Schriftsteller und ihre Schreibmaschinen
Ausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum
Paderborn Selbst eine kleine Reiseschreibmaschine reicht aus, um große Literatur zu schaffen. Allerdings nur, wenn an der Maschine ein Autor wie Erich Kästner arbeitet. Das zeigt eine kleine Ausstellung im Museumsshop des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die Schriftstellern und ihren Schreibmaschinen gewidmet ist.
Sie dokumentiert das Verhältnis von ausgewählten Schriftstellern zu ihrem Handwerkszeug. Zu sehen sind 18 Schreibmaschinenmodelle, wie sie von berühmten Autoren benutzt wurden. Darunter ist auch ein Original: Eine Columbia Bar-Lock, die Hans Fallada verwendet hat und bei der die häufig benutzten Buchstaben E, R und S kaum noch zu erkennen sind, das Q aber fast unberührt ist.
Die Maschinen werden mit je einem Foto des Autors, der Kopie einer Schriftprobe und einem Werkbeispiel präsentiert. So kann man sehen, daß Bertolt Brecht ein Freund der „Erika“ war, Hermann Hesse lange Jahre eine Smith Premier No. 4 mit Volltastatur benutzte und Franz Kafka auf einer Oliver 5 schrieb.
Das HNF hat über 550 Schreibmaschinen in seiner Sammlung und Dauerausstellung. Seit einigen Jahren werden gezielt Modelle gesammelt, die von Schriftstellern genutzt wurden. Das sind häufig exotische Maschinen, die nur sehr schwer zu identifizieren sind. Meist mußte ein Foto der Maschinenrückseite den HNF-Mitarbeitern für die Feststellung des Schreibmaschinetypen ausreichen.
Einer der ersten Nutzer einer Schreibmaschine, Friedrich Nietzsche, sagte bereits 1882: „Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken“ und Arno Schmidt meinte: „Wer Dichtung will, muß auch die Schreibmaschine wollen.“
Die Ausstellung ist vom 16. Juni bis 24. Oktober 2010 zu den üblichen Öffnungszeiten des HNF zu sehen: dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.
Die gesamte Geschichte der Schreibmaschine wird in der Dauerausstellung des HNF gezeigt, von den ersten Modellen bis hin zum industriellen Standardprodukt
|