Die berühmten Einfranksätze 2025

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von Erwin Grosche

Foto © Bernd Mueller


Die berühmten Einfranksätze 2025


 
Kaffeemusik: Bevor er den Kaffee aus dem Erdgeschoß holte, stellte er die Musik im Arbeitszimmer lauter, damit er sie auch beim Einschenken des Kaffees in der Küche hören konnte.
 
Weiße Hemden: Die Leute beschwerten sich über weiße Hemden. „Sie stellen uns bloß“, sagten sie und hielten ihre schrecklichen T-Shirts in die Kameras.
 
Eiswürfel: Er achtete darauf, daß das Wasser für seine Eiswürfel heiß ins Eiskühlfach gestellt wurde. „Das Eis muß alle Formen der Verwandlung durchlaufen, bis ich es als Eis aus der Form brechen darf“, sagte der Barkeeper. „Man kann das schmecken.“
 
Geräusche: Das Geräusch war drinnen lauter als draußen. Es mußte von drinnen kommen.
 
Butterbrottüte 2: Er konnte immer so tun, als würde er mit seiner Butterbrottüte Sterne auffangen. Er hielt die Tüte dann zwischen Mittelfinger und Daumen fest und ließ sie leicht nach unten schnellen, als hätte er damit etwas gefangen. Gleichzeitig schnalzte er mit den Fingern und verursachte ein Geräusch als wäre etwas in die Tüte gefallen. Ich habe ihm nur gesagt, wenn er Sterne fangen würde, dann würden die Tüten danach leuchten. Plötzlich leuchteten sie auch.
 
Troststück 2: Ach könnte ich doch wieder ein Mensch reinen Herzens sein, der auserwählt wurde ein Kind zu trösten. So wie früher, wenn jemand gefallen war und man nur zu pusten brauchte, um alles Aua der Welt zu verbannen. Wie schnell tröstete dabei der Satz: „Armer Onkel Wackelpeter“, der den Kindern den Schmerz nahm und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. (Er stammt ursprünglich aus einer Kurzgeschichte von J.D. Salinger, und ist dort als versöhnlicher Ausdruck übersetzt worden von Annemarie und Heinrich Böll.) 
 
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© Erwin Grosche
 
Erwin Grosches Web-Seite: www.erwingrosche.de