unbändigen Gestaltenfülle aus, die bislang der Malerei vorbehalten waren.

Redaktion: Frank Becker