Coburg
Babytalk Musical von Peter Lund und Thomas Zaufke
Musikalische Leitung: Daxi Pan | Dramaturgie: Kathrin Liebhäuser | Inszenierung: Hendrik Müller | Ausstattung: Julia E. Beyer – Fotos: Henning Rosenbusch
Besetzung: Charlotte: Katrin Dieckelt | Robert: Jason-Nandor Tomory Die Vertreibung aus dem Paradies Sie sind ein schönes Paar, jung, gutaussehend und erfolgreich. Man lebt den gemäßigten Luxus,
Abenteuerspielplatz mit Jazz-Combo
Dieses Dilemma bringt Regisseur Hendrik Müller im wunderbaren Abenteuerspielplatzbühnenbild von Julia E. Bayer aufs Tapet. In Kathrin Dieckelt und Jason Tomory steht ihm das Coburger „Traumpaar“ zur Verfügung, eine Konstellation, die schon in „Sweeny Todd“ überzeugte. Zwei Opernsänger mit der Fähigkeit, die scheinbar leichte Muse zu bedienen. Dem umgekehrten Prinzip der griechischen Tragödie folgend beginnt der Abend humorvoll. Ein Paar, das sich durchs Leben träumt, seinem erotischen Appeal frönt, ohne dabei ins Lächerliche oder Peinliche abzudriften, aber sich dann immer mehr in einen zerstörerischen Grabenkrieg versteigt.
Thomas Zaufkes jazzig geschriebene Musik, die geschliffenen Texte von Peter Lund garantieren einen gelungenen Abend irgendwo zwischen Komödie und großem Drama. Die kleine Combo um
Bittere Realitäten
Hendrik Müller stellt den Beiden zwei Statisten, nein, die Leistung von Theresa Wunder und Johannes Übler geht weit über übliche Statistenleistungen hinaus, also, zwei weitere Mitspieler zur Seite. Die beiden spielen die Umwelt und das schlechte Gewissen des Paares.
Nach einer Fehlgeburt, Roberts Fremdschnackseleien, Streit und Versöhnung geht der Abend zu Ende - Charlotte ist wieder schwanger. Aber sie will das Kind alleine großziehen, die Beziehung zu Robert ist vorbei. Peter Lund verkneift sich ein Happy End, der Zuschauer sieht sich mit den Realitäten der heutigen Zeit konfrontiert. Die modernen Zeiten sind so, dabei wünschen wir uns doch alle insgeheim eine glückliche Beziehung. Nur das Arbeiten daran, das fällt uns allzu schwer. Redaktion: Frank Becker |