Satisfaction

Ballett mit Cover-Band in Hof

von Alexander Hauer Thomas Mogendorf
Satisfaction
 
Ballett mit Cover-Band



Choreographie und Inszenierung
: Mark McClain - Bühne: Thomas Mogendorf - Kostüme: Barbara Schwarzenberger - Ballettdirektion: Barbara Buser – Band: WeeBush – Fotos: SFF-Fotodesign
Besetzung: She (Yana Andersson / Eriko Koshida /Katrin Schmidt) – He (Norbert Lukaszewski / Antonio Di Carmine / Witali Damer) – Jimi (Antonio Di Carmine / Norbert Lukaszewski / Robert Kulanin) - Lola (Katrin Schmidt / Larissa Mota / Lilit Hakobyan) - Demo-Man (Robert Kulanin / Marcin Chmielewski / Ali San Uzer) - Sexy Pas de deux-Couple (Lilit Hakobyan, Witali Damer / Iris Inderbitzin, Ali San Uzer / Eriko Koshida, Marcin Chmielewski) - Sad Woman (Eriko Koshida / Lilit Hakobyan / Yana Andersson) - Tupper Lady (Iris Inderbitzin / Yana Andersson / Larissa Mota) - 2 Men
(Ali San Uzer, Marcin Chmielewski / Witali Damer, Robert Kulanin / Antonio Di Carmine, Norbert Lukaszewski) - New She (Larissa Mota / Katrin Schmidt / Iris Inderbitzin) - Ballet Mistress (Danuta Hujer / Barbara Buser)
 
In der letzten Saison gab sich das Ballett Hof mit „All you need is beat“ neue Maßstäbe. In dieser Saison sollte es, auch auf Wunsch des Intendanten Uwe Drechsel, ein Rockballett sein. Ein Rockballett mit einer Liveband. Die fand sich in den Lokalmatadoren „WeeBush“, die gerne mal mit ihren Coverversionen die Säle in der näheren und weiteren Umgebung zum Kochen bringen.
 
Was waren die 60er eigentlich?
 
Nun stellten sie sich erstmals auf der Bühne des Theater Hofs der neuen Aufgabe, die Musik zu
einem Ballett zu spielen, das die Gefühle und den Lifestyle der 60er Jahre vermitteln sollte. Schnell fanden sie Drive und Dynamik - und wäre das Theater nicht bestuhlt gewesen, man hätte selbst gerne getanzt. Die Truppe um Barbara Buser wurde von Marc McCain klassisch choreographiert. Spitzentanz, zarte Pas de deux zu Rockmusik? Ja, das Experiment gelang. Das Libretto vom Choreographen Katajun Peer-Diamond läßt die Handlung in einem Ballettsaal im Hier und Heute beginnen. Eine Ballettmeisterin versucht ihrer Truppe das Gefühl der 60er näher zu bringen. Aber was waren die 60er? Waren sie nur die Musik der Stones, der Spencer Davis Group und CCR? War es nur eine einzige Protestbewegung gegen den Krieg, nur wilde Kiffereien und sexuelle Freizügigkeit? Nein, es war auch die Teilung der Welt in Ost und West, kleinbürgerliche Spießigkeit, wachsende Gewaltbereitschaft, an deren Ende der Terrorismus und auch tödliche Drogenexzesse standen.
 
Schöne Folie
 
Gezeigt werden diese Aspekte freilich nur aus einer heutigen, positiven Sicht. Marc McCain führt ein Paar, Yana Andersson und Norbert Lukaszewski, durch die Zeit. Man liebt sich, man verliert sich vor der Folie der 60er. Antonio Di Carmine mimt mit animalischen Sexappeal Jimi Hendrix, dessen „Starspangled Banner“ zum tänzerischen und musikalischen Höhepunkt wurde. Lilith Hakobian und Witali Damer tanzen einen aufgeheizten Pas de Deux , Iris Inderbitzin interpretiert in einem gekonnten Solo eine Tupperparty, der stets präsente Robert Kulanin einen Demonstranten. Ein völlig erschöpftes Ballett zeigte nach zwei Stunden dann noch ein paar Zugaben von Queen. Die Erwartungen an das Ballett Hof hatten sich erfüllt, man freut sich auf die nächste Saison.
 
Ausschnitte hier
Weitere Informationen unter: www.theater-hof.de

Redaktion: Frank Becker