Ulrike Schloemer †

Die Schauspielerin und Regisseurin starb am 16. Januar

Red./ukl.
Ulrike Schloemer  †
 
Schauspielerin, Regisseurin
 
geboren am  26.02.1944 in Beelitz (Brandenburg) –
gestorben am 16.01.2011 in Wuppertal
 
Die Schauspielerin und Regisseurin wuchs in Berlin auf und absolvierte dort das Abitur und die Schauspielschule. Es folgten bald Engagements an bedeutende Bühnen, u.a. die Schaubühne Berlin, das Hamburger Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum (wo sie zehn Jahre blieb), die Wuppertaler Bühnen, das Staatstheater Darmstadt und das Deutsche Theater Berlin. In Nordrhein-Westfalen spielte sie mit großem Erfolg auch an den Theatern Bonn, Köln, Oberhausen und Dortmund. Zu den Regisseuren, mit denen Ulrike Schloemer zusammenarbeitete, gehören Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Matthias Gehrt, Frank-Patrick Steckel, Uwe Hergenröder und Andrea Breth.
 
Von der Kritik wurde Ulrike Schloemer für ihre Rolle der Aase in Ibsens „Peer Gynt“ zur „Besten Schauspielerin NRW“ gewählt. In den letzten Jahren arbeitete sie freischaffend. Sie war bundesweit erfolgreich mit eigenen Soloabenden  - ihr szenisches Else-Lasker-Schüler-Programm „Was soll ich hier“  (UA 1991 am Schauspiel Bochum) wurde als von der Presse “Theaterereignis” gefeiert. In weiteren  Soloprogrammen setzte sie sich etwa für die Lyrik der Exildichterin und Nobelpreisträgerin Nelly Sachs ein - Titel „Gespräch mit dem Wind” - oder schuf ein Bühnenprogramm mit Briefen Rosa Luxemburgs unter dem Titel – „Mein Zwi Zwi – oder der Ruf der Kohlmeise“.  Das  Internationale Albert Camus Festival 2010 im Wuppertaler Schauspielhaus eröffnete sie mit dem eigenen Camus-Abend  Pensée du Midi – Vom Geist des Mittelmeeres”.  Eigene Regiearbeiten in Köln und Wuppertal – u.a. Else Lasker-Schülers Drama „Arthur Aronymus und seine Väter“ und die Kinderoper „Brundibár”. Arbeiten für Film und TV.
 
Ulrike Schloemer stellte – bei größter persönlicher Bescheidenheit - ihre Kunst beharrlich immer  wieder in den Dienst von Flüchtlings- und Menschenrechtsarbeit. Die Wiederentdeckung auch weniger bekannter Exilschriftsteller wie Armin T. Wegner und Lola Landau ist von ihr maßgeblich vorangebracht worden. Ulrike Schloemer war Mitbegründerin und Mitglied der internationalen Armin T. Wegner Gesellschaft (Los Angeles / Wuppertal).

Die Trauerfeier mit KollegInnen und FreundInnen wie Ingeborg Wolff und Hans Richter, mit Filmausschnitten und O-Tönen aus ihrer Bühnenarbeit, wird am 29. Januar um 14.00 Uhr in der City-Kirche, 42103 W.-Elberfeld, Kirchstraße 5, stattfinden.