Paul Simmel (1887-1933)
Er verkörperte den Berliner Witz, den er in den 1920er Jahren Woche für Woche mit seinen heiteren Karikaturen zu Alltagsbeobachtungen und Amtsschimmel, Gören und Ganoven, Tippsen und Typen Spaß und Satire in die "Berliner Illustrirte" gebracht hat. Paul Simmel, ein gebürtiger Spandauer wußte genau, wie der Berliner empfindet, redet und "elejant beleidicht". Wer, wenn nicht er hatte das verbriefte Recht, den Berliner liebevoll zu verulken?
Seine Karikaturen gehören zum ewigen Kanon des deutschen Humors, und sein Name wird auf Augenhöhe neben denen Heinrich Zilles, Wilhelm Buschs, Olaf Iversens und Fritz Koch-Gothas genannt. Viele Jahre schwer zuckerkrank und qualvoll leidend, beendete Paul Simmel vermutlich am 23.3.1933 (das Datum ist in der Literatur umstritten) sein Leben durch die Einnahme von Gift. Der oben wiedergegebene liebenswerte Nachruf der Karlsruher Lebensversicherungsbank, für die der große Humorist und Karikaturist als Zeichner gearbeitet hatte, berührt tief, erinnert an eine Zeit, in der Mammon noch nicht alles war und an einen guten Menschen.
Die vielen bis in die 1960er Jahre in West- und Ostdeutschland erschienenen Bücher mit den Zeichnungen Paul Simmels sind mannigfaltig antiquarisch zu bekommen. Ein bißchen stöbern lohnt.
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