Von Wunschzetteln, Krippenwelten und weihnachtlichen Grafiken

Museen in Nordrhein-Westfalen zeigen wieder Advents- und Weihnachts-Ausstellungen

Von Andreas Rehnolt
Von Wunschzetteln, Krippenwelten
und weihnachtlichen Grafiken

In zahlreichen Museen in Nordrhein-Westfalen starten
jetzt wieder Advents- und Weihnachts-Ausstellungen
 
 
Dortmund/Neuss/Zons/Marienheide - Rechtzeitig vor dem 1. Advent starten jetzt in zahlreichen Museen an Rhein und Ruhr Weihnachtsausstellungen. Den Auftakt macht heute das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund.

Wunschzettel und Gabentische

Unter dem Titel "...bring uns viele schöne Dinge" präsentiert die bis zum 9. Januar nächsten Jahres laufende Schau Wunschzettel und Gabentische aus 100 Jahren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts schreiben Kinder in der Vorweihnachtszeit Wunschzettel, so Kuratorin Isolde Parussel.
Manche sind direkt an himmlische Gabenbringer adressiert, andere geben in Listenform an, was man sich sehnlichst wünscht oder was man als Geschenk noch akzeptieren würde. Neben Spielzeug und Kleidungsstücken findet sich bei den Exponaten der Schau auch der Wunsch nach einer Reparatur der Lieblingspuppe, des meistgeliebten Kuscheltieres oder auch Immaterielles wie etwa die Genesung der Mutter. Die ausgestellten Wunschzettel spiegeln laut Parussel auch immer die jeweiligen historischen Umstände wieder. Nach historischen Quellen zusammengestellte Gabentische und Christbäume - geschmückt entsprechend der Mode verschiedener Zeiten - ergänzen das Thema Bescherung.
Die Ausstellung in Dortmund ist täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.mkk.dortmund.de  
 
 
500 Schneekugeln und Schneemänner
 
In Heiligenhaus bei Düsseldorf zeigt das dortige Museum Abtsküche ab morgen die Ausstellung "Leise rieselt der Schnee..." Zu sehen sind insgesamt gut 500 Schneekugeln und Schneemänner in allen Formen und Materialien, wie Kurator Reinhard Schneider sagt. Die Sonderschau präsentiert Exponate, die dem Museum von den Bürgern der Stadt für die Dauer der Ausstellung überlassen wurden. Der Schnee in den "Traumkugeln" umrieselt Gebäude, Landschaften oder Orte. Bis zum 30. Januar 2011 gibt es Tiere und Pflanzen, maritime Motive, häufig auch Wahrzeichen bekannter Städte in Schneekugeln zu sehen. Hinzu kommen Märchen- und Comicfiguren, religiöse und auch politische Themen.
Die Ausstellung in Heiligenhaus ist mittwochs von 15 bis 19 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. 
 
 
Krippen aus 47 Ländern
 
Im rheinischen Zons sind vom 26. November an bis zum 16. Januar "Krippenwelten" zu sehen. Bei den gezeigten Stücken handelt es sich um eine Auswahl aus der Sammlung der Hamburgerin Maud Pohlmeyer, die etwa 250 Krippen aus 47 Ländern zusammentrug. Die gezeigten Exponate stammen meist aus der Zeit nach dem Ende des Kolonialismus und der Liberalisierung der Liturgie durch das II. Vatikanische Konzil, durch die die "Belegschaft" der Krippen internationaler und demokratischer wurde. "Maria und Josef wurden Bantu, Hopi oder Inuit", sagt Museumsleiterin Angelika Riemann. So finden sich in der Schau in Zons lappländische Hirten mit Pudelmützen ebenso wie Ebenholzfiguren der Makonde oder bunt bemalte peruanische Tonfiguren.
Die Ausstellung in Zons ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Internet: www.kreismuseumzons.de
 

© Archiv Musenblätter
Weihnachtliches auf Papier

Das Museum Feld-Haus als Dependance des Neusser Clemens-Sels-Museums zeigt vom 28. November bis zum 30. Januar nächsten Jahres in einer Studioausstellung "Weihnachtliches auf Papier." Zu sehen sind zauberhafte, vertraute aber auch irritierende oder historisch bedeutende Druckgrafiken zum Thema Weihnachten. Sie zeigen sowohl Krippendarstellungen, als auch die typischen Gabenbringer. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich diese Figuren gestaltet wurden. So läßt sich nach Angaben der Ausstellungsmacher auch erklären, warum die Vorstellungen, wie das Christkind oder der Weihnachtsmann auszusehen haben, differieren. Wunderschön ist etwa ein kleiner Christus auf einem Weinlaubblatt. Der Papierschmuck für den Adventsbaum stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Ausstellung im Museum Feld-Haus ist samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage geöffnet.
Internet:
www.clemens-sels-museum.de
 
 
Klingende Weihnacht aus Spieldosen, Drehorgeln etc.
 
"So klingt Weihnachten" heißt es schließlich in der Adventsausstellung in einer ehemaligen Dorfkirche im oberbergischen Marienheide. Hier befindet sich das kleine, privat geführte Drehorgelmuseum, in dem vom 1. Advent bis zum Dreikönigstag 2011 an verschiedenen Terminen anrührende vorweihnachtliche und weihnachtliche Klänge von Spieldosen, selbstspielenden Klavieren, Organetten, Drehorgeln und sogar von einer großen Kirmesorgel zu hören sind. Dazu gibt es Gedichte und Geschichten bei Plätzchen und Punsch. Führungen für Einzelbesucher werden am 28. November, am 5., 12., 19., 26. und 29. Dezember sowie am 2. und 6. Januar nächsten Jahres angeboten.
Die Ausstellung in Marienheide ist nach Voranmeldung unter Telefon 02264/2013181 für Einzelbesucher und Gruppen möglich. Internet: www.leierkastenheiterkeit.com
 
 
 
Redaktion: Frank Becker