Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Kreismuseum Zons zeigt Quilts aus 16 Nationen
 
Zons/Heidelberg - Das Kreismuseum Zons zeigt seit gestern in einer farbenprächtigen Ausstellung insgesamt 47 Quilts aus 16 Nationen. Die bis zum 18. April laufende Schau trägt den Titel "4. Europäische Quilt-Triennale", so Museumsleiterin Angelika Riemann bei der Vorstellung der Ausstellung. Zu sehen sind teilweise großformatige Quilts wie das der italienischen Künstlerin Mariana Frühauf, das stolze drei Meter hoch ist. Thematisch stehen die Natur und die Umwelt im weitesten Sinne im Vordergrund der ausgestellten Arbeiten. Andere Stücke nehmen konkret Bezug auf weltweit aktuelle Krisen. Eine reizvolle Ergänzung bilden die Quilts, bei denen ausschließlich formal-gestalterische Aspekte im Vordergrund stehen. Die Ausstellung, die einen repräsentativen Überblick über die aktuelle europäische Quilt-Szene gibt, entstand in Zusammenarbeit mit der Textilsammlung Max Berk am Kurpfälzischen Museum Heidelberg.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Abteiberg zeigt ab morgen Werke des US-Künstlers Robert Morris
 
Mönchengladbach - "Notes on Sculpture" lautet der Titel einer Ausstellung im Mönchengladbacher Museum Abteiberg, die von morgen, Sonntag an das Werk des amerikanischen Künstlers Robert

© Museum Abteiberg
Morris präsentiert. Die Arbeiten des 1931 geborenen Morris sind laut Museumsleiterin Susanne Titz "unvergleichlich bedeutsam für die Entwicklung der heutigen Gegenwartskunst" gewesen. Vielfach in minimalistisch reduzierten Formen - in einer Reihe mit Carl Andre, Donald Judd oder Dan Flavin – sei Morris' künstlerisches Werk von Beginn an ein multimediales gewesen, das sich nicht mehr durch Stil oder Form, sondern vielmehr durch wechselnde künstlerische Mittel sowie völlig neuartige kunsthistorische und kunsttheoretische Intentionen bemerkbar machte, so Titz.
 
Morris thematisierte die Rolle des Kunstobjekts und dessen Verhältnis zum Betrachter und entdeckte dabei - bereits in den frühen 1960er Jahren - die Notwendigkeit einer weiter ausgreifenden, kulturhistorischen Auseinandersetzung in der Gegenwartskunst und die Möglichkeit einer neuen Funktion von zeitgenössischer Skulptur. Die bis zum 24. Mai laufende Schau zeigt Morris’ Gestaltformen der mittleren 1960er Jahre und die anschließenden Übergänge zu Anti-Form sowie Adaptionen des Selbstportraits und 12 Filme des Künstlers, deren Präsentation teils in die der Objekte integriert ist, teils eigene, theatralische und kinohafte Orte hat.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ab morgen: Ausstellung "Von Angesicht zu Angesicht" in Marl
 
Skulpturenmuseum präsentiert ab Sonntag den Kopf als Thema der Bildhauerei
 
Marl - Unter dem Titel "Von Angesicht zu Angesicht" präsentiert das Skulpturenmuseum in Marl ab morgen, Sonntag den Kopf als Thema in der Bildhauerei. Zu sehen sind Skulpturen, die vom Beginn des 20. Jahrhunderts an bis hin zur Gegenwart entstanden sind. Die meisten Exponate stammen

© Skulpturenmuseum Marl
nach Angaben von Museumsdirektor Karl-Heinz Brosthaus aus der Sammlung des Hauses. Weitere Skulpturen sind Leihgaben aus einigen der RuhrKunstMuseen, einem Verbund von 20 Museen des Ruhrgebiets, die sich anläßlich des Kulturhauptstadtjahres 2010 zu einer Kooperation zusammengeschlossen haben. Seit Beginn der Bildhauerei war der Mensch laut Brosthaus ein zentrales Thema und damit auch sein Kopf, der oftmals als "pars pro toto" verstanden wurde, als Teil das für den gesamten Menschen steht.
 
Das Thema hat nach Darstellung der Kuratoren für die Künstler bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Nur die Darstellungsmöglichkeiten hätten durch neue Materialien und neue Medien eine deutliche Erweiterung erfahren. Trotz der Wirkung der künstlerischen Handschrift oder einer gewissen Abstraktion blieben die in der bis zum 21. März laufenden Ausstellung gezeigten Köpfe bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts meist dem Porträt verhaftet. Die Person des jeweils Dargestellten ist oft ohne weiteres sofort zu erkennen, wie etwa beim Selbstbildnis von Käthe Kollwitz in ihrem Relief "Die Klage" aus dem Jahr 1938 oder beim plastischen Porträt, das Ernst Barlach im Jahre 1912 von der Schauspielerin Tilla Durieux schuf.
 
Andere in der Ausstellung vorhandene Köpfe zeigen zwar noch individuelle Züge, sind aber nicht mehr als identifizierbare Darstellungen einer bestimmten Person zu verstehen. Nach 1950 läßt sich nach den Worten von Brosthaus eine deutliche Tendenz zur Entindividiualisierung der Physiognomien ablesen, die letztlich darauf abzielt, "menschliche Wesenszüge und Reaktionen in einer allgemeinen Form sichtbar zu machen. Eher auf das Denken des Menschen, also dem, was im Kopf geschieht, sind Arbeiten etwa von Arman, Eduardo Paolozzi oder Marcel Jean zuzuordnen. Die Schau zeigt zudem eine Reihe von Video-Arbeiten zum Thema Kopf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker