Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Ausstellung über "Riten des Lebens" im Neanderthal-Museum
 
Mettmann - "Riten des Lebens" lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Neanderthal-Museum in Mettmann, die am 17. Juli eröffnet wird. Präsentiert werden nach Angaben des Museums
vom Montag Bilder des schwedischen Fotografen Anders Ryman. Entscheidende Momente, mit denen neue Lebensabschnitte beginnen, werden laut Museum überall auf der Welt zelebriert. Der Fotograf bereiste insgesamt sieben Jahre lang die Welt, um solche Rituale festzuhalten und zu dokumentieren. Die Ausstellung ist bis zum 1. November terminiert.
 
Ziel des Fotografen war, alle bewohnten Kontinente, alle Weltreligionen und alle Lebensphasen mit einzubeziehen und dabei auch Modernes sowie Traditionelles zu verminden. Die Aufnahmen zeigen Rituale aus insgesamt 14 Ländern. Zu sehen sind Rituale etwa von der Segnung eines Neugeborenen in einem kleinen spanischen Dorf bis zur Sonnenaufgangs-Zeremonie der Apachen in Arizona, vom Initiationsritual der südafrikanischen Xhosa bis zur Hochzeitsfeier in Tokio. Zu sehen ist nicht nur die enorme kulturelle Vielfalt der Menschheit. Die Bilder zeigen die Menschen in den emotionalsten Momenten ihres Lebens sowie das allen gemeinsame menschliche Bedürfnis, die Schritte entlang des Lebensweges feierlich zu begehen. 
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kirchenmusikwochen in Neuss gestartet
 
Neuss - Mit einem Eröffnungskonzert in der katholischen Kirche St. Marien unter dem Titel "Die Königin und ihr Bariton" sind am Wochenende die diesjährigen Kirchenmusikwochen im rheinischen Neuss gestartet. Der international bekannte Bariton Florian Prey brachte Werke aus der Barockzeit und der Romantik unter anderem von Bach, Händel, Beethoven und Mendelssohn zu Gehör. Die Kirchenmusikwochen laufen bis zum 23. Juli und finden auch im Quirinusmünster und der evangelischen Christuskirche statt. Dort gibt es am 9. Juli ein Oratorienkonzert, in dem Felix Mendelssohns "Paulus" op.36 zu hören sein wird. Ebenfalls in der Christuskirche gibt es am 18. Juli einen Kantatengottesdienst mit der Bach-Kantate "Ich geh' und suche mit Verlangen."
 
Zu den Höhepunkten der Kirchenmusikwochen gehören zudem ein "Orgelmeeting" am 13. Juli in St. Quirin und in der Klostzerkirche Marienberg sowie die Romanische Nacht in St. Quirin am 17. Juli. Sie steht unter dem Motto "Von Frauen, für Frauen, über Frauen" und wird unter anderem das szenische Konzert "Ordo Virtutum" (Die Ordnung der Kräfte) von Hildegard von Bingen zu Gehör bringen. "Ordo Virtutum" ist nach den Worten von Neugart "das erste schriftlich uns überlieferte Mysterienspiel Europas."
 
Veranstalter der Kirchenmusikwochen ist die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Kirchenmusikwoche in Neuss in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt. Programme liegen in zahlreichen städtischen und kirchlichen Einrichtungen aus und können unter der Telefon-Nummer 02131-90-4118 angefordert werden.
 
 
Museum Ahlen zeigt Werke der "verschollenen Generation" der Künstler
 
Ahlen - "Kunst im Widerstreit" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen, die seit dem Wochenende Sonntag an die sogenannte "verschollene Generation" der Künstler erinnert. Insgesamt sind Werke von 28 Künstlern zu sehen, die ein vergleichbares Schicksal aufwiesen, nämlich "innere oder äußere Emigration, Verfolgung, Diffamierung in den Propaganda-Ausstellungen der Nazis oder auch die Zerstörung ihres Werkes im Zweiten Weltkrieg", erklärte die Kuratorin der Schau, Kinga Luchs zur Eröffnung der Schau, die bis zum 24. Oktober zu sehen ist.  
Die über 130 Exponate stammen aus der Privatsammlung des Juristen Hubert Schlenke. Der Sammler hat es sich seit gut 30 Jahren zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und der Diktatur wachzuhalten. Die zentrale Rolle in seiner Sammlung spielt Felix Nussbaum. Dessen Wunsch folgend: "laßt meine Bilder nicht sterben, zeigt sie den Menschen", verstehe sich die Sammlung als Mahnung, so die Ausstellungsmacher. Gezeigt werden Arbeiten etwa von Peter August Böckstiegel, Karl Hofer, Rudolf Levy, Oskar Moll, Hanns Hubertus Graf von Merveldt und Clemens Wieschebrink.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Outdoor and outside" in Recklinghausen eröffnet
 
Recklinghausen - Unter dem Titel "Outdoor and outside" ist am Wochenende in der Kunsthalle Recklinghausen eine Ausstellung des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata eröffnet worden. Kawamata schafft Installationen, die auf ihre Umgebung, auf die Geschichte und Funktion eines Ortes oder eines Gebäudes reagieren. Trotz ihres eindeutig skulpturalen Anspruchs lehnten sich die Kunstwerke meist eng an eine architektonische Formensprache an und hätten eine konkrete Funktion, hieß es beim Start der Schau weiter. 
 
Auf dem Vorplatz der Kunsthalle errichtete der 1953 in Hokkaido geborene Künstler ein überdimensionales Turmmodell, das symbolisch den Blick von oben auf die Region ermöglicht. In einer parallelen Ausstellung zeigt die Kunsthalle - ausgehend von einem Sammlungsschwerpunkt der Recklinghäuser Museen - auch die unterschiedlichen Facetten der Outsiderkunst im Ruhrgebiet. Zu sehen sind Exponate von der Naive über die Werke psychisch Kranker bis hin zu zeitgenössischen Erscheinungsformen "randständger" Kunst wie etwa Graffiti oder Street Art, die wie Kawamata den öffentlichen Raum besetzen. Die Ausstellung ist bis zum 5. September terminiert.
 
Die Kunsthalle ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunst-re.de

Redaktion: Frank Becker