Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Ausstellung als Spurensuche entlang des ehemaligen Grenzstreifens
 
Issum - Unter dem Titel "Bereits Gras über der deutsch-deutschen Grenze?" zeigt die Bürgerbegegnungsstätte am Oermter Berg im niederrheinischen Issum seit Samstag eine Ausstellung mit Aufnahmen, die entlang des ehemaligen Grenzstreifens entstanden. Die Schau mit gut 120 Fotos und vielen Textinformationen basiert auf der Grundlage einer Dokumentation, die im Sommer 2003 auf einer Strecke von 1.378 Kilometern zwischen dem bayrischen Prex und Privall an der Ostsee entstand, hieß es in der Ankündigung der bis zum 27. Februar laufenden Ausstellung.
Der Fotograf Marco Bertram aus Berlin ging der Frage nach, was sich an der damaligen innerdeutschen Grenze verändert hat und was vorher dort war. So werden Spuren der Grenze sichtbar, die sich bis zum Herbst 1989 als "Eiserner Vorhang" durch Deutschland zog. Aktuelle Fotos werden kombiniert mit historischen Aufnahmen aus dem Archiv der Stiftung Aufarbeitung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr und am Wochenende von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Fachtagung über Musik in der Behandlung Demenzkranker
 
Münster - An der Akademie Franz Hitze Haus in Münster findet am 8. März eine Fachtagung zum Thema "Demenz und Musik" statt. Bei allen Bemühungen um eine Verbesserung der Lebenssituation an Demenz erkrankter Menschen biete sich Musik als Kommunikations- und Ausdrucksmedium in besonderer Weise an, so die Veranstalter in ihrer Tagungsankündigung. "Fest in der Lebensgeschichte und im Alltag verankert, vermag die Musik Sprache zu ersetzen und das augenblicklich Erlebte positiv zu beeinflussen", so Akademiedirektor Thomas Sternberg.
 
Der Neurologe und Musiker Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik und Theater in Hannover wird auf der Tagung aus neurobiologischer Sicht Auswirkungen von Musik auf die kognitive und emotionale Leistungsfähigkeit dementiell Erkrankter betrachten. Herausgehoben wird die Möglichkeit, mit Musik Gedächtniskapazitäten und sprachliche Kompetenzen vorübergehend zu aktivieren. In mehreren Workshops werden zudem anhand konkreter Praxisbeispiele Anregungen für den Transfer auf das eigene Tätigkeitsfeld vermittelt. Die Fachtagung richtet sich an professionell und ehrenamtlich Tätige und Interessierte.
 
 
 
Bühnenverein für Musical-Dome als Ausweichquartier für Oper Köln
 
Köln - Der Deutsche Bühnenverein befürwortet angesichts der langen Renovierungszeit der Kölner Oper den „Musical-Dome“ als festes Ausweichquartier zu nutzen. In Köln erklärte Bühnenvereins-Direktor Rolf Bolwin am Dienstag, eine feste Spielstätte im Zentrum der Stadt sei "die beste Lösung". Darüber müsse nun schnell entschieden werden, denn die Oper brauche
dringend Planungssicherheit und Kontinuität, so Bolwin weiter.
 
Der Musical-Dome liege zentral am Kölner Dom, sei für Zuschauer gut zu erreichen und biete noch dazu die notwendigen Voraussetzungen für einen Opernbetrieb. Der nun kurzfristig eingebrachte Vorschlag für ein Ausweichquartier im ungünstig gelegenen Köln-Vogelsang ist nach Ansicht des Bühnenvereins zum jetzigen Zeitpunkt weder finanziell noch strukturell überschaubar. Auch das Ausweichen ins Bonner Opernhaus ist aus Sicht von Bolwin keine Alternative.

Paderborn präsentiert "Schätze des Mittelalters"

Paderborn - "Schätze des Mittelalters" lautet der Titel einer Ausstellung im Paderborner Museum in der Kaiserpfalz, die ab kommenden Samstag Schmuck aus dem Staatlichen Archäologischen


Scheibenförmiger Anhänger aus dem Hort
von Obra Nowa, Polen. Die Verzierung
besteht aus silbernem Perldraht und
Silberkügelchen, 10.-11. Jahrhundert.
Foto: Roman Soful
Museum Warschau präsentiert. Zu sehen sind insgesamt 440 Schmuckstücke aus slawischen Gräberfeldern, Burgwällen und mittelalterlichen Schatzfunden, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 8. Mai laufenden Schau. Die Fundplätze der Exponate liegen im heutigen Polen, in der Ukraine sowie in Weißrußland.

Die Ohrringe, Perlenketten und Armreifen sind nach Angaben der Aussteller aus Silber, Gold und Bronze, aus Glas, Halbedelsteinen sowie aus Bernstein. Sie repräsentieren Schmuckstile der westlichen und östlichen Slawen und stammen aus dem Reich der Piasten und dem Herrschaftsgebiet der Kiewer Rus. Sie lassen noch heute den sagenhaften Reichtum am Hofe erahnen. Einer der aufwendig gearbeiteten Silberohrringe stammt aus dem 10. Jahrhundert, eine Halskette mit vier vergoldeten Bronzeanhängern und unterschiedlich geformten Bronze- und Silberperlen datiert aus dem 12. bis 13. Jahrhundert.

Auch die mittelalterlichen Ohr-, Schläfen- und Fingerringe haben nach Angaben der Kuratoren ihre Faszination über die Jahrhunderte bewahrt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Kooperation mit dem Warschauer Museum und dem Landesmuseum in Brandenburg.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an jedem ersten Mittwoch im Monat von 10 bis 20 Uhr. 

Internet: www.kaiserpfalz-paderborn.de

 
Foto-Austellung "American Temples" in Köln
 
Köln - "American Temples" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kölner Infocus-Galerie, die ab dem 15. März Architekturfotografien präsentiert. Die Fotografen Susan Dobson, Chang Kim und Lothar Troeller begaben sich dafür auf die Suche nach den "neuen Pilgerstätten unserer Zeit", heißt es. Sie untersuchten einerseits die geradlinig-schmucklose und monströse Ästhetik der Konsumtempel (Einkaufsmärkte) auf unterschiedliche Weise sowie auch die typisch amerikanischen und den Massenkonsum überdauernden, gemütlichen Diners, die in dramatisches Licht getaucht, wie Orte der Erinnerung an eine frühere Zeit anmuten. 
 
Was alle Fotografien verbindet, ist das unmittelbare Erfassen der Alltagswirklichkeit und das Bestreben, Menschen und Dinge selber sprechen zu lassen, so die Veranstalter. Für die einen Künstler steht überwiegend die Person oder der Gegenstand im Vordergrund, die anderen versuchen verstärkt, die Wirklichkeit für verstandesmäßig nicht Fassbares transparent zu machen.
 
Die Ausstellung ist vom 15. März bis zum 9. April dienstags bis samstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. 
 
 
Kulturelles Forum Langenfeld zeigt späte Werke von Chagall
 
Langenfeld - Das Kulturelle Forum Langenfeld zeigt ab dem 19. Februar eine Ausstellung zum späten Werk des Künstlers Marc Chagall. Chagall (1887-1985) gilt als einer der faszinierendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die bis zum 17. April laufende Schau gibt einen Einblick in die

Der Sonntag © VG Bild-Kunst Bonn 2011
zauberhaften Bildwelten des Malers, hieß es in einer Vorankündigung. Wichtige Lebensstationen des großen Lithographen waren die russischen Städte Witebsk und Moskau, die französische Metropole Paris sowie die malerische Stadt Vence in Südfrankreich. Darüber hinaus liebte Chagall die Catskill Mountains sowie die Stadt New York.
Die für die Ausstellung aus dem Gesamtwerk ausgewählten Farblithographien behandeln nach Angaben der Aussteller zwei Themenkomplexe, die im Leben des Künstlers eine wichtige Rolle gespielt haben. Eines ist sas Thema „Bibel“, die Chagall als „reichste poetische Quelle aller Zeiten" bezeichnete. Ihre Gestaltung fesselte ihn vor allem seit den 1950er Jahren. In den ausgestellten Werken begegnet der Betrachter vor allem Figuren aus dem Alten Testament wie Erzvätern, Königen, Propheten und Engeln. Die Stadt Paris wurde für den Maler zur zweiten Heimat. Notre Dame, der Eiffelturm und die Seinebrücken finden sich in seinen Werken immer wieder.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker