Ausstellung zum Werk des Malers Egon Wilden

Bis zum 25. April im August Macke Haus Bonn

von Andreas Rehnolt

Komposition, 1923/24
Ausstellung zum Werk
des Malers Egon Wilden
 
August Macke Haus in Bonn präsentiert
"Zwischen Atelier und Bühne"
 

Bonn/Düsseldorf - "Zwischen Atelier und Bühne" lautet der Titel einer Ausstellung im Bonner August Macke Haus, die seit gestern das Werk des Malers und Bühnenbildners Egon Wilden präsentiert. Bis 17. Januar war die Ausstellung bereits in Ahlen zu sehen. Der 1894 in Düsseldorf geborene Künstler schuf nach Angaben des Museums binnen eines Jahrzehnts ein Werk von erstaunlicher Sensibilität und Kraft, das ganz im Zeichen des Spätexpressionismus der 1920er Jahre steht. Der 1931 früh verstorbene Wilden war mit der Schauspielerin Hedwig Sparrer verheiratet und in den 1920er Jahren ein gefragter und innovativer Bühnenbildner, so die Kuratorin der Ausstellung, Martina Padberg.
 
Der Künstler bewegte sich nach ihren Worten im Kontext einer modernen Theaterästhetik von einer expressionistisch flächenhaften Stilisierung zu räumlich-architektonischen Bühnenbauten, die reale Orte zu bunten geometrischen Zeichen abstrahierten. In der Spielzeit 1919/20 gehörte er zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses, das sich unter der Leitung von Louise Dumont und Gustav Lindemann zu einem der modernsten Theater in Deutschland entwickelte. Später erhielt er Engagements in Herne, Gera, Hagen, Barmen-Elberfeld sowie in Köln und war insgesamt an nahezu 200 Inszenierungen beteiligt.
 
Die bis zum 25. April laufende Schau im August Macke Haus zeigt zahlreiche Aquarell- und Pastellbilder von Wilden. Seine zumeist kleinformatigen Blätter zeichnen sich durch leuchtende Transparenz, expressive Farbintensität und subtile Lichtführung aus. Thematisch stehen die menschliche Figur, die Landschaft sowie religiöse Motive im Zentrum. Wilden studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie unter anderem bei Heinrich Nauen. Als Rheinischer Expressionist der zweiten Generation experimentierte der Künstler zeitweise mit einer konstruktiven, abstrakten Bildsprache. Der Bezug zum Gegenstand und die Auseinandersetzung mit der Natur blieben für ihn jedoch entscheidend. Mit rund 120 Arbeiten präsentiert die Schau sowohl das freikünstlerische wie das bühnenbildnerische Werk von Wilden.

Unwetter am Rhein, o.J.
 
Im Januar 1931 bezog Wilden ein Atelier im Stockumer Künstlerhaus in Düsseldorf, um endlich einen lange gewünschten Neuanfang als freier Künstler zu wagen. Schon im Sommer desselben Jahres verschlechterte sich aber sein Gesundheitszustand dramatisch. Während eines Erholungsaufenthaltes bei Freunden in Ahlen verstarb er am 7. September 1931 im Alter von nur 31 Jahren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.30 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter: www.august-macke-haus.de

Redaktion: Frank Becker