Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Ausstellung über Zeitungen der Friedlichen Revolution
 
Wadgassen/Saarbrücken - "Unter Druck - Zeitungen der Friedlichen Revolution" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen zu sehen ist. Wie die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz am Montag in Saarbrücken mitteilte, richtet die bis zum 26. Juni laufende Schau den Fokus auf die mit Beginn der Friedlichen Revolution einsetzenden Zeitungsneugründungen in Ostdeutschland. Während in Westdeutschland seit 1949 die Meinungs- und Pressefreiheit sichergestellt war, hielt sich nach Angaben der Stiftung die SED-Führung an Lenins Sichtweise, die Presse sei "die schärfste Waffe der Partei" und reglementierte das Zeitungswesen in der DDR.
 
Dabei gab es in der DDR offiziell keine Zensur. In der Verfassung von 1968 hieß es dazu: "Die Freiheit der Presse .... ist gewährleistet." Pressefreiheit zählte neben der Reisefreiheit zu den wichtigsten Forderungen der Menschen während der Demonstrationen, den politischen Friedensgebeten und an den runden Tischen in der DDR. Die Ausstellung wurde vom Martin-Luther-King-Zentrum in Werdau zusammengestellt. Sie wird in Wadgassen durch Originalexponate der hauseigenen Sammlung zur Wiedervereinigung ergänzt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Dortmunder Museum geht mit "Schlager" auf eine musikalische Zeitreise
 
Dortmund - "Schlager! - Eine musikalische Zeitreise von A bis Z" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 13. Mai im Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte zu sehen sein wird. Anhand von 26 unterhaltsamen wie ernsten Themen wird das breite Panorama der leichten Muse präsentiert. Schlager sind laut Museum eine im deutschsprachigen Europa weit verbreitete Stilrichtung der populären Musik. Der Begriff Schlager bezeichnet seit den 1860er Jahren erfolgreiche, "einschlagende" Musikstücke.
Typische Schlager zeichnen sich durch gefühlsbetonte Texte und eingängige Melodien aus. Die meisten Schlager sind nach Angaben der Ausstellungsmacher Tagesware für den Augenblick, manche jedoch überdauern in ihrer Beliebtheit und Relevanz Jahrzehnte. Schallplatten und CDs von Interpreten wie Caterina Valente, Udo Jürgens und Peter Alexander sind millionenfach verbreitet. Millionen Menschen lieben den Schlager, Millionen Menschen reiben sich an ihm. Auch deshalb spielt der Schlager in unserer Gesellschaft eine bedeutende Rolle.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kreismuseum Zons präsentiert historische Katagamis aus Japan
 
Die bis zum 28. August laufende Schau zeigt zudem zahlreiche davon inspirierte Kunstwerke des Jugendstils
 
Zons - Unter dem Titel "Wahlverwandtschaften um 1900: Katagami: Abbild-Vorbild-Inspiration" zeigt das Kreismuseum Zons seit dem 8. Mai erstmals seine neue Sammlung historischer Katagamis aus der Edo- und Meji-Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts erreichten neben japanischen Farbholzschnitten verstärkt Katagamis den europäischen Kontinent und revolutionierten das Kunstschaffen, teilte Museumsleiterin Angelika Riemann mit. Katagamis sind Färbeschablonen zum Gestalten von Kimonos.
In qualitätvolle Papierbögen werden mit Messern feinste Muster als Rapport geschnitten. Dabei kann es sich um Tiere, Blumen, Pflanzen, heraldische oder abstrakt geometrische Muster handeln. Die Gestaltung der Textilien erfolgte vor dem Färben im Reserveverfahren mit Reispaste. Während der Edo-Zeit (1603–1867) erlebten die Katagamis eine Hochblüte. Waren die Schablonen in Japan handwerkliche Arbeitsunterlagen, so entdeckten die westlichen Künstler und Entwerfer des Jugendstils in ihnen eigenständige künstlerische Qualitäten und Schönheiten und nutzten sie für ihre eigene Entwurfstätigkeit.
Die Objekte vermitteln den Kulturtransfer von Ost nach West. Die japanischen Leihgaben stammen aus einer Sammlung in Kyoto. Den Beitrag zum Jugendstil leisten neben Museen auch verschiedene Sammler, deren Objekte erstmals öffentlich zu sehen sind. Die bis zum 28. August laufende Schau zeigt rund 50 Färbeschablonen, No-Kostüme und Kimonos sowie rund 100 Meisterwerke des von ihnen inspirierten Jugendstils, darunter Vasen, Schalen, Messgewänder, Bucheinbände und Illustrationen. Die Ausstellung findet im Rahmen der Feiern zum 150-jährigen Jubiläum der deutsch-japanischen Freundschaft statt.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Kunstpalast feiert Wiedereröffnung seines Sammlungsflügels
 
Seit Freitag werden 450 Werke aus den eigenen Beständen unter dem Motto "Kunst befreit" in den Räumlichkeiten präsentiert
 
Düsseldorf - Unter dem Motto "Kunst befreit" feierte das Museum Kunstpalast in Düsseldorf am Freitag nach rund zweieinhalbjähriger Schließung die Wiedereröffnung des Sammlungsflügels und die Neupräsentation der eigenen Bestände. Museumsdirektor Beat Wismer gab sich  "erfreut und stolz" über die Wiedereröffnung. Zum Neustart werden 450 Exponate aus der über 100.000 Werke umfassenden Sammlung präsentiert. "Wir können nicht zeigen, was wir unbedingt zeigen möchten", sagte Wismer. Zugleich wies der Museumschef darauf hin, daß die traditionsreiche Kunstsammlung "mittel- bis langfristig erweitert werden" müsse.
 
Die neue Ausstellung zeigt ausgewählte Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Darunter Werke von Giovanni Bellini, Arnold Böcklin, Otto Dix, Caspar David Friedrich, David Hockney und Peter Paul Rubens. Als lebendiges Kunstmuseum mit einem vielfältigen, Kulturen übergreifenden Sammlungsbestand wolle er mit der Neupräsentation "die Kunst ihre Geschichten erzählen lassen", betonte Wismer. Zu den Beständen des Museums zählt unter anderem die Gemäldegalerie mit den Schwerpunkten italienische, flämische, niederländische und deutsche Malerei von der Renaissance bis zum Klassizismus sowie der deutschen Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. 
 
Außerdem besitzt das Haus rund 3.500 Werke moderner Kunst bis hin zur Gegenwart, die Graphische Sammlung vom 15. bis 21. Jahrhundert und etwa 80.000 Blatt Zeichnungen und Druckgraphiken, Skulpturen und Angewandte Kunst aus dem 15. bis 20. Jahrhundert sowie die umfassendste Glassammlung auf dem europäischen Kontinent. Die Neupräsentation auf rund 5.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche veranschaulicht laut Wismer die Vielfalt der Sammlungen des Museums Kunstpalast. 
 
Zu den Höhepunkten des Rundgangs durch die Sammlungspräsentation gehören die Rubensgalerie mit den Gemälden "Himmelfahrt Mariae" und "Venus und Adonis" sowie Werken weiterer Hofkünstler des früheren Kurfürsten Jan Wellem. Weitere Höhepunkte bilden die Räume, die von Künstlern selbst gestaltet wurden, wie die Multimonitor-Installation "Fish Flies on Sky von Nam June Paik, der Raum mit Werken von Joseph Beuys oder der 1964 von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker errichtete ZERO-Lichtraum. Für die beiden ersten Eröffnungswochen ist die Ausstellung für Besucher kostenlos. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker