When you wish upon a star...

Solveig Slettahjell - "Pixiedust" (2006)

von Frank Becker
Solveig schwerelos
(2006)
 
Daß man mit Langsamkeit Furore machen kann, wissen wir spätestens seit K.D. Lang, die das beeindruckend kultiviert hat. Wie eine Schwester der Kanadierin im musikalischen Geiste kommt aus dem Land Peer Gynts mit seinen Trollen und Elfen die bezaubernde Solveig Slettahjell, streut ihren Feenstaub aus und zieht mit sanft-rauchiger Stimme ihre Hörer mit ihren Songs wie magisch in eine leise, sanfte Welt - nach "Slow Motion Orchestra" und "Silver" mit dem Album "Pixiedust" bereits zum dritten Mal. Das ist jetzt zwar schon vier Jahre her, aber immer noch einen Bericht wert.
 
Dieses zauberhafte, wohltuende Album ist anders als sein damaliger unmittelbarer Nachfolger „Good Rain“ (hier titelte ich meine Kritik: „Solveig Slettahjell verstört mit düsteren Farben“) ein akustisches Rettungsboot in der aufgewühlten See der täglichen Hektik, schenkt 45 Minuten musikalischer Ruhe, sanft umhüllend und zärtlich zu Ohr und Gemüt. Man sollte es sich nicht "so nebenbei" anhören. Das braucht schon etwas Aufmerksamkeit und Hinwendung. Hat man sich aber dazu entschlossen, sich ganz still in einen Sessel zu setzen und zu lauschen, zieht man Kraft aus den 11 Titeln, die von Liebe und Vertrauen erzählen und auch ein wenig Mystik und Dramatik zulassen.
 
Warum sich nicht mal von kleinen Wundern verzaubern lassen, den Kopf träumend auf ein Sternenkissen legen, eine schlafende Fee bewundern oder sich von ihrem zauberhaften Tinkerbell-Staub schwerelos davontragen lassen? Daß das Album mit "When You Wish Upon A Star" aus Walt Disneys Collodio-Verfilmung von "Pinocchio" schließt, hat Witz und ist nur folgerichtig. Solveig Slettahjell und ihr brillant besetztes Quintett schaffen eine Atmosphäre der Entrücktheit, für die man sich gerne ein Dreiviertelstündchen stiehlt. Es lohnt nämlich. Der Musenkuß für "Pixiedust" und Solveig Slettahjell.

Solveig hat ihr Quintett derweil zum "Orchestra" aufgestockt und ein brandneues Album veröffentlicht. Das nehmen wir in dieser Woche zum Anlaß einer kleinen Serie mit Rückblicken auf Besprechungen einiger ihrer Alben, an deren Ende wir die Neuveröffentlichung "Tarpan Seasons" vorstellen.
Beispielbild

Solveig Slettahjell
Slow Motion Quintet
Pixiedust
 
Solveig Slettahjell  -  Gesang
Sjur Miljeteig  -  Trompete
Morten Qvenild  -  Klavier, Hammond, Autoharp etc.   
Mats Eilertsen  -  Bass
Per Oddvar Johansen  -  Schlagzeug, Percussion.
 
Produziert vom Slow Motion Quintet
© + (P) 2006 ACT Music + Vision
 
Titel:
1. Hope Is The Thing With Feathers 3:11
2. Faith, Trust and Pixiedust  3:13
3. Have A Little Faith In Me   4:54
4. Milo   4:55
5. Home   2:43
6. Little Wonder   3:44
7. Don´t Explain   4:11
8. Count The Days   5:04
9. Starpillow   5:10
10. Sleepy Pixie   3:48
11. When You Wish Upon A Star   3:34

Gesamtzeit:  44:53

Weitere Informationen unter:
www.actmusic.com
www.curlinglegs.no