Padermann war ungehalten

von Erwin Grosche
Padermann war ungehalten. Der Tag war grau und die Menschen unfreundlich. „Ich will keinen hinter mir haben, egal ob ich Erster oder Letzter bin“, sagte er. „Gewinnen macht mir nur Spaß, wenn keiner verlieren muß. Ich verstehe zum Beispiel Michael Schumacher nicht, daß der noch immer gewinnen will. Ich meine, er hat viel Geld, eine schöne Frau und ein tolles Auto. Wieso reicht es ihm nicht, zu Hause zu sitzen und sich einzuordnen? Er könnte, wenn überhaupt,  seine Fähigkeiten so nutzen, daß er alten Leuten das Essen bringt und ganz schnell fährt, weil sonst das Essen kalt ist, bevor er es ausgeliefert hat. Das fände ich für ihn eine sinnvolle Aufgabe.“ Padermann flüchtete aus dem Beichtstuhl. Er hatte schon viel zu viel gesagt.



© Erwin Grosche