Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung zeigt "Netzwerke - Kunst auf der Spitze"
 
Köln - "Netzwerke - Kunst auf der Spitze" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 14. März im Kölner Museum für Angewandte Kunst zu sehen ist. Sie entstand nach Angaben der Kuratoren als internationales grenzüberschreitendes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Forum Alte Spitze in Deutschland und Fachverbänden in Belgien und den Niederlanden. Die Nadel- oder Klöppelspitze, ein filigranes Gespinst aus zu Mustern kunstvoll verkreuzten Fäden, zierte einst das Dekolletee der feinen Damen oder umspielte elegant das Handgelenk der edlen Herren, hieß es in der Vorankündigung.
 
Als Accessoire der Kleidung und textiler Schmuck des Innenraumes selbst war es über die Jahrhunderte hinweg ein bedeutendes, weit verbreitetes, aber höchst wertvolles Luxusgut. Das traditionelle Handwerk hat sich bis heute erhalten, gewandelt haben sich der Anspruch an die künstlerischen Ausdrucksformen und ihre Ästhetik. Insgesamt 35 ausgewählte Künstlerinnen und Künstler aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden wurden gebeten, neue Objekte in zeitgenössischer Spitze zu schaffen. Sie zeigen in der bis zum 17. Mai laufenden Ausstellung komplexe Gebilde und verblüffende Kunstwerke, die alle vom traditionellen Handwerk des Klöppelns und vor allem von der traditionellen Farbe der historischen Spitze inspiriert sind, den vielfältigen Nuancen der "Farbe" Weiß.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Haus Lange in Krefeld zeigt US-Konzeptkünstler John Baldessari
 
Krefeld - Unter dem ungewöhnlichen Titel "Backsteingebäude, große Fenster mit exzellenter Aussicht, teilmöbliert, namhafter Architekt" ist am Sonntag im Krefelder Haus Lange eine Ausstellung des amerikanischen Konzeptkünstlers John Baldessari eröffnet worden. Der 1931 als Sohn europäischer Emigranten in Kalifornien geborene Künstler hat aus der Villa einen Bunker gemacht und das Werk des Bauhaus-Meisters Mies van der Rohe für die Dauer der Schau bis zum 1. Juni drastisch verändert. Die äußere Backsteinfassade holte Baldessari mit Hilfe von Fototapeten auch in die Innenräume und die Fenster des Gebäudes machte er mit großformatigen Fotos undurchsichtig.
 
Nachdem bekannt geworden ist, daß der 77 Jahre alte Baldessari in Kürze den Goldenen Löwen von Venedig für sein Lebenswerk erhalten wird, wird das Museum unter der Leitung von Martin Hentschel vermutlich ähnlich hohen Besucherzustrom bekommen, wie bei der vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen Ausstellung zum Werk des Starfotografen Andreas Gursky. Die Jury in der Lagunenstadt wird den Konzeptkünstler als herausragenden Meister der visuellen Kunst am 6. Juni auszeichnen.
 
Das Museum Haus Lange ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Wallraf-Richartz-Museum zeigt über 50 Original-Stradivaris
 
Köln - Unter dem klangvollen Titel "Stradivari - Mythos und Musik" präsentiert das Kölner Walraf-Richartz-Museum ab dem 5. März nächsten Jahres eine bislang einzigartige Sonderschau mit über 50 Streichinstrumenten aus der Hand des legendären Antonio Stradivari. Nach Angaben von Museumsdirektor Andreas Blühm waren in einer Schau noch nie zuvor so viele kostbare Geigen, Bratschen und Celli des 1733 verstorbenen Meisters vereint. Die in der Kölner Gemäldegalerie im kommenden Jahr ausgestellten Exponate stammen überwiegend von privaten Sammlern und sind bislang nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen.
 
Weitere Leihgaben kommen nach den Worten von Blühm von internationalen Museen, hochrangigen Stiftungen und berühmten Musikern. Diese weltweit größte Auswahl an Stradivaris ist exklusiv und für nur 17 Tage vom 5. bis 21. März nächsten Jahres zu bewundern. Parallel zur Ausstellung plant das Museum zudem eine Konzertreihe, bei der bedeutende Solisten im Wallraf auftreten und auf ihren Stradivaris spielen werden. "Wir sind sehr glücklich, dieses faszinierende Projekt realisieren zu können", freute sich Blühm. Anfang September will das Museum detaillierte Informationen zur Ausstellung und ihrem Rahmenprogramm bekannt geben.
 
Internet: www.museenkoeln.info


Ausstellung "Living Stones" im Ruhrmuseum Essen
 
Essen - "Living Stones - Die Natur als Künstlerin" lautet der Titel einer Ausstellung, die vom 16. März bis zum 28. Juni im Ruhrmuseum auf Zollverein in Essen zu sehen ist. Wie Museumschef  Ulrich Borsdorf am Dienstag mitteilte, führt die Schau in die Formenwelt von Natur und Kunst. Steine aus zwei Milliarden Jahren und Aufnahmen von bedeutenden Fotografen sollen die wechselseitige Durchdringung von Natur und Kunst zeigen. "Präsentiert in den Bunkern der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein entwickeln die faszinierenden Objekte der Erdgeschichte eine einzigartige Ästhetik", hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter.
 
Mit der Ausstellung setzt das Ruhr Museum nach den Worten von Kurator Peter Pachnicke den Zyklus seiner Intervention im Weltkulturerbe Zollverein fort und zeigt die schönsten Stücke der naturkundlichen Sammlung des Ruhr Museums, ergänzt von Fotografien und Objekten weiterer Leihgeber.
 
Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.ruhrmuseum.de



Menschen-Bilder von Tremezza von Brentano in Köln
 
Köln - Als erste Kunstausstellung im Stadthaus West im Kölner Stadtteil Deutz sind ab dem 20. März Bilder der 1942 in Innsbruck geborenen Malerin Tremezza von Brentano zu sehen. Die Künstlerin hat Kinder, Jugendliche und ältere Menschen der Gegenwart zum Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Auch virtuelle und globale Veränderungen, die alles und jeden erfassen, finden Eingang in ihre Bilderwelt, hieß es am Donnerstag in der Ankündigung der Schau. Bis zum 30. April sind 27 Gemälde zu sehen. Von Brentano gehört zu den wichtigen realistisch malenden Künstlerinnen in Deutschland, hieß es im Vorfeld der Ausstellung, die die Stadt Köln in Kooperation mit der Galerie Reitz präsentiert.
 
Das Stadthaus West ist montags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, dienstags von 8 bis 18 Uhr und mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
 
 
Wilhelm-Fabry-Museum würdigt den Künstler Heinz Breloh
 
Ausstellung "Skulptur als Körperspur" bis zum 19. April in Hilden
 
Hilden - "Skulptur als Körperspur" lautet der Titel einer Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden, die seit Donnerstag das Werk des Künstlers Heinz Breloh zeigt. Der im Jahre 2000 verstorbene Breloh war von 1964 bis 1968 Meisterschüler bei Fritz Wotruba in Wien. Von den Körperritualen der Wiener Aktionisten inspiriert, gründete er 1970 in Köln die Gruppe "depot". 1977 war der Künstler auf der documenta 6 vertreten, drei Jahre später ging er als Stipendiat der Stadt Köln für eine Weile nach New York. Dort entstand eine ganze Abfolge rauh aus modellierten Volumen heraus geschlagener Stelen, die teilweise aussahen, wie die sie umgebenden Wolkenkratzer, so ein Kurator der Schau.
 
Überregional bekannt wude Breloh auch durch seine "Lebensgrößen" aus Gips und Ton, die oftmals in öffentlich zelebrierten Performances entstanden und die er mit seinem ganzen Körper formte. Später verstand er sich eher als "Marionettenspieler", der seine Skulpturen mit der Hand schuf. Parallel zu den Skulpturen entstanden zahlreiche Zeichnungen mit Kohle, Kreide und Acrylfarbe. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Bayreuth, der Herbert-Gerisch-Stiftung Neumünster, dem Kunstmuseum Kloster Unserer Lieben Frauen in Magdeburg, dem Fabry-Museum und der Ausstellungshalle Hasselbach.
 
Das Museum ist dienstags, mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 13 sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet.