Wuppertaler Straßennamen

Ein Sachbuch als „Renner“

von Frank Becker

Wuppertaler Straßennamen

Ein Sachbuch als „Renner“

Innerhalb weniger Tage war die erste Auflage vergriffen, auch die zweite ist beim Verlag ebenfalls schon lange „abgeräumt“. Die Rede ist nicht etwa von dem neuesten Mankell-Krimi  – wir sprechen von einem gar nicht trockenen Sachbuch lokaler bis regionaler Bedeutung: „Wuppertaler Straßennamen“ heißt der im Thales Verlag erschienene Bestseller von Wolfgang Stock.

Ein paar Zahlen: fast 8 Jahre hat Wolfgang Stock daran gearbeitet, alle 2104 Straßen seiner Geburtsstadt zu erfassen und die Herkunft ihrer Namen zu belegen. Rund 370 Fotos – darunter Portraits von Namensgebern, Straßenansichten und 21 farbige Luftaufnahmen – hat er aus Archivbeständen und Privatbesitz zusammengetragen. 447 Seiten umfasst der 1195 Gramm schwere Band, der über die Namensgebung von Straßen von Achenbach- bis Zwinglistraße einen intimen Einblick in die Entwicklung der Stadt gibt, die 1929 durch die  Zusammenlegung von Vohwinkel, Elberfeld und Barmen entstand.

Der Anstoß kam von Dr. Uwe Eckardt und dem Bergischen Geschichtsverein Wuppertal, der 1994 einen Arbeitskreis „Historische Straßennamen in Wuppertal“ anregte. Bald wurde klar, dass diese Beschränkung nicht eingehalten werden konnte. Also ging es nun um alle Straßen, Plätze, Treppen, Brücken und Gassen der Stadt an der Wupper. Der Arbeitskreis reduzierte sich schnell auf einen Unerschütterlichen: Wolfgang Stock. Er ging die Sache an und bekam, so sein Vorwort „wertvolle und unverzichtbare Unterstützung“ durch die Mitarbeiter des Katasteramtes. Bodo Christ und Gerd Langner begleiteten die Entstehung des Buches mit Rat und Tat, Uwe Meiswinkel öffnete sein Fotoarchiv und wirkte bei der Vorbereitung für die Druckarbeiten mit. Das Wuppertaler Stadtarchiv unter Dr. Eckardt und auch die Archive der Nachbarstädte Neviges, Remscheid und Wülfrath stellten ihre Unterlagen zur Verfügung.

Als Ergebnis liegt nun ein Kompendium zur Stadtgeschichte auf dem Tisch, das zum Schmökern, Schauen und Wandern einlädt. Historische Ansichten und aktuelle Fotos machen mit der Stadt vertrauter, Portraits vieler Namensgeber samt Biographie öffnen interessante Blicke in das Wirken Wuppertaler Bürger. Den Erläuterungen von Straßenverläufen sind Hinweise auf Denkmäler, Kunst und Sehenswürdigkeiten beigefügt. Der alphabetischen Ordnung des Buches ist eine synoptische Gegenüberstellung alter und neuer Straßennamen angehängt, denn durch Reformen und politische Umbrüche kam es recht häufig zu Umbenennungen. Selten nur muss der Verfasser bei einer Erläuterung passen, wie z.B. bei „Am Zuckerloch“, „Trotzhaus“ oder „Tückmantel“. Ansonsten ist es spannende Lektüre mit manchem „Aha!“.

Wolfgang Stock, „Wuppertaler Straßennamen“
Hrsg.: Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal.
Wer kein Exemplar mehr bekommen hat, sollte auf eine 3. Auflage warten – es lohnt.

Thales Verlag, Essen 2002, ursprünglich 24,80 € - evtl. noch im Antiquariat zu bekommen.

Das neue Buch von Wolfgang Stock - "Wuppertaler Gräber" - besprechen wir gesondert.

Beispielbild


Wolfgang Stock
Wuppertaler Staßennnamen
- ihre Herkunft und ihre Bedeutung -

Hrsg. Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal

© 2002 Thales Verlag Essen

447 Seiten geb, mit zahllosen Fotos und Illustrationen, sowie einem Register
28,80 €

Weitere Informationen:
www.thales-verlag.de