Wer war Bruno Bauer?

Hermann Peter Eberlein - "Bruno Bauer. Vom Marx-Freund zum Antisemiten"

von Matthias Dohmen
Herman Peter Eberlein:

Bruno Bauer
 
Der Pfarrer und Historiker Hermann-Peter Eberlein hat ein Buch über den Theologen und Philosophen Bruno Bauer verfaßt, das interessante Einblicke in die Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts verheißt. Das vor wenigen Wochen im Berliner Dietz-Verlag erschienene Werk trägt den Titel: „Bruno Bauer. Vom Marx-Freund zum Antisemiten“.
 
Vor allem als Hegelianer ist der ungeheuer produktive Schriftsteller Bauer hervorgetreten. Zeitweise stand er Karl Marx und dem in Barmen geborenen Friedrich Engels nahe, näherte sich jedoch in seinen letzten Lebensjahren stark der politischen Rechten und wurde nicht zu Unrecht, wie Eberlein nachweist, von den braunen Machthabern als antisemitischer Vordenker gepriesen.
 
Das Buch gliedert sich in gut 40 Kapitel, die nach Personen, Orten und Ländern sowie Titeln von Büchern Bruno Bauers benannt sind. Wer auf gedrängtem Raum erfahren will, wer Hegel, Marx, Herwegh, Feuerbach, Max Stirner oder Fontane waren und wie deren Lebensleistung aussieht, ist bei Eberlein gut bedient.
Er selbst ist Pastor der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld Nord mit Sitz am Bergischen Ring. 1957 geboren, hat er über Franz Overbeck, einen Freund Nietzsches, promoviert.
 
Für eine mögliche Neuauflage wäre eine stärkere Gliederung in Hauptkapitel angenehm, die dem Leser eine Einordnung Bauers in seinen verschiedenen Lebens- und Wirkungsphasen erleichtern würde. Warum Eberlein der alten Rechtschreibung* den Vorzug gibt, wird nicht deutlich. Insgesamt ist dem mit Bibliographie und Register 254 Seiten starken Werk eine hohe Verbreitung zu wünschen
 
Hermann-Peter Eberlein
Bruno Bauer. Vom Marx-Freund zum Antisemiten
Dietz Verlag Berlin, 254 Seiten, Broschur
16,80 EUR
Weitere Informationen unter: www.dietzberlin.de
 
*Anmerkung der Redaktion: Auch die Musenblätter bemühen sich um die Bewahrung der bewährten Rechtschreibung.