Jürgen Gosch ist tot

Der "Regisseur über die Wahrheit des Menschen" ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben

von Andreas Rehnolt

Foto: Schauspielhaus Düssseldorf
Ein "Regisseur über die Wahrheit des Menschen"
ist tot
 

Köln - Der in der Nacht zum Donnerstag verstorbenen Theaterregisseur Jürgen Gosch war nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins ein "Regisseur über die Wahrheit des Menschen". Wie Klaus Zehelein am Freitag in Köln erklärte, habe der im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorbene Gosch in seinen Inszenierungen den Menschen "mit allen seinen Stärken und Schwächen, mit seinen Hoffnungen, seinem Versagen und seiner Verzweiflung darüber, aber auch in seiner gan zen Verletzbarkeit" gezeigt. Diese Liebe zur Unvollkommenheit des Menschen habe das Werk des Theaterregisseurs ausgezeichnet, vor allem seine Inszenierungen der letzten Jahre, betonte Zehelein.
 
"Seine Arbeitsweise war seine Botschaft. Wir verlieren mit Jürgen Gosch einen der großen Regisseure des deutschen Theaters," bedauerte der Präsident des Bühnenvereins. Für seine Arbeit erhielt Jürgen Gosch zahlreiche Auszeichnungen, so auch 2006 den Deutschen Theaterpreis "Der Faust" für seine Inszenierung „Macbeth“ am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ende April feierte das Publikum Gosch noch einmal bei der Premiere von Roland Schimmelpfennigs "Idomeneus" im Deutschen Theater Berlin. Der krebskranke Regisseur kam im Rollstuhl auf die Bühne. Es war sein letzter Auftritt in der Öffentlichkeit.