... bis Z

Die Kolumne am Mittwoch

von Friederike Zelesko

... bis Z
 
Die Kolumne am Mittwoch
von  Friederike Zelesko




Nachts, wenn es still ist im Haus und alle schlafen, schreibe ich. Ich liebe die Stille, das Ticken der Uhr, das sich darin behauptet. Das einzig Lebendige um mich, das Licht der Lampe, die Bücher, alles andere starr, auch ich bewege mich nicht. Ich weiß nicht was draußen geschieht in der Nacht. Mein Blick durchdringt sie nicht. Ihre Schwärze spiegelt mein Bild wider.
 
            Das Stück heißt Nachtarbeit, der Autor ist vielversprechend, die Sprache gewagt, der Zuschauer ist gefordert. Noch ist die Bühne nachtschwarz, ein nachtschwarzes Loch, ein nachtschwarzer Peter, ein nachtschwarzer Markt, ein nachtschwarzes Schaf, eine nachtschwarze Messe.

            Vielleicht kommt das Stück auf die nachtschwarze Liste? Ganz sicher ist es nicht an einem nachtschwarzen Freitag geschrieben. Wer stürzt sich in diese Nachtschwarzmalerei, in dieses nachtschwarze Meer, in diese nachtschwarze Kunst.
 
            Je schwärzer die Nacht, desto schöner der Tag.

 

 

© Friederike Zelesko