Rückgang bei den Tag- und Nachfaltern
hält weiter an
NRW-Naturschutzbund lobt das große Engagement
für den Schmetterlingsschutz an Rhein und Ruhr
Düsseldorf - Mit dem Abschluß des vom NRW-Umweltministerium geförderten Projekts „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird’s bunt“ vom NRW-Naturschutzbund NABU endet eine erfolgreiche Initiative für mehr schmetterlingsfreundliche Lebensräume. In den letzten Monaten wurden die letzten Auszeichnungen für über 430 Bewerbungen aus ganz NRW vergeben: 260 Privatgärten, 50 Schulen und Kitas sowie 35 Friedhöfe erhielten die Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlich“. Gleichzeitig haben rund 24.000 Teilnehmende über 66.000 Falterbeobachtungen gemeldet. Dies teilte der NABU in Düsseldorf mit.
Doch die Daten zeigen: Der Rückgang der Tag- und Nachtfalter dauert an Rhein und Ruhr weiter an. „Die Bereitschaft der Menschen, Schmetterlingen zu helfen, ist groß – und durch Projekte wie dieses wächst das Bewußtsein für den Insektenschutz. Freiwilliges Engagement allein wird das Insektensterben jedoch nicht aufhalten – es braucht dringend flächendeckende Maßnahmen und strukturelle Veränderungen", erklärte Heide Naderer, die Vorsitzende des NRW-Naturschutzbunde. Um den Negativtrend beim Insektenschwund umzukehren, muß die Landesregierung den Schutz stärker in den Fokus rücken und mit einer ambitionierten Wiederherstellungsstrategie sicherstellen, daß Lebensräume erhalten, Pestizide reduziert und gesetzliche Schutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden – und das landesweit", forderte Naderer
Neben den erfolgreichen Auszeichnungen und Falterzählungen spielte auch Umweltbildung eine zentrale Rolle im Projekt. Über Vernetzungstreffen, Fortbildungen und umfangreiche Informationsmaterialien konnte Wissen über naturnahe Lebensräume und die Gefahren des Insektenrückgangs weitergegeben werden. Der NABU wies darauf hin, daß erstmals auch schmetterlingsfreundliche Friedhöfe und Einrichtungen wie Schrebergärten, Umwelteinrichtungen oder Biologische Stationen ausgezeichnet wurden. Trotz des gestiegenen Interesses am Schmetterlingsschutz bleibt die Entwicklung der Populationen besorgniserregend.
„Weißlinge stehen in den jährlichen Zählungen zwar weiterhin an erster Stelle, doch insgesamt lassen sich über die letzten neun Jahre hinweg anhaltende Rückgänge beobachten“, mahnte die Projektleiterin Sarah Fontane. Auch nach Projekt-Ende bleiben die wichtigsten Informationen im Internet zugänglich. Auf www.platzfuerfalter.de finden Interessierte Bestimmungshilfen für häufige Arten sowie Tips zur schmetterlingsfreundlichen Gartengestaltung. Schmetterlingssichtungen können weiterhin über www.naturgucker.de gemeldet werden.
|