Die Kunsthalle Bielefeld zeigt:
Der Deutsche Impressionismus
Gleichzeitig mit der repräsentativen Monet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal zeigt die Kunsthalle Bielefeld unter dem Titel „Der Deutsche Impressionismus“ erstmals eine Überblicksausstellung über die deutsche Spielart dieser Kunstbewegung. Es bietet sich also für die interessierte Kunstöffentlichkeit, besonders natürlich für die Wuppertaler Kunstfreunde, ein spannender Dialog zwischen der künstlerischen Revolution der Moderne, die in Frankreich 1874 mit Claude Monets „unerhörtem“ Bild “L’impression, soleil levant“ (Eindruck der aufgehenden Sonne) begann, und der sich in der Folge landesweit in Deutschland ausprägenden impressionistischen Malerei an.
Ein Fenster zum deutschen Impressionismus
Mit ca. 180 Werken zeigt die Bielefelder Kunsthalle nicht nur Werke der Hauptvertreter des deutschen
Das urbane Bild und die Familie
Die Bielefelder Schau ist übersichtlich nach thematischen Schwerpunkten gegliedert. So erhalten neben dem bekannten „Dreigestirn“ auch viele seinerzeit berühmte, leider heute zu Unrecht vergessene Maler einen Platz in dieser großartigen Querschnittsaustellung deutscher
Die Stadt als urbane Lebenswelt - oftmals im nächtlichen Gaslicht - hat Lesser Ury erfaßt, und auf Motive der Industrialisierung verweist der süddeutsche Maler Hermann Pleuer, der sich auf den flüchtigen Eindruck fahrender Eisenbahnzüge und auf die hektische Atmosphäre des Stuttgarter Hauptbahnhofs spezialisierte. Den öffentlichen (Bier-)Garten, den zum Flanieren einladenden städtischen Park und den Privatgarten entdeckten Max Liebermann in Berlin-Wannsee und Fritz von Uhde in München als Orte der Freizeit und der Muse. In den Gartenbildern mit ihren Lichtreflexen und Schatteneffekten näherten sich die Deutschen ihren französischen Vorbildern vielleicht am nächsten.
Der Blick auf die Landschaft erfaßt nicht nur das Naturschöne, sondern auch die in der Natur tätigen Menschen, so wie Robert Sterl in seinen Steinbruch-Bildern. Auf ländliche Idylle mit Erntearbeit und Rinderschwemme verweisen Thomas Herbst, Hans Olde und Heinrich von Zügel. Das alles bisweilen romantisch verklärt und jenseits jeglicher sozialkritischer Sicht.
Ein neuer Blick auf die Natur
Die Landschaftsmalerei, gerade auch die, die in Bielefeld vorgestellt wird, kann als „Urerfahrung“ der Impressionisten bezeichnet werden. Angeregt durch die Freiluftmalerei der Schule von Barbizon, den
Der deutsche Impressionismus, dessen Hochphase um 1890 beginnt, wird zur populärsten Kunstrichtung im Deutschen Reich. Doch bereits um 1905 beginnt mit dem antibürgerlich gestimmten Expressionismus eine Entwicklung, die in wenigen Jahren die „im Rückblick vergleichsweise sanfte künstlerische Revolution der Vorgänger überstrahlt“. In einigen der in der Bielefelder Kunsthalle vorgestellten späten Bilder Lovis Corinths lassen Malduktus, pastoser Farbauftrag und intensive Farbigkeit diese neue, vorwiegend dann deutsch geprägte Kunstrichtung bereits erahnen.
Die Ausstellung „Der Deutsche Impressionismus“ ist noch bis zum 28. Februar 2010 in der Kunsthalle Bielefeld zu sehen.
Kunsthalle Bielefeld - Artur-Ladebeck-Straße 5 - 33602 Bielefeld
Öffnungszeiten: täglich 11.00 -18.00, Mi 11.00 -21.00 Sa.10.00-18.00, montags geschlossen Telefon 0521 /3299950-0
Weitere Informationen: www.kunsthalle-bielefeld.de
Redaktion: Frank Becker
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