Denkmale für tödlich verunglückte Bergleute

Ausstellung auf der Zeche Zollern in Dortmund

von Andreas Rehnolt

Zeche Zollern - Foto © Anette Hudemann

Denkmale für tödlich verunglückte Bergleute
 
Dortmund - Denkmale für tödlich verunglückte Bergleute im Ruhrgebiet zeigt die Ausstellung "Helden im Zeichen von Schlägel und Eisen", die am kommenden Sonntag im Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund eröffnet wird. Der Übergang zum Tiefbau verursachte im Ruhrbergbau Hunderte von Grubenunglücken größeren und kleineren Ausmaßes, so das Museum in einer Ankündigung der bis zum 22. August laufenden Schau. Die Angst vor Katastrophen und Unfällen prägte die Menschen dieser Zeit. Als Zeichen der Trauer um die Verunglückten entstanden am Ende des 19. Jahrhunderts erste öffentliche und private Denkmale für die Opfer industrieller Arbeit.
 
Anders als die Kriegerdenkmale für gefallene Soldaten standen die Denkmale für die ums Leben gekommenen Bergleute meist abgerückt auf stillen Friedhöfen. "Die öffentliche Erinnerung an den hohen Blutzoll des Bergbaus war unerwünscht", hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Die Schau fragt auch nach der Funktion dieser ungewöhnlichen Denkmale in der Industriegeschichte und geht den Fragen nach, ob sie die Opfer zu Helden der Bergarbeiterschaft machten oder ob sie vielleicht nur Kompensation für fehlende oder mangelhafte Arbeitsschutzmaßnahmen waren.
 
Ein Vortrag am 27. Mai im Rahmen der Ausstellung beschäftigt sich mit der Schlagwetter-Explosion auf der Zeche Radbod in Hövel bei Hamm vom 12. November 1908. Damals kamen 350 Bergleute ums Leben. Es war nach Angaben des Museums eine der schwersten Katastrophen in der Geschichte des deutschen Steinkohlebergbaus. Betroffen waren etwa 300 Frauen, die ihre Männer oder Söhne verloren und rund 800 Kinder. 
 
Auf dem Friedhof Dortmund-Kirchlinde erinnert ein Ehrenmal an die Opfer des Grubenunglücks vom 22. Mai 1898  auf der Zeche ZollernI/III in Dortmund. Auf dem Nordfriedhof in stehen gleich mehrere Ehrenmale. Eines erinnert an die Opfer des Grubenunglücks vom 8. August 1920 auf der Zeche Kaiserstuhl II, ein anderes an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 11. Februar 1925 auf der Zeche Minister Stein in Dortmund.


Zeche Zollern, Ehrenhof - Foto © Anette Hudemann
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.