Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Spielstätten mit vorbildlichem Jazz-, Rock- oder Popmusik-Programm geehrt
 
Düsseldorf - Die Landesregierung und der Landesmusikrat NRW haben jetzt erstmals sechs Spielstätten mit vorbildlichen Jazz-, Rock- oder Popmusik-Programmen und dem Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen mit Geldprämien ausgezeichnet. Nach Angaben der Staatskanzlei vom Mittwoch in Düsseldorf ist Ziel der Prämie, Foren für viel versprechende Nachwuchskünstler und regionale Bands zu stützen und ihre Programme bekannt zu machen. Das Musikleben an Rhein und Ruhr sei nicht denkbar ohne gute Clubs und Spielstätten, hieß es in der Mitteilung. Sie leisten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Förderung des Nachwuchses. Je 10.000 Euro erhalten der "ort" in Wuppertal sowie der "Bunker Ulmenwall" in Bielefeld. Je 5.000 Euro gehen an das "Loft" in Köln, die "Klangbrücke" in Aachen, die "Jazzschmiede" in Düsseldorf und den "Jazzkeller" in Krefeld. Mitte des Jahres 2010 sollen weitere Prämien vergeben werden.


Johannes Schütz jetzt Professor in Düsseldorf
 
Düsseldorf/Berlin - Der als Bühnenbildner durch die Zusammenarbeit mit großen Regisseuren bekannt gewordene Johannes Schütz ist jetzt neuer Professor der Bühnenbildklasse an der Kunstakademie in Düsseldorf. Dies gab Akademie-Rektor Tony Cragg anläßlich des diesjährigen Akademie-Rundgangs am Dienstag bekannt. 1950 in Frankfurt am Main geboren, hat Schütz in den 70er Jahren in Hamburg und Berlin bei Wilfried Minks studiert und assistiert. 1974 begann er als Bühnenbildner am Berliner Schillertheater und an den Münchner Kammerspielen. Erste intensive Zusammenarbeit erfolgte mit den Regisseuren Ernst Wendt und Harald Clemen. 1976 ging er mit dem Team Frank-Patrick Steckel und Wolfgang Wiens als Ausstattungsleiter ans Bremer Theater, wo er sich auch häufig mit dem Tanztheater Reinhild Hoffmann beschäftigte. In gleicher Funktion wechselte er 1983 ans Schauspielhaus Bochum.
 
Dort setzte die bis heute andauernde künstlerische Verbindung zu dem im vergangenen Jahr verstorbenen Regisseur Jürgen Gosch ein. In den Jahren 1992 bis 1998 lehrte Schütz als Professor für Szenographie am ZKM Karlsruhe. Opernproduktionen hat er mit Peter Mussbach in Hamburg, Kassel und Brüssel herausgebracht sowie an der Rheinoper in Düsseldorf. Eigene Inszenierungen waren unter anderem Glucks "Orpheus und Eurydike", "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss, Brecht und Schiller in Bochum und Mainz. Johannes Schütz lebt in Berlin. Für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater war der Bühnenbildner im vergangenen Jahr gemeinsam mit Jürgen Gosch von der Stiftung Preußische Seehandlung mit dem "Theaterpreis Berlin" ausgezeichnet worden.
 
 
Ausstellung zur Kulturgeschichte des Puzzles verlängert
 
Neuss - Die Ausstellung "Gebt, Götter, mir Geduld" zur Kulturgeschichte des Puzzles im Neusser Clemens-Sels Museum ist jetzt wegen des Zuschauerinteresses bis zum 28. Februar verlängert worden. Die Schau mit Exponaten aus vier Jahrhunderten zeigt auf, warum das Suchen und Zusammensetzen von Teilen zu einem ganzen Bild zu den beliebtesten Spielen gehört. Es erfordere Geduld, ein gutes Auge sowie Sinn für Farben und Formen, so eine Sprecherin des Museums am Dienstag. Und wenn man einmal begonnen hat, dann will man es auch zu Ende bringen, um sich mit dem Erfolg des fertigen Bildes zu belohnen, selbst wenn man immer wieder Zweifel hat, ob nicht doch ein Teil fehlt. Die Beliebtheit zeige sich auch in der enormen Vielfalt der Spiele und Motive.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Große Kunstausstellung NRW in Düsseldorf ab 20. Februar
 
Düsseldorf - Im Museum Kunstpalast in Düsseldorf startet am 20. Februar die diesjährige Große Kunstausstellung NRW-Düsseldorf. Bis zum 14. März sind zahlreiche Exponate der Gegenwartskunst vor allem aus der Region zu sehen, hieß es am Dienstag in einer Vorankündigung der traditionsreichen Schau. Als nicht kuratierte Ausstellung wird sie traditionell von Künstlern für Künstler und Publikum ausgerichtet. Auch wenn die einzelnen Arbeiten käuflich zu erwerben sind, versteht sich die Ausstellung nicht als Spiegelbild des Kunstmarktes, hieß es im Vorfeld weiter. Aus Anlaß der Ausstellung geht der diesjährige Kunstpreis der Künstler an den Düsseldorfer Hermann Josef Kuhna. Der Förderpreis wird an die ebenfalls in Düsseldorf arbeitende Künstlerin Flora Hitzing vergeben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Tausend Jahre Altes Gräberfeld und unbekanntes Klostergebäude
 
Archäologen aus NRW präsentierten in Bonn neueste Funde und Ausgrabungen
 
Bonn - Archäologen aus dem Rheinland haben in der Nähe von Remscheid die Knochenplatte eines 400 Millionen Jahre alten Panzerfischs gefunden, der mit einer rekonstruierten Gesamtlänge von drei Metern zu den sicherlich größten Raubtieren im damaligen Meer zählte. Dies teilte der Landschaftsverband Rheinland am Dienstag auf einer Tagung von Archäologen in Bonn mit. Die älteste Wassermühle Mitteleuropas im Indetal vom Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus habe die Archäologenherzen ebenso höher schlagen lassen, wie das ein Jahrtausend belegte Gräberfeld von Bergheim-Paffendorf. Die Bestattungen reichten dort von der späten Bronzezeit bis in die Römerzeit des 1. Jahrhunderts nach Christus.
 
Bei Moers-Schwafheim fanden die Bodenkundler ein gläsernes Trink- und Speiseservice aus einem Urnengrab, das ebenfalls ins 1. Jahrhundert nach Christus datiert wird. Ein bislang von der Lage unbekanntes Klostergebäude aus dem 18. Jahrhundert, später als "Neue Abtei" benannt, brachten die Ausgrabungen im Kloster Heisterbach zutage, die auch in diesem Jahr Neues zur Klostergeschichte erwarten lassen. Auch das neuzeitliche Plattbodenschiff aus dem Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth, das bei Deicharbeiten zutage kam, zählte zu den herausragenden archäologischen Funden des vergangenen Jahres. Ab dem 18. März ist im Römisch-Germanischen Museum in Köln eine große Landesausstellung mit dem Titel "Fundgeschichten - Archäologie in Nordrhein-Westfalen" zu sehen, die auch einige der neuen Funde präsentieren wird.
 
Redaktion: Frank Becker