Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt/Red.

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Römisch-Germanisches Museum präsentiert ägyptische Gärten
 
Köln - Das Römisch-Germanische Museum in Köln zeigt ab dem 28. Mai ägyptische Gärten. Gärten seien Lebensträume, nicht zufällig beginne das Leben des Menschen im Garten Eden, im Paradies, hieß es in einer Ankündigung. Der Nil war die Lebensader Ägyptens. Das jährliche Hochwasser ermöglichte die Bewässerung der Felder, der fruchtbare Nilschlamm gewährte reichen landwirtschaftlichen Ertrag.
Die üppige Vegetation der Ufer bot Land- und Wassertieren Schutz und Nahrung. Im pharaonischen Ägypten bedeutete es neben Luxus auch zugleich einen ungeheuren Aufwand, Gärten zu unterhalten. Neue Forschungen lassen sehr unterschiedliche Gartenformen erkennen. Es gab königliche Palastgärten, heilige Haine in den Tempelbezirken, reich gestaltete Gärten in den Residenzen hoher Verwaltungsbeamter, Weingärten und Nutzgärten bei privaten Wohnhäusern. Gärten waren Orte der Erholung, der Muße und der Zerstreuung. Künstlich und kunstsinnig angelegte Gärten weckten Sehnsucht und Hoffnung – auch auf ein Leben in den Gärten des Jenseits. Die bis zum 6. November laufende Ausstellung spürt unterschiedlichen Gartenentwürfen an Hand jüngster Ausgrabungen in Ägypten nach.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Neandertalmuseum zeigt Ausstellung über die Zeit
 
Mettmann - Unter dem Titel "Von Zeit zu Zeit .... ticken wir richtig?" widmet sich das Neandertalmuseum in Mettmann ab dem 21. Mai dem Thema Zeit. Die bis zum 25. September laufende Schau wolle sich dem Thema aus vielfältigen Richtungen nähern, hieß es in einer Ankündigung. Auf spielerische Art und Weise sollen unterschiedliche Spielarten der Zeit vorgestellt werden. "Von der gemessenen zur erlebten Zeit, von der Zeit der Atome zur Zeit der Sterne, von den Rhythmen der Erde zu den Rhythmen des menschlichen Körpers", so die Aussteller.
 
Die Ausstellung lädt nicht nur zum Anschauen ein, sondern zum Anfassen und Ausprobieren. "Springen, Kurbeln, Drücken, Drehen, Hören und Sehen Sie, um dem Verständnis des Mysteriums Zeit etwas näher zu kommen", hieß es weiter. In Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Uhrenmuseum sind verschiedene historische Uhren in die Ausstellung integriert. Hier können die Besucher sehen, auf welch unterschiedliche Art und Weise Menschen versucht haben, die Zeit faßbar zu machen. Von einer tragbaren altägyptischen Sonnenuhr über eine mittelalterliche Sternuhr bis hin zu einer der ersten Atomuhren gibt es auch hier viel zu entdecken.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Espace des Inventions in Lausanne und des Museé d‘histoire des Sciences in Genf, in Kooperation mit der Arche Nebra und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Sardinienreise des Fotografen August Sander
 
Köln - Die Photographische Sammlung/Stiftung Kultur in Köln präsentiert seit Freitag eine Ausstellung über eine zweimonatige Reise des Fotografen August Sander im Jahre 1927 nach Sardinien. Der der weltberühmte Fotograf unternahm die Reise zusammen mit dem Schriftsteller Ludwig Mathar. Gemeinsam wollten sie ein Buch über die damals noch wenig bekannte Insel in Angriff nehmen.
In 30 Tagen durchquerten sie fast die gesamte Insel und besuchten viele Sehenswürdigkeiten. Unter anderem die Städte Cagliari, Porto Torres, Iglesias, Oristano und Sassari, den Nuraghe Losa, die Burg Acquafredda und die ehemalige Abtei Santissima Trinità di Saccargia. Ihr Interesse galt aber auch dem alltäglichen Leben der sardischen Bevölkerung und ihren Festtagsbräuchen.
 
Die bis zum 21. August laufende Ausstellung umfaßt etwa 150 originale Abzüge von Sander und zeigt in beeindruckender Weise das große Einfühlungsvermögen des Photographen in einem ihm bis dahin fremden Landstrich. "Kein anderer professioneller Photograph des 20. Jahrhunderts hat das historische Sardinien mit einer so stringenten und breit angelegten Dokumentation gewürdigt, wie August Sander", so die Aussteller.
Die Ausstellung ist bis auf mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet. 
 
 
Erste Düsseldorfer Literaturtage unter dem Motto "Heines Europa heute"
 
Veranstalter schreiben den Wettbewerb "Compete 20.11 - Internationales Jugendautorentreffen NRW" aus
 
Düsseldorf (epd) - Unter dem Motto "Heines Europa heute" finden vom 7. bis 20. Juni die Ersten Düsseldorfer Literaturtage in der NRW-Landeshauptstadt statt. Eingebettet in die Literaturtage findet vom 9. bis 12. Juni der traditionelle Bücherbummel zum Stöbern und Kaufen von Literatur statt. Zahlreiche Attraktionen während der Literaturtage und das bunte Treiben mit Festivalcharakter auf der Prachtmeile "Kö" sollen zehntausende Teilnehmer und Bücherfans locken, hieß es bei der Vorstellung des neu ausgeschriebenen Wettbewerbs "Compete 20.11 - Internationales Jugendautorentreffen NRW".
 
Nachwuchsautorinnen und -autoren aus aller Welt können sich nach Angaben von Projektleiter Enno Stahl am Wettbewerb in den Sprachen Deutsch oder Englisch beteiligen. Vielseitig und flexibel wie Heine war, gebe es für die Teilnehmer keine inhaltlichen Einschränkungen, sagte die Direktorin des Heine-Instituts, Sabine Brenner-Wilczek. Vom sprachspielerischen Ad-Hoc-Gedicht über spannende Prosa bis hin zu nachdenklichen Essays sei alles möglich. Die Besonderheit von "Compete 20.11" sei, daß rein digitale Sparten ausgelobt würden. Neben der Kategorie "Kurztext (SMS-Lyrik) stünden die Kategorien "Blog" (Freestyle) und "Poetry Clips" zur Verfügung. Pro Kategorie gibt es 1.000 Euro zu gewinnen.
Beim Bücherbummel gibt es unter anderem ein Kinder-Lesezelt, die Nacht der Poeten mit Lesungen von drei bekannten Krimiautoren und Stände von über 100 Buchhandlungen, Antiquariaten, Verlagen und Institutionen. Auf Bühnen und in "Heinrichs Lesezelt" stellen an allen fünf Tagen Autoren ihre Texte vor. Außerdem finden Veranstaltungen auf dem Literaturschiff statt. Bereits am 7. Juni wird der d.lit-Literaturpreis an die Autorin Gisela von Wysocki verliehen. Zum Finale der Literaturtage kommt Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller an den Rhein.
 
 
Von der Heydt-Kunsthalle präsentiert Street Art-Schau
 
Wuppertal - "Street Art - Meanwhile in deepest East Anglia Thunderbirds were go" lautet der komplizierte Titel einer Ausstellung, die am 8. Mai in der Wuppertaler Von der Heydt-Kunsthalle eröffnet wird. Mit der bis zum 25. September laufenden Schau wird die Kunsthalle nach zweijähriger Umbauzeit wieder neu eröffnet, teilte der Direktor des Von der Heydt-Museums, Gerhard Finckh mit.
Graffiti, Poster und Sticker gehören nach Angaben des Museumschefs mittlerweile zum Stadtbild und bilden einen häufig erfrischenden Kontrast zur allgegenwärtigen Flut kommerzieller Werbebilder. Jung, frech und subversiv würde Street-Art neue visuelle Strategien erproben. "Der Weg dieser jungen Kunst geht nicht vom geschützten Ausstellungsraum auf die Straße, sondern umgekehrt: von der Straße in die Kunsthalle, das Museum", so Finckh in der Ankündigung. Hinzu komme, daß Street-Art inzwischen selbst den Kunstmarkt erobert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Skulptur und Installation aus Papier
 
Düsseldorf - Das Eko-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf präsentiert vom 10. bis zum 29. Mai die Ausstellung "Skulptur und Installation aus Papier". Papier ist für Japaner ein universales Material, das in fast allen Bereichen Verwendung fand und findet. In Japan hatte und hat man Papier von Kindesbeinen an in der Hand, so daß man damit vertraut ist. Zu sehen sind Arbeiten des Künstlers Kōken Nomura.
Er begann seine Bildhauerarbeit mit Holzskulpturen und arbeitet seit 1990 auch mit Papier. Papier läßt sich leicht formen, ist stabil und vielfältig plastisch einsetzbar. Nomura bedient sich einfacher Faltelement, wie sie beim Origami verwendet werden. Diese Elemente fügt der Künstler dann zu komplizierten Objekten, Skulpturen oder Installationen zusammen. Da Nomura in seinem künstlerischen Schaffen die heutige Umweltproblematik - etwa die Abholzung der Wälder - im Bewußtsein hat, sammelt er Papier, das nach seiner Verwendung zum Wegwerfen bestimmt war. Aus diesem von Anderen als nutzlos angesehenen Papier entstehen seine Kunstwerke von großer Ausstrahlungskraft, hieß es in der Ankündigung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Die Essenz der Dinge – Design und die Kunst der Reduktion

Hannover. Es liegt in der Natur des Menschen, stets nach der einfachsten Lösung zu suchen. Tatsächlich wurden edle Einfalt und stille Größe nicht erst im Klassizismus idealisiert und das "Weniger ist Mehr" des modernen Designs wirkt als Leitgedanke über die Postmoderne hinaus bis in unsere Zeit.

Die Ausstellung "Die Essenz der Dinge" beleuchtet vom 10.03. – 26.06.2011 die Einflüsse und Motive eines Prinzips, das die Gestaltung raum- und zeitübergreifend geprägt hat. Die Vielfalt dieses Phänomens belegen Beispiele von Thonets legendärem Stuhl No. 14 über Möbel und Produktdesign von Gerrit Rietveld, Le Corbusier, den Eames, Max Bill, Dieter Rams, Shiro Kuramata oder Jasper Morrison bis hin zum iPod. Ergänzt werden diese um Fotos aus Architektur, Mode und Kunst. Bei aller Rationalisierung von Verfahren und Materialien, der Konzentration auf funktional Wesentliches und der Abstraktion von Formen bis hin zum Verschwinden der Dinge zeigt sich, wie komplex das Prinzip der Einfachheit ist.
Diese große Design- Ausstellung wurde vom Vitra Design Museum Weil am Rhein konzipiert. Für Hannover wurde sie neu gestaltet und akzentuiert. So können beispielsweise etliche Objekte unserer Design-Sammlung integriert und in einen neuen Kontext gestellt werden.
Eine Ausstellung des Vitra Design Museums, Weil am Rhein
Katalog zur Ausstellung 41,00 €

Redaktion: Frank Becker