Erinnerungen an eine große Zeit Alle drei sind längst Legende, und jeder von ihnen hat unauslöschliche Spuren in der populären Musik, im Jazz, im Film und im Showbusiness hinterlassen: Dean Martin (1917-1995), Frank Sinatra (1915-1998) und Sammy Davis Jr. (1925-1990). Sie gehörten als s(w)ingende, tanzende und steppende Multitalente zur schillernden Crème des Showbiz von Las Vegas, bewährten sich als ernstzunehmende Schauspieler und waren bestimmender Teil des berüchtigten "Rat Pack", einer verschworenen Gruppe von Showgrößen, zu denen noch Joey Bishop und Peter Lawford zählten. Für Jahrzehnte bestimmten sie die Glamourwelt von Hollywood und Las Vegas, und ihre Verbindungen reichten bis in einflußreiche politische Kreise. In der Serie "In Concert" von Passport Video (deutscher Vertrieb: In-Akustik) werden Sinatra, Davis und Martin jetzt in 60-minütigen Kurzportraits vorgestellt, die aus je etwa einer knappen halben Stunde Film- und TV-Ausschnitten und einer ebenfalls halbstündigen, mit Filmausschnitten angereicherten Biographie zusammengestellt sind. Das Spitzenprodukt der englischsprachigen Reihe ist deutlich die DVD über Frank Sinatra und sein Leben, die mit raren und überwiegend gut aufgearbeiteten Filmsequenzen aus TV- und Bühnen-Shows glänzt, während die DVDs über Dean Martin und Sammy Davis Jr. nur mit zweitklassigem Film-Material aufwarten können. Sinatras Zusammenstellung enthält einige seiner bekanntesten Klassiker, darunter die witzig geschnittene Doppel-Performance von "I´ve Got The World On A String", die unvergessene Aufnahme von "Stardust" mit dem "Lucky Strike Orchestra" unter Mark Warner und den Hitparaders (allerdings ohne die Werbe-Ansage), die Filmversion von Jerome Kerns "Ol´ Man River" aus dem MGM-Film "Til´ The Clouds Roll By" (1966) und einem der bekanntesten Standards Sinatras "Fly Me To The Moon" in einer Aufnahme mit dem Count Basie Orchestra (allerdings ohne den Count) aus einer Fernsehshow 1956. Ebenfalls mit dem Count Basie Orchestra entstand die Aufzeichnung von "Luck, Be A Lady", leider auch ohne Count Basie, mit den Sinatra grandiose Schallplattenaufnahmen verbanden. Ein weiters Schmankerl ist die Aufnahme von "I´ll Never Smile Again" mit Gene Puerling und den genialen Hi-Lo´s, Ende der 50er Jahre während der Sinatra-TV-Show entstanden. Und als klassischer Rausschmeißer schließlich "Angel Eyes" (...xcuse my while I disappear). Nur marginal wird das große Talent des charismatischen Dean Martin durch die ausgewählten Titel dargestellt, immerhin gehören die Aufnahmen von "Memories Are Made Of This", "You Made Me Love You" und "One For My Baby" zu den besseren Hinterlassenschaften des solitären Crooners. Sammy Davis Jr. breitflächig an seinen humorigen Parodien einiger Kollegen festzumachen (gut, er konnte es - aber er konnte viel, viel mehr), ist einfach zu wenig. Hier zählen "Hey There" und "This Could Be The Start Of Something Big" zu den Perlen. Die meisten Stücke stammen allerdings aus einer einzigen US-TV-Show mit dem Count Basie Orchestra. Da ist er zwar in Bestform, doch ist das Spektrum des Künstlers kaum zu sehen. Bedauerlich ist, daß die Hersteller bei den filmischen Zitaten auf den DVDs grundsätzlich auf die Angaben von Quellen und auf Zeitangaben sowie fast ausschließlich auch auf Hinweise zu den begleitenden Orchestern verzichtet haben, was vielleicht daran liegen mag, daß - und darauf wird auf der DVD-Hülle deutlich hingewiesen - die DVD nicht als offizielle, von den Verwaltern des Erbes der Künstler unterstützte Dokumentation gelten kann. Auch Begleithefte/Booklets mit irgendwelchen hilfreichen Informationen fehlen gänzlich. In allen drei Fällen aber sind die gut verständlichen, kompakten Biographien ausgezeichnet gemacht und in der Lage ein greifbares Bild der Stars zu skizzieren.
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