Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Museum Goch zeigt Arbeiten von Peter Loewy
 
Goch - "Private Collection" lautet der Titel einer Ausstellung des Museums Goch am Niederrhein, die ab dem 26. Februar Arbeiten des in Israel geborenen Künstlers Peter Loewy präsentiert. Die bis zum 29. Mai laufende Schau zeigt Fotoaufnahmen, die Loewy in den Ateliers und Studios anderer Künstler in aller Welt gemacht hat, so ein Sprecher des Museums. Was 1993 mit David Hockney begann, wurde zu einem faszinierenden Blick in die private Sphäre vieler bedeutender Künstlers unserer Zeit. Seit vielen Jahren lebt Loewy in Frankfurt am Main.
Gerhard Richter, Alex Katz, Elizabeth Peyton, Howard Hodgkin, Jeff Koons, Franz Gertsch, Pavel Schmidt und viele andere ließen es zu, das Loewy jenen Ort mit seiner Kamera einfing, der vielfach als "die Keimzelle kreativen Schaffens" bezeichnet wird, hieß es in der Ankündigung weiter. Die jeweiligen Künstler selbst sind auf den Bildern nicht zu sehen. Für sie stehen stellvertretend die Gegenstände, die Bilder, Malutensilien oder private Objekte. Ihre zufällige Anordnung des nicht komponierten oder gestellten Fotos hinterläßt eine Idee von der nicht sichtbaren Person, deren Arbeitsraum Loewy abbildet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausschreibung zum Literaturpreis Ruhr gestartet
 
Gladbeck - Die Ausschreibung zum Literaturpreis Ruhr 2011 hat begonnen. Wie eine Sprecherin des Literaturbüros Ruhr in Gladbeck mitteilte, wird ein mit 10.000 Euro dotierter Hauptpreis für ein herausragendes literarisches, literaturkritisches, literaturwissenschaftliches oder verlegerisches Werk vergeben. Zudem gibt es zwei Förderpreise, die mit einem Preisgeld von je 2.555 Euro verbunden sind. Die Preisverleihung findet am 11. November in Essen statt.

Der Literaturpreis Ruhr wird jährlich vom Regionalverband Ruhr vergeben und vom Literaturbüro Ruhr betreut. Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Über den Gewinner entscheidet eine Jury. Die Förderpreise sind zum Thema "Keine Kohle" ausgeschrieben, hieß es in der Mitteilung weiter. Gefragt sind Geschichten, die mit dem utopischen Potenzial des Reviers spielen. Vorschläge und Einsendungen werden bis zum 30. Juni vom Literaturbüro Ruhr angenommen.
 
 
Ausstellung zum Werk des Bildhauers Erich Elsner in Ratingen
 
Ratingen - Zu Ehren des 100. Geburtstages von Erich Elsner (1911 bis 1985) präsentiert das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen ab dem 27. Februar eine Ausstellung zum Leben und Werk des lange Zeit in Ratingen tätigen Künstlers. Nach einer Tischlerlehre erhielt Elsner seine weitere Ausbildung bis 1932 bei den bekannten Bildhauern Cirillo Dell’Antonio und Walter Volland an der Warmbrunner Holzschnitzsschule im Riesengebirge, später studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele Zeichnungen und Aquarelle. Außerdem befaßte Elsner sich in dieser Zeit intensiv mit Porträtstudien. Restaurierungsarbeiten in den Kirchen der Umgebung führen zu größeren Aufträgen, unter anderem in Kirchen, an Schulen und öffentlichen Gebäuden. Das bevorzugte Material ist Stein. Gelegentlich verwandte er Holz oder Bronze. Für die neue Herz-Jesu-Kirche in Ratingen-Ost gestaltete Elsner Altar, Kreuz, Ambo und verschiedene Leuchter in Bronze. Nachfolgend entstanden unter anderem fünf Wappen und eine Schrifttafel für die Gedenkstätte des Deutschen Ostens auf Schloß Burg im Bergischen Land, die überlebensgroße Bronzeplastik des "Berggeistes Rübezahl" oder die Bronzeplastik "Auffliegende Vögel" für die Stadt Ratingen.
Erich Elsner schuf neben den Arbeiten für den öffentlichen Raum eine große Zahl von Kleinplastiken, Reliefs, Vorstudien, Zeichnungen und sogenannten Kastenplastiken. Die bis zum 27. April laufende Ausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum zeigt Werke aus allen Schaffensperioden Elsners und trägt den Titel "Ich lächle, leuchte, wandere". 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Julia Schmid erhält Bonner Kunstpreis 2011
 
Bonn - Die in Hannover lebende Künstlerin Julia Schmid erhält den mit 20.000 Euro dotierten Bonner Kunstpreis 2011. Dies teilte eine Sprecherin des Kunstmuseums Bonn mit. Das Werk der 1969 in Wuppertal geborenen Künstlerin verknüpfe auf eine hochproduktive Weise "Fragen nach topografischer Verortung und sozialer Identitätsbildung mit Untersuchungen zur Struktur des Bildes zwischen Repräsentation und malerischer Autonomie", befand die Jury.
Dem Akt des Malens gehe bei Schmid eine Phase der Recherche voraus, bei der die Künstlerin auf verschiedenen Stadtspaziergängen die Pflanzen eines bestimmten Wegabschnittes sammelt.  Auf der Leinwand finde eine malerische Akkumulation des Gesammelten statt, die durch beigefügte Fotos der Fundzonen sowie in eini­gen Fällen kartografische Ausschnitte lokal zurück gebunden werden. Verbunden mit dem Kunstpreis ist ein Atelierstipendium. Vom 24. Mai bis zum 5. August nächsten Jahres findet im Kunstmuseum zu­dem eine Ausstellung der Preisträgerin statt, in die die Er­gebnisse des Projektaufenthaltes in Helsinki und Madrid einfließen sollen.

Von-der-Heydt-Museum präsentiert "Das Schatzhaus"
 
Ab dem 27. Februar sind zahlreiche selten gezeigte Exponate in einer Sonderschau zu sehen
 
Wuppertal - Das Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum zeigt ab dem 27. Februar unter dem Titel "Das Schatzhaus" ausgewählte Exponate aus seiner Sammlung. Zahlreiche der Kunstwerke seinen bislang selten oder auch nie gezeigt worden, so eine Sprecherin des Museums am Dienstag. Zu sehen sind unter anderem Objekte wie das bronzebeschlagene Reliquienkästchen aus Eichenholz (rheinländisch, 11. Jahrhundert) oder die kleinformatige Emailplatte mit Kreuzigungsszene (16. Jahrhundert), Textilien aus Indonesien aus dem späten 19. Jahrhundert oder afrikanische Skulpturen.
 
In der bis zum 7. August laufenden Sammlungspräsentation "Das Schatzhaus" sind die Künstler des Blauen Reiters und der Brücke, sind Max Beckmann, Umberto Boccioni, Lyonel Feininger und andere zu sehen. Gezeigt werden auch viele Landschaftsbilder, etwa von Wilhelm von Kobell, Johann Martin von Rohden oder Carl Blechen. Um diesen Schwerpunkt kunsthistorisch zu untermauern, wurden in früherer Zeit auch niederländische Gemälde erworben. Viele Hauptwerke der Sammlung so etwa Caspar Netschers Dame mit Papagei (1666) sind ebenfalls in der neuen Präsentation anzutreffen.
 
In der Schau können außerdem Bilder von Malern der Schule von Barbizon bewundert werden, ebenso wie die berühmten Felsen von Etretat von Gustave Courbet und impressionistische Gemälde von Auguste Renoir, Claude Monet und Alfred Sisley. August von der Heydt erwarb seinerzeit aus dem Nachlaß der Malerin Paula Modersohn-Becker 28 Werke. Für die Werke der Worpsweder Künstlerin ist in der aktuellen Präsentation ein eigener Raum reserviert. Von Marc Chagall besitzt das Museum drei große auf Karton aufgezogene Gouachen aus dem Jahr 1949, die ebenfalls zusammenhängend gezeigt werden.
 
Aus der grafischen Sammlung wurden eine einige der schönsten niederländischen Radierungen und repräsentative Beispiele der grafischen Kunst der Expressionisten gewählt. In der Auswahl aus der Fotosammlung fallen so bekannte Namen wie Ute Klophaus und Bernd und Hilla Becher auf. Beispielhaft und exemplarisch werden natürlich auch wieder Positionen der Gegenwartskunst, darunter Christian Hellmich und Tilo Baumgärtel, gezeigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 

Redaktion: Frank Becker