„Düsseldorf 1945. Überleben in der Stadt“
Die Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte nimmt Biografien von Verfolgten und Tätern in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs in den Blick
„Düsseldorf 1945. Überleben in der Stadt“ ist eine Ausstellung überschrieben, die seit gestern (8.4.) in der Mahn- und Gedenkstätte der NRW-Landeshauptstadt zu sehen ist. Die bis zum 28. September terminierte Schau findet im historischen Luftschutzkeller des Gebäudes statt, daß damals von der Gestapo für Verhöre, Folterungen und als Haftort genutzt wurde. Informiert wird über die letzten Wochen während des Zweiten Weltkriegs in der heutigen NRW-Landeshauptstadt.
Während amerikanische Truppen das Linksrheinische befreiten und den „Ruhrkessel“ um Düsseldorf enger zogen, terrorisierten und verfolgten die verbliebenen regimetreuen Vertreter von NSDAP, Wehrmacht und Polizei die Menschen in der Stadt. Die Ausstellungsmacher gehen unter anderem der Frage nach, wie einzelne Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ganz konkret diese Zeit erlebt haben. Die Ausstellung nimmt Biografien von Verfolgten wie Tätern in den Blick und fragt nach ihren Erfahrungen in diesem ganz besonderen Frühling des Jahres 1945. Die Sonderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte findet aus Anlaß des Kriegsendes vor 80 Jahren statt und möchte nach den Worten von Kurator Bastian Fleermann die Besucherinnen und Besucher anregen, sich mit den dramatischen Ereignissen vom Frühjahr 1945 auseinanderzusetzen. Die Ausstellung spürt Menschen nach, die in der damaligen Zeit Entscheidungen fällen mußten, oder solche, die abwarteten oder wieder andere, die schlicht auf ihr eigenes Überleben hofften. Die Ausstellung nimmt allerdings auch die damaligen Täter in den Blick. Menschen, die ideologisch verblendet noch in den allerletzten letzten Tagen des „Dritten Reiches“ andere denunzierten, quälten oder töteten. Und so ist laut Fleermann auch der diesjährige „Jom HaShoah“ zu sehen. Wenn Ende April wieder die Namen der Ermordeten vorgelesen werden, dann „wird deutlich, daß der Holocaust nicht ohne den Krieg, der Krieg aber auch nicht ohne den Holocaust zu denken ist.“ Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Mahn- und Gedenkstätte - Mühlenstr. 29 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211 - 899-6205 |