Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Heimito-von-Doderer-Preis für Anna Katharina Hahn und Heinrich Steinfest
 
Köln/Stuttgart - Der diesjährige Heimito von Doderer-Literaturpreis geht zu gleichen Teilen an die in Stuttgart lebenden Schriftsteller Anna Katharina Hahn und Heinrich Steinfest. Nach Angaben der Stadt Köln gibt es in diesem Jahr keinen Förderpreisträger. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde dem Hauptpreis zugeschlagen, der somit 25.000 Euro beträgt. Die Auszeichnung wird am kommenden Samstag (morgen) im Rathaus der Stadt Köln übergeben.
 
Der Kölner Henner Löffler hat den Heimito von Doderer-Literaturpreis 1996 zur Erinnerung an einen der bedeutendsten Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts anläßlich dessen 100. Geburtstag gestiftet. Er soll ein hervorragendes Einzel- oder Gesamtwerk aus dem deutschen Sprachraum ehren, das sich durch hohe Sprachsensibilität und -originalität in der Tradition des österreichischen Autors auszeichnet. Haupt- und Förderpreis wurden zunächst jährlich, seit 2002 zweijährlich und seit 1998 in Köln verliehen.

Anna Katharina Hahn wurde 1970 in Ruit geboren. 2009 erschien ihr erster Roman „Kürzere Tage“. Dramatisch beschreibt Hahn hier einige parallele, sich überschneidende Welten, die alle explodieren und keinen Protagonisten unbeschädigt zurücklassen. Die Autorin erzählt vom verrottenden, verwahnenden Mittelstand, vom Elend der Integration, von den verzweifelnden Träumen der Jungen und dem Verenden von Lebensläufen.
 
Heinrich Steinfest wurde 1961 in Australien geboren. Er ist Österreicher und lebt in Stuttgart. Gerade eben hat er den elften Roman "Batmans Schönheit. Chengs letzter Fall" vorgelegt. Der Autor schreibt über die Welt, wie er sie sieht, und er erledigt diese Aufgabe nach Ansicht der Juroren spannend, skurril und witzig. Dabei sind seine Protagonisten selten ‚normal’, aber anormal sind sie auch nicht.
 
 
Villa Hügel zeigt Krupp-Fotografien aus zwei Jahrhunderten
 
Essen - "Krupp - Fotografien aus zwei Jahrhunderten" lautet der Titel einer Ausstellung, die von Juni bis Dezember nächsten Jahres in der Villa Hügel in Essen präsentiert werden wird. Nach Angaben der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung erinnert die Schau daran, daß der Firmengründer Friedrich Krupp im Jahr 1811 in Essen eine Gußstahlfabrik gründete, die zur Keimzelle eines Weltkonzerns wurde. Die Ausstellung zeigt erstmals umfassend Fotografien der Krupp-Geschichte, hieß es weiter.
 
In insgesamt 15 Räumen der Villa Hügel werden die bedeutendsten Schätze aus der einzigartigen Sammlung des Historischen Archivs Krupp gezeigt. Die meisten Bilder seien bislang noch nie öffentlich vorgestellt worden, viele seien auch für die Geschichte der Fotografie von herausragender Bedeutung, so ein Sprecher der Stiftung. Krupp war nach Angaben der Stiftung das erste Unternehmen, das sich im 19. Jahrhundert intensiv dem neuen Medium Fotografie zuwandte.
 
Zu den Höhepunkten der Schau wird ein acht Meter langes Panorama der Gußstahlfabrik von 1864 gehören, das nach Angaben der Ausstellungsmacher weltweit einzigartig ist. Die Familie Krupp fotografierte zudem auch frühzeitig selbst und ließ sich zudem auch immer wieder von prominenten Fotografen ihrer Zeit porträtieren. Um 1850 - also noch in der Frühzeit der Fotografie - entstanden Daguerreotypien mit Familienportraits, unter anderem die älteste Aufnahme von Alfred Krupp.
 
 
 

Filmemacher Wim Wenders erhält Herbert Strate-Preis

Düsseldorf/Köln - Der international bekannte deutsche Filmemacher Wim Wenders erhält den diesjährigen Herbert Strate-Preis, den die Filmstiftung NRW und der Verband HDF Kino e.V. gemeinsam vergeben. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ehrt Menschen, die sich um den deutschen Film verdient gemacht haben, so eine Sprecherin der Filmstiftung in Düssseldorf. Wenders erhält den Preis am 2. November in Köln.
 
Nach Angaben der Jury hat Wenders die deutsche und internationale Filmszene seit 40 Jahren geprägt. Ob tragikomisches Roadmovie ("Alice in den Städten"), metaphysische Liebesgeschichte ("Der Himmel über Berlin"), Gangster-Film ("Der amerikanische Freund") oder Musikdokumentation ("Buena Vista Social Club"), der gebürtige Düsseldorfer sei einer der wenigen deutschen Filmemacher, die mit ihren Werken für Erfolg im Kino und auf den großen internationalen Festivals stünden. 
 
Mit dem Herbert Strate-Preis erinnern Filmstiftung NRW und HDF Kino e.V. an den Kinobetreiber Herbert Strate, der 2004 im Alter von 82 Jahren starb und sich als langjähriger Präsident der Filmförderungsanstalt und des Hauptverbands deutscher Filmtheater große Verdienste um den deutschen Film erworben hatte. Frühere Preisträger waren unter anderem die Schauspielerin Senta Berger, der Filmemacher Tom Tykwer und der Schauspieler Günter Lamprecht.


Landesmedienpreis für deutsch-amerikanischen Violinisten David Garrett

Essen - Der deutsch-amerikanische Violinist David Garrett erhält den diesjährigen Landesmedienpreis NRW. Er wird im Rahmen des 12. Landesmedienballs am 5. November in Essen als "Kultur-Botschafter Nordrhein-Westfalens" ausgezeichnet, so ein Sprecher des Presseclubs Rhein-Ruhr am Freitag. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Komm zur Ruhr!" Mit dem Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die sich mit ihrer Arbeit oder ihrem Lebenswerk um NRW verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der Regisseur Sönke Wortmann, der Sänger Marius Müller-Westernhagen und die Literatur-Expertin Elke Heidenreich.
 
 

Diesjährige Krefelder Tage für modernen Tanz starten am 23. Oktober
 
Krefeld - Unter dem Titel "Move!" starten die diesjährigen Krefelder Tage für modernen Tanz am 23. Oktober. 1994 ins Leben gerufen, findet die Veranstaltung inzwischen zum zehnten Mal statt und ist nach Angaben der Kunststiftung NRW vom Freitag in Düsseldorf inzwischen ein Markenzeichen in der Tanzszene des Bundeslandes. Ergänzt um ein Rahmenprogramm zeigen bis zum 26. November zwölf Tanztage die vielfältigen Facetten der gegenwärtigen Tanzkunst. Außerdem gibt es ergänzend das Programm "Auf eigenen Füßen stehen: Move! Für Kids & Teens." Einzelheiten zum Programm gibt es im Internet.
(Anmerkung des Redakteurs: Es ist erschütternd, lesen zu müssen, daß die deutschen Veranstalter dieser in einem deutschen Bundesland stattfindenden Tanz-Veranstaltung sich den Titel „Move!“ ausgedacht haben, anstatt ein passendes deutsches Wort dafür zu finden. Auf die Spitze treiben sie es mit dem an Kinder und Jugendliche gerichteten Ableger „Move! Für Kids und Teens“. Mal nachdenken!)
 
Internet: www.krefeld.de 
 

Redaktion: Frank Becker