Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Vortrag über Bücherverbrennungen im Mai 1933
 
Neuss - Der Direktor der Duisburger Stadtbibliothek, Jan-Pieter Barbian spricht am kommenden Dienstag in der Stadtbibliothek Neuss über Mythos und Wirklichkeit der Bücherverbrennungen im Mai 1933. Die Bücherverbrennungen, die am 10. Mai nicht nur in Berlin, sondern in nahezu allen Hochschulstädten des Deutschen Reiches stattfanden, wurden von vielen Zeitgenossen im In- und Ausland als Symbol für den Beginn einer Kulturbarbarei verstanden. Der Vortrag geht den Fragen nach, wie es dazu kommen konnte, welches Ziel die verantwortlichen Studenten verfolgten, welche Unterstützung sie bei ihrem reichsweiten Vorgehen hatten und wie sich betroffene Autoren, Verleger und Buchhändler verhielten. Der Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
 
 
Ausstellung über "Schlesische Klöster zwischen Aufhebung und neuer Berufung"
 
Die Schau wird am 16. Mai im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen eröffnet
 
Ratingen - "Herrenlos! Schlesische Klöster zwischen Aufhebung und neuer Berufung" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 16. Mai im Beisein des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner Kardinal im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen eröffnet wird. Nach Angaben des Museums vom Mittwoch findet die bis zum 5. September laufende Schau anläßlich des 200. Jahrestages der Klosteraufhebung in Preußisch-Schlesien statt. 
Das christliche Leben in Schlesien ist dort nach Angaben des Museums nicht ohne Klöster und Stifte vorstellbar. Zahlreichen Ordensgemeinschaften verdankt die Region eine beachtliche mittelalterliche Entwicklung, nicht nur im religiösen Bereich, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Beginnend mit der hochmittelalterlichen Landeserschließung und über die Gegenreformation hinausreichend haben die Klöster Schlesien geprägt. "Mit den Aufhebungen in den habsburgischen und preußischen Landesteilen hat sich vieles verändert, wurde unterbrochen und doch wieder neu begonnen," so die Aussteller. Eine weitere Zäsur bewirkte der Zweite Weltkrieg. Ab November wird die Ausstellung in der Partnerregion Schlesien (Kloster Rauden/Rudy) gezeigt.
 
Zu sehen sind u.a. ausgewählte Formen des Buchdrucks, Klosterkunst sowie liturgische Gerätschaften, aber auch alltägliche Gebrauchsgegenstände. Der Besucher wird in die Klosterwelt hineingeführt und erfährt von der Vielfalt des geweihten Lebens und den unterschiedlichen Aufgaben und Zielsetzungen der in Schlesien wirkenden Ordensgemeinschaften. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen realisiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 - 17 Uhr geöffnet.
 
 
Peymann kritisiert Ruhrfestspiele als "glanzloses Allerweltsfestival"
 
Recklinghausen/Berlin - Deutschlands bekanntester Theaterintendant und Chef des Berliner Ensembles, Claus Peymann hat die Ruhrfestspiele Recklinghausen als "glanzloses Allerweltsfestival" bezeichnet. In einem Interview mit dem am Mittwoch erschienenen neuesten Monatsmagazin der Fluggesellschaft Air-Berlin sagte der frühere Intendant des Bochumer Schauspielhauses weiter, er hätte gerne die traditionsreichen Ruhrfestspiele einmal geleitet. "Das war mein Wunsch - noch vor dem Burgtheater in Wien. Recklinghausen hatte als Arbeiterfestspiel eine gute linke Kultur. Doch der damalige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) nahm mir mein Angebot nicht ab", so Peymann weiter.
 
Auf die Frage, ob er Lust habe, wieder im Ruhrgebiet zu arbeiten sagte der zu den streitbarsten Theatermachern Deutschlands zählende Peymann kurz und knapp: "Nein, jetzt bleibe ich in Berlin". Die gewaltigen Investitionen in das laufende Projekt Kulturhauptstadt-Ruhr2010 hält Peymann nach eigenen Angaben nicht für richtig. "Was das Ruhrgebiet braucht, sind drei Musikstunden in der Woche für jeden Schüler. Das wäre die musische Veredelung der breiten Masse und würde der Region langfristig mehr bringen", so der Theatermacher. In den 1980er Jahren verschaffte er dem Bochumer Schauspielhaus Zuschauerrekorde und Gastspiele an renommierten Bühnen in New York, Paris, London und Rom.
 
Redaktion: Frank Becker