Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Film- und Theaterregisseur Werner Schroeter ist 65 Jahre
 
Düsseldorf - Der international bekannte Film- und Theaterregisseur Werner Schroeter wurde gestern 65 Jahre alt. Der schwer krebskranke Schroeter gehört zu den großen Regisseuren des Neuen Deutschen Films. Trotzdem waren und sind seine Filme - anders als die seiner Kollegen Werner Herzog, Wim Wenders oder Volker Schlöndorff nur selten in den hiesigen Kinos zu sehen.
 
Der Filmemacher, der auch seit Jahrzehnten an Opernhäusern und Sprechtheatern etwa in Düsseldorf, Bonn, Bochum oder Berlin inszeniert, hat jüngst erst an der Berliner Volksbühne Bernhard-Marie Koltesz' Stück "Quai West" auf die Bühne gebracht. Mitte März erhielt er in Bielefeld zusammen mit der Kamerafrau Elfi Mikesch den renommierten Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis. Mit Mikesch drehte Schroeter seine Filme "Der Rosenkönig", den Erfolgsstreifen "Malina" sowie "Poussieres d'Amour". Bei der diesjährigen Berlinale im Februar war der Regisseur mit dem Schwulen-Filmpreis "Teddy" ausgezeichnet worden.
 
Der 1945 in Georgenthal in Thüringen geborene Schroeter wuchs in Bielefeld und Heidelberg auf. Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er drei Semester lang Psychologie. Das Filmemachen brachte er sich Ende der 1960er Jahre selber bei.  Ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film brach er bereits nach wenigen Wochen ab. In seinem Film- und Bühnenschaffen bedient sich der Regisseur meist opulenter, expressiver Mittel. Filmkritiker bescheinigen Schroeter eine kompromißlose Ästhetik und den Hang zum Melodram. Beides macht seine Arbeiten oft düster und schwer. 2008 wurde Schroeter bei den Filmfestspielen von Venedig für sein "innovatives, kompromißloses und oft provokantes Werk" ausgezeichnet.
 
 
Ausstellung mit Werken von Chagall und Miro in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Farbe und Imagination" lautet der Titel einer Ausstellung in der Düsseldorfer Galerie Mensing, die ab dem 17. April Werke von Marc Chagall und Joan Miro präsentiert. Bis 30. April seien Original-Lithografien und Unikate der beiden Künstler der Klassischen Moderne zu sehen, teilte ein Sprecher des Kunsthauses am Mittwoch mit. Die Bilder beider Maler zeichneten sich durch Poesie und die kräftig leuchtenden Farben aus. Während Miro sich einer abstrakt-symbolhaften Sprache bediene, seien Chagalls Werke illustrativ und geprägt von seiner russischen Heimat und jüdischen Erziehung. Beide Maler zählen zu den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus.
 
Die Ausstellung ist montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. 
 
 
Spontan-Film-Festival für Jugendliche in Moers
 
Festival ist auch Bestandteil des Filmprojekts gegen Rechtsradikalismus
 
Moers - Das Kulturbüro der Stadt Moers lädt interessierte Jugendliche ab 16 Jahren zum Spontan-Film-Festival ein. 25 Jugendliche drehen am 15. Mai in der niederrheinischen Stadt in zufälligen 5er-Teams innerhalb von 24 Stunden Kurzfilme zum Thema "Miteinander", teilte eine Sprecherin der Kommune am Mittwoch mit. Am 16. Mai sollen die Kurzfilme dann öffentlich präsentiert werden. 
Am Festivalwochenende werden Kameras, Tonangeln, Techniker, Schauspieler und Regisseure das Stadtbild bestimmen, hieß es weiter in der Mitteilung. Für die Teilnehmer steht professionelles Kamera-Equipment zur Verfügung. Ein Musiker, dessen Name noch nicht verraten wird, komponiert während der Schnittarbeiten außerdem spontan die Filmmusik. Das Festival findet im Rahmen der Local-Heroes-Woche in Moers als Teil des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 statt.
Das Festival ist außerdem nach Angaben des Kulturbüros Teil des Filmprojektes gegen Rechtsradikalismus “Filmen Gegen Rechts” des Fachdienstes Jugend der Stadt Moers. So spielt das Festival mit dem Begriff "Miteinander" und möchte damit alle kulturell-künstlerischen und ethnischen Formen des Miteinanders thematisch umfassen.
 
Interessierte Jugendliche ab 16 Jahren können sich ab sofort auf der Internetseite www.spontanfestival.de zur Teilnahme anmelden. Der Anmeldeschluss ist der 9. Mai.
 
 
Frauenmuseum Bonn präsentiert Werke von Alexandra Kürtz
 
Bonn - Unter dem Titel "Große Portionen" präsentiert das Frauenmuseum Bonn ab dem 25. April Arbeiten von Alexandra Kürtz. Die Künstlerin beschäftigt sich nach Angaben des Museums vom Mittwoch thematisch mit Gesellschaft und Konsum, Naivität und Dekorlust. Bis zum 13. Juni zeigt die von Kürtz selbst kuratierte Schau Zeichnungen und Installationen. Zu sehen ist etwa ein runder Plastiktisch mit einer rot-weiß-karierten Wachsdecke, auf der Schwarzwälder-Kirschtortenverpackungen thronen.
Sie erinnern an eine scheinbare Idylle. Vorne am Tisch ein Schokoladenfleck, der sich bei näherem Hinsehen als Lackfleck entpuppt. Das zerbrochene Kännchen im Vordergrund zerstört die heimelige Stimmung und verursacht beim Betrachter eher Unbehagen. Die Künstlerin selbst sagt über ihre Arbeit, sie schaffe irreal erscheinende Bildwelten, „indem ich vorgefundene Szenarien zunächst aufspüre und dann bearbeite.“ -  „Draußen nur Kännchen“ heißt es etwa auf der mit den deutschen Nationalfarben übermalten Postkarte, die die Atmosphäre zweifelhafter deutscher Gemütlichkeit und Ordnung vor dem Hintergrund der bedrohlich wirkenden Kulisse einer Plattenbausiedlung zeigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Back from Israel" in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Back from Israel" präsentieren vier Düsseldorfer Künstler ab heute im Atelier am Eck in der NRW-Landeshauptstadt Arbeiten, die sie im vergangenen Jahr während des Künstleraustauschs in Israel geschaffen haben. Der Austausch mit dem Künstlerdorf Ein Hod in der Nähe von Haifa besteht seit 20 Jahren, hieß es am Vortag der Eröffnung der bis zum 2. Mai laufenden Ausstellung. Zu sehen sind Buchobjekte von Mirela Anura, figurative Objekte und Zeichnungen von Jochen Duckwitz, Bilder des Malers Ioan Iacob und großformatige Acrylbilder von Edith Oellers.
 
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 17 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Niederländisches Nationalballett tanzt in Neuss
 
Neuss - Das niederländische Nationalballett ist am 6. Mai im Rahmen der Internationalen Tanzwochen im rheinischen Neuss zu erleben. Wie ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mitteilte, ist die größte Tanzcompagnie der Niederlande zum ersten Mal Gast bei den Internationalen Tanzwochen Neuss. Die Compagnie hat eine starke internationale Ausrichtung und mißt sich regelmäßig mit großen amerikanischen und englischen Ensembles, wie dem Royal Ballet oder dem English National Ballet, hieß es in der Ankündigung weiter. 
 
Das Repertoire der Tanztruppe aus Amsterdam ist weitgefächert und reicht von klas­sisch-romantischen Produktionen bis zu expressionistischen Balletten Martha Grahams. Besondere Aufmerksamkeit gilt den jüngeren Klassikern des 20. Jahrhunderts. Mit  „Concertante“ des Altmeisters Hans van Manen zeigt die Compagnie einen Höhe­punkt neoklassischen Tanzschaffens.
 

Redaktion: Frank Becker