Vom Vergnügen, ein Auto zu haben
Werbefilme der deutschen Autoindustrie 1950-1985 Der junge und schlanke Hans-Joachim Kulenkampff warb 1949 bereits für den Ford Taunus, andere bekannte deutsche Schauspieler, darunter der damals noch nicht so bekannte Uwe Friedrichsen, fungierten Anfang der 50er Jahre als Werbe- und Sympathieträger für den Volkswagen Export (neu oder gebraucht) mit der neuartigen Synchronisation der Gänge, und Margit Saad saß elegant am Volant eines schicken Opel - da sieht man dann später auch noch Peter Mosbacher, Bum Krüger und Käthe Haack. Die aufstrebende Auto-Industrie, die derzeit ihren Ruf und Ruhm in
Gutbrod, Kleinschnittger, Spatz Wer kennt die Namen heute noch: Gutbrod, Kleinschnittger, Spatz, Lloyd, Goliath, Hansa? Das war neben den "überlebenden" Marken wie der einstige KdF-Wagen, der jetzt Volkswagen hieß und
Der Taunus 12 M aus Köln mit der berühmten Weltkugel am Bug setzte Zeichen für einen wirklichen Neuanfang, gefolgt vom größeren Luxus-Bruder 15 M und dem unübertroffenen 17 M de Luxe von 1957, dem "Barock-Taunus". War das ein Wagen! "Für ihr Geld viel Auto" versprach 1961 die Werbung für den wiederbelebten 12 M mit 38 PS. Das schönste Modell der Ford-Baureihe der 60er aber wurde der legendäre P 3, die "Badewanne" mit den fast erotisch abgerundeten Ponton-Formen: durchgehende Sitzbank vorne, geschmeidige Lenkradschaltung, Front- und Rücklichter perfekt gelungen. Der Nachfolger P 4 konnte den Charme des P 3 nie erreichen.
"DKW ist wieder da!" Auto-Union produzierte in Ingolstadt und Düsseldorf. "Meisterklasse" als Cabriolet und Limousine (über 100 Spitze!), Junior, 3=6, 1000 S / SP (der deutsche Thunderbird), F 11, F 12, F 102 hießen die erfolgreichen Zweitakter, die sich letztenendes gegen die Viertakt-Konkurrenz nicht halten konnte. Prinz, Isetta, Janus Erstaunlich lange hielten sich ein paar der etwas solideren "Kleinen". Der Lloyd Alexander, der sogar zeitweise dem VW Käfer Konkurrenz machen konnte, der NSU Prinz, ein wirklich flotter Flitzer, der recht häßliche Zündapp Janus, die Isetta (12 PS) und der 600er von BMW, der Messerschmitt Kabinenroller und das Fuldamobil. Das Goggomobil, das mit einem ausführlichen Film vorgestellt wird, hatte besonders viele Freunde, es gab diesen Schlaglochsucher sogar als Coupé und Transporter! "Goggo fahren,
Opel, Mercedes, BMW und ihre Flotten Opel Rüsselsheim produzierte am laufenden Band - jedes Jahr ein neues Modell des Opel Olympia als bescheidene Kopie der US-Schlachtschiffe. Der Kapitän war lange das Flaggschiff der Flotte, bis der Rekord der erste Dauerbrenner wurde. Peter Mosbacher probiert ihn als Familienvater aus, die Buben sind begeistert: "In 15 Sekunden von Null auf 80!". Ach, wie gemütlich. Sogar einen
Porsche, Capri, Opel GT Da kann nur der Porsche mithalten. Die Baureihe 356 (40 PS) auf Käfer-Basis, 356 Carrera (115
Ein paar Raritäten - ich habe längst nicht alle Modelle erwähnt, die in dem Film gezeigt werden - zum guten Schluß. Da gab es den Ro 80 (1967) mit Wankelmotor (auch der Sport-Prinz hatte kurzfristig einen), für den Erik Ode und Günter Schramm Reklame machten, übrigens die erste vergleichende Werbung, den Opel GT ("Nur Fliegen ist schöner" - 1968-73), die Opel-Modelle Kadett, Ascona und Manta, den Ford Capri (1973-84) und die VW-Revolution mit dem Golf, dem Passat, dem Scirocco, dem Polo und dem K70 - dem erfolglosesten VW-Modell in Deutschland. Aber in China wurde er in den 80ern fleißig produziert. Auch die tragische Geschichte der noblen Marke Borgward wird mit einigen interessanten Filmen aufgerollt. Sehenswert
Nach einer Stunde und 24 Minuten ist das Vergnügen zu Ende. Ich habe diesen sehenswerten Film gleich noch einmal von vorne angefangen - und jetzt beim Schreiben gleich ein drittes Mal. Wer für die deutschen Autos der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schwärmt, sollte diesen Film haben - und wird ihn lieben. "Chromveteranen", Die Wirtschaftswunder-Autos im Werbefilm - mit über 120 Werbespots, ein Film von Wolfgang Dresler, © Tacker Film, Gesamtzeit 1:27:31 + Extras Weitere Informationen unter: |