Literatur in hochwertiger
graphischer Gestaltung Der Comic wird dank der Einführung der Graphic Novel hoffähig Der Wuppertaler Verlag Edition 52
hat das Genre zur Hochblüte gebracht Schon lange bevor große Buchverlage auf den mittlerweile unaufhaltsam rollenden Zug aufgesprungen sind, nämlich vor bereits 15 Jahren, haben der Sozialwissenschaftler Uwe Garske und der Buchhändler Thomas Schützinger mit der Gründung ihres Verlages „Edition 52“ die Bedeutung des Genres der Graphic Novel erkannt, einen entscheidenden Schritt in einen neues Kapitel der Literatur gemacht und damit anderen die später kamen, den Weg geebnet.
Zitieren wir aus einem Faltblatt, das von einer Interessengemeinschaft der Verlage Edition 52, Avant-Verlag, Reprodukt, Carlsen und Fischer herausgegeben wurde, um dem Publikum das neue Medium näherzubringen: „Graphic Novels sind Comics mit Themen, die sich nicht mehr nur an Kinder und Jugendliche, sondern an erwachsene Leser richten. (…) Erzählt wird eine Geschichte mit Bildern, die zu Sequenzen angeordnet sind. Den Themen sind wie im Film, der Literatur und dem Theater keine Grenzen gesetzt. (…)“
Und es ist in der Tat so, daß die Themenpalette unerschöpflich ist, da der Zeichner der Graphic Novel nicht der Beschränkung auf einzig effektvoll lustige Plots unterliegt, sondern graphisch und technisch höchst anspruchsvoll Literatur umsetzt, die durchaus ernste und literarisch seriöse Stoffe aus Geschichte und Alltag, Poesie und Musik aufgreift. Mit beachtlichen 70 Titeln unterschiedlichster Inhalte in höchster Qualität und von namhaften Zeichnern hat die Edition 52 mittlerweile ein Programm aufgelegt, das den Verlag in die Spitzengruppe des Genres stellt. Uwe Garske: „Wir veröffentlichen ambitionierte Comic-Romane von anerkannten Autoren wie z.B. Seth, Jeff Lemire (Geschichten vom Land) oder Jamiri (Arsenic Album, Kamikaze d´Amour) und möchten daneben begabte Autoren/Zeichner fördern.“
Die Edition 52 publiziert gleichermaßen deutsche wie internationale Zeichner und Autoren, die mit besonderem künstlerischem Anspruch an ihre graphische und literarische Arbeit herangehen. „Moderne Autoren-Comics, Graphic Novels mit internationalem Renommee und verschiedenster Herkunft finden bei uns eine publizistische Heimat“. Hierzu zählen u.a. die Künstler der „Nouvelle Ligne Claire“ - ein Schwerpunkt der Edition 52, „deren Autoren wir auch zukünftig bevorzugt mitpublizieren werden.“ Daniel Torres (Der dunkle Wald), der Poet unter den Zeichnern und Geschichten-Erzählern Ulf K., dessen Graphic Novels ohne Worte auskommen, Joost Swarte oder beispielsweise auch Jean Claude Floc´h sind neben den bereits oben Genannten Künstler, die international eine hohe Reputation haben und als Vertreter einer „modernen“ Ligne Claire international sehr bewundert werden. „Wut im Bauch“ und „Elende Helden“, von Baru, sozialkritisch graphische Erzählungen, die in Frankreich mehrfach prämiert wurden, gehören ebenso zum Verlagsprogramm wie „Ausgetrickst“ von Alex Robinson, der bei den Harvey Awards 2006 den Preis als bestes Album / „Best Graphic Novel“ erhielt, Rich Koslowskis mysteriöse Story „The King“ und das grandiose Highlight „Wimbledon Green“ von Seth. Auch die Werke von Joe Matt (Peepshow) und Michel Rabagliati (Pauls Ferienjob) werden in der Edition 52 verlegt, eine Auswahl also, die sich durchaus mit internationalen Konkurrenten messen kann. Comics, Graphic Novels und Portfolios deutscher Künstler wie Ulf K. (Silence, Floralia, Der Exlibris, Sternennächte, Hieronymus B.), Reinhard Kleist (Johnny Cash, Luxus-Edition), Boris Kiselicki, Uli Oesterle (Der halbautomatische Wahnsinn, Frass), Calle Claus (Findrella), Tim Dinter, Frank Schmolke (Die Schuld von Moby Dick), Ully Arndt (Playboy-Cartoons), Jule K. (Cherry Blossom Girl, Love Rehab) - um nur einige zu nennen – haben ebenfalls eine Heimat bei der Edition 52 gefunden.
Wer bislang vielleicht etwas geringschätzig die Stirn gerunzelt hat, wenn das Gespräch auf den Begriff „Comics“ kam, wird umdenken müssen. Hier ist ein anspruchsvolles neuen Medium entstanden, das vielleicht sogar in der Lage sein wird, die leseunlustig gewordene junge Generation mit den Mitteln des brillant gezeichneten Comics, besser und richtiger: der Graphic Novel wieder an die Literatur heranzuführen. Denken wir nur daran, daß es etwas verwandtes auch schon vor über 50 Jahren gegeben hat, die „Illustrierten Klassiker“ die von 1956–1972 vor allem der Jugend literarische, historische und populäre Stoffe vermittelten. So wie sie sich bewährt haben, wird auch die Graphic Novel ihren festen Platz erobern – und dank der besseren beteiligten Künstler ihn auch über die Zeitläufe behaupten. Edition 52 – Hofaue 55 – 42103 Wuppertal Kontakt: Tel. 0202-735772 und info@Edition52.de
Web-Seite: www.Edition52.de
Mehr über einige der im Text erwähnten Autoren/Zeichner finden Sie in den Musenblätter-Artikeln, zu denen die mit Links unterlegten Namen/Titel führen. Eine andere interessante Web-Seite ist:
www.fantagraphics.com Weitere Informationen unter: www.grafik-novel.info |