„Der ungezogene Garten“

Verena Bretschneider & Lili Voigt in der Galerie Koppelmann, Köln

Red.

Videostill aus dem Videoloop surreal garden, 2025 von Lili Voigt

„Der ungezogene Garten – 
Paradies der Absurditäten, Ort der Entzückungen“

Verena Bretschneider & Lili Voigt
Galerie Koppelmann, Köln

Die Galerie Koppelmann in Köln lädt ein zur Ausstellung „Der ungezogene Garten – Paradies der Absurditäten, Ort der Entzückungen“. Vergiß gepflegte Beete, akkurat geschnittene Hecken und brav blühende Blumen. Hier wächst der Wahnsinn – und zwar in voller Blüte! „Der ungezogene Garten“ ist nicht nur eine Ausstellung, sondern auch ein sinnverwirrendes Abenteuer, das dir mit einem Augenzwinkern den Boden unter den Füßen wegzieht – und dich in eine Welt entführt, in der Träume laut lachen, Farben frech flackern und jede Form von Ordnung höflich, aber bestimmt des Gartens verwiesen wird.
Im Mittelpunkt steht eine raumgreifende Installation der Künstlerinnen Verena Bretschneider und Lili Voigt, begleitet von Arbeiten von Thomas Gatzemeier und Sevda Chkoutova. Die Ausstellung erschafft eine surreale Gartenwelt, die zwischen Traum, Absurdität und Identität oszilliert.
Ein besonderes Highlight zur Eröffnung war die Premiere einer eigens für den Ort geschaffenen Lichtprojektion von Lili Voigt – ein Projection Mapping, das die Hausmauern des Hinterhofs in ein leuchtendes, poetisches Gartenpanorama verwandelte.
Mit der Ausstellung „Der ungezogene Garten – Paradies der Absurditäten, Ort der Entzückungen“ lädt die Galerie Koppelmann zu einem intensiven visuellen Erlebnis ein, das unsere Vorstellungen von Natürlichkeit, Schönheit und Ordnung radikal hinterfragt. Im
Zentrum steht eine großformatige, immersive Rauminstallation von Verena Bretschneider und Lili Voigt, begleitet von einer Kabinettausstellung mit Werken von Thomas Gatzemeier und Sevda Chkoutova.
Der Ausstellungstitel spielt mit Erwartungen – an das Paradies, an Kontrolle über Natur, an vertraute ästhetische Konzepte. Doch schon beim Betreten der Galerie entgleiten diese vertrauten Bilder. Statt gezähmter Pflanzenpracht erwartet die Besucher ein aufgeladenes Spannungsfeld aus Absurdität, Sinnlichkeit, Ironie und Reflexion.

Zwischen Traum, Mythos und Realität
Bretschneiders farbintensive, skulpturale Objektbilder wirken auf den ersten Blick verspielt und heiter. Doch unter der Oberfläche offenbaren sich komplexe Diskurse zu Geschlechterrollen, Körperbildern und kulturellen Codierungen. Ihre Arbeiten machen den
Garten zum Ort archetypischer Projektionen – und gleichzeitig zu einer Bühne der Enttarnung gesellschaftlicher Zuschreibungen.
Lili Voigt ergänzt die Installation durch Videos, Klangkunst und Objekte, die das Banale in ein poetisches Surreales überführen. Vogelrufe, Rascheln, Stimmen: Ihre Klanglandschaften ziehen durch den Raum, schaffen intime Atmosphären, durchbrechen die Grenzen zwischen Innen und Außen. Voigts Arbeiten bewegen sich zwischen Humor und Abgrund, zwischen Projektion und Wahrheit – und erschaffen fragile Zonen des Dazwischen.

Der Garten als Bühne der Transformation
Die Ausstellung setzt sich fort in der begleitenden Kabinettausstellung:
Thomas Gatzemeiers detailreiche Naturstudien verbinden klassische Malerei mit überraschenden, oft humorvollen Elementen. Auf historischen Kontoblättern und Druckgrafiken entfalten sich farbenprächtige Pflanzen, Insekten und überdimensionale Wurzeln – ein fein komponiertes Spiel zwischen Naturbeobachtung und Fantasie.
Sevda Chkoutovas filigrane Scherenschnitt-Zeichnungen loten die Grenzen zwischen zarter Linie und konfrontativer Aussage aus. Ihre Arbeiten befragen Identität, Macht und Intimität und erzeugen durch Überzeichnung und Karikatur surreale Räume zwischen Realität und Albtraum.
Die Ausstellung „Der ungezogene Garten“ ist ein begehbares Tableau voller Widersprüche und Überraschungen – ein ästhetischer Erfahrungsraum, der staunen, zweifeln und umdenken läßt. Wie ein echter Garten ist er wild, lebendig und niemals eindeutig.
Komm vorbei – und bring deinen inneren Wildwuchs mit.
 
„Der ungezogene Garten – Paradies der Absurditäten, Ort der Entzückungen“
Verena Bretschneider & Lili Voigt
Ort: Galerie Koppelmann
Adresse: Baudristr. 5, 50733 Köln
Eröffnung: Samstag, 14.06.2025, ab 18.30 Uhr
Laufzeit: bis 16.08. 2025
Öffnungszeiten: Donnerstags und freitags 14:00-18:00 Uhr, samstags 11:00-15:00 Uhr
Website: www.galeriekoppelmann.com