Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Jüdisches Museum Westfalen würdigt André Citroen mit einer Ausstellung
 
Dorsten - Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten würdigt seit dem 12. Juni den Automobilentwickler André Citroen mit einer Ausstellung. Wie das Museum mitteilte, wollte Citroën von Beginn an erschwingliche und praktische Autos bauen und führte daher ab 1919 als erster in Europa die Fließbandproduktion ein. Früh habe er auch den Wert der Werbung und Markenbildung erkannt und machte aus dem Doppelwinkel des Zahnrads das Logo der noch heute bestehenden Firma Citroen.
Der Automobilentwickler mit jüdischen Vorfahren führte außerdem das 13. Monatsgehalt ein und stellte seinen Mitarbeitern Kinderkrippen zur Verfügung, hieß es in der Ankündigung der bis zum 31. Juli laufenden Schau weiter. Die Ausstellung zeigt auch die Herkunft des André Citroën und seiner Familie. Seine jüdischen Vorfahren hatten noch von Amsterdam aus mit Limonen – daher sein Nachname – gehandelt. Aus dem Zitronenhandel entstammt auch der Familienname.
Denn um das Jahr 1811 mußten die Juden einen Familiennamen annehmen. Die Vorfahren des Automobilherstellers nannten sich Limoneman. Später änderten sie den Namen in Citroen (niederländisch für Zitrone). 1870 oder 1871 begann der der französische Teil der Familiengeschichte, die den Namen beibehielt. Auch nach dem Tod von Andre Citroen blieb die Marke die Verkörperung der Avantgarde, so das Museum weiter. Ergänzend zu den Bild- und Tontafeln werden historische Broschüren, Konstruktionspläne, Modelle und Einzelteile gezeigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Elfriede Jelinek erhält den Mülheimer Dramatikerpreis 2011
 
Mülheim-Ruhr - Die österreichische Autorin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek erhält den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis. Dies teilte die Jury des Festivals "Stücke" für deutsche Gegenwartsdramatik in Mülheim an der Ruhr mit. Jelinek erhält die international hoch geschätzte Auszeichnung bereits zum vierten Mal. Eingeladen zum Festival war sie mit dem Stück "Winterreise" in der Inszenierung der Münchener Kammerspiele. Jelinek war in der 36-jährigen Geschichte des Festivals bereits zum 15. Mal mit einem Stück vertreten.
Der Publikumspreis der diesjährigen "Stücke" geht an Nurkan Erpulat und Jens Hillje für das Stück "Verrücktes Blut" in der Inszenierung von Ballhaus Naunynstraße/Ruhrtriennale. Die "Stücke 2011" zeigten sieben Inszenierungen in zwölf Vorstellungen. Den mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer Kinder-Stücke-Preis erhielt Michael Müller für sein Stück "Über die Grenze ist es nur ein Schritt". Im kommenden Jahr findet das Festival vom 19. Mai bis zum 9. Juni statt.
 
Internet: www.stuecke.de
 
 
Sommerfestspiele Xanten mit Beatles und Bizet
 
Xanten - Ein Musikmix aus Verdi, Pucchini und den Beatles ist vom 12. bis 28. August bei den diesjährigen Sommerfestspielen im Xantener Amphitheater zu erleben. Wie die Veranstalter mitteilten, wird neben einer großen Verdi- und Puccini-Gala sowie der Show "Beatlemania" auch die Oper Carmen von Georges Bizet, das Musical "My Fair Lady"und die Kleist-Komödie "Der zerbrochne Krug" zu sehen und zu hören sein.
 
Internet: www.sommerfestspiele.net
 
 
Herne zeigt Ausstellung über Museumssachen und Redensarten
 
Herne - Unter dem Titel "Der Schlips auf der Goldwaage" präsentiert das Emschertal-Museum in Herne ab dem 15. Juni eine Ausstellung über Museumssachen und Redensarten. Nach Angaben einer Museumssprecherin sind nicht wenige sprichwörtliche Redensarten alt und spiegeln Objekte und Gebräuche vergangener Zeiten wieder. Ihre Ursprünge gingen zurück auf das Brauchtum früherer Tage, auf die ritterliche Welt des Mittelalters, auf Technik, Rechtswesen oder auch auf den Arbeitsalltag von Handwerkern.
Bei der bildhaften Beschreibung griffen viele der Redensarten auf Objekte zurück, deren Bedeutung oder Funktion heutzutage nicht mehr bekannt sei, hieß es in der Ankündigung weiter. Dennoch würden sie benutzt, wobei der eigentliche Hintergrund jedoch eher erahnt, als konkret gewußt werde. Die bis zum 22. Januar nächsten Jahres laufende Schau wird Objekte und Redewendungen zusammen führen, indem sie die Funktion der Exponate beschreibt und die daraus abgeleiteten Redewendungen erläutert.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Internet: www.herne.de
 
 
Ausschreibung für Europäischen Krimipreis startet

Unna - Zum dritten Mal wird im Rahmen des Festivals "Mord am Hellweg" jetzt der Ripper Award ausgelobt. Der mit 11.111 Euro dotierte Europäische Preis für Kriminalliteratur geht an einen Kriminalschriftsteller, der sich mit seinem Wirken im europäischen Ausmaß um die Kriminalliteratur verdient gemacht hat, erklärte ein Sprecher der Stadt Unna. Preisträger sind bereits die schwedischen Autoren Henning Mankell und Håkan Nesser.
Verlage, literarische Einrichtungen, Lektoren, Agenturen, Krimiautoren, Krimijournalisten, Literaturvermittler und -förderer können ihre Favoriten bis zum 31. August vorschlagen. Erstmals wird der Ripper Award bereits zum Finale der nächsten Festival-Ausgabe am 10. November 2012 vergeben und nicht erst im Frühjahr des darauffolgenden Jahres, hieß es weiter.
 
 
 
Klangvokal-Festival zu Musik aus dem Mittelmeerraum gestartet
 
Dortmund - Das "Mittelmeer – Wiege der Kultur" lautet der Titel des diesjährigen Klangvokal Musikfestivals in Dortmund, das am Freitag begonnen hat. Die bis zum 2. Juli laufende Veranstaltung verbindet traditionelle Musik aus Neapel mit Renaissance-Klängen aus Venedig, höfischer Musik aus Granada, Flamenco aus Spanien und arabischem Pop. Zum Auftakt stand Verdis Oper "Il Corsaro" im Konzerthaus Dortmund auf dem Programm.
Zum Ende findet eine Operngala statt, die von einem Feuerwerk im Westfalenpark begleitet wird. Einen Höhepunkt des diesjährigen Festivals bildet nach Angaben der Veranstalter zudem die Aufführung von Mozarts großer c-Moll-Messe im italienischen Stil am 26. Juni in der Reinoldikirche. Außerdem ist das Fest der Chöre wieder Teil des Programms. Am 18. Juni treten mehr als 120 Dortmunder Ensembles im Zentrum der Stadt auf.
 
 
 
Ausstellung "Was essen wir heute?" in Venlo eröffnet
 
Das Museum van Bommel van Dam präsentiert seit dem Pfingstwochenende eine Schau rund um das Thema Nahrungsmittel
 
Venlo - Unter dem Titel "Was essen wir heute?" präsentiert das Museum van Bommel van Dam im niederländischen Venlo seit dem Pfingstwochenende eine Ausstellung rund um das Thema Nahrungsmittel. Die bis zum 11. September laufende Schau blickt nicht nur zurück in die Vergangenheit, sondern beleuchtet auch die Gegenwart und die Zukunft der menschlichen Nahrung. Heutzutage essen wir sowohl Produkte aus der Region als aus aller Welt.
Jedes für sich erzählt eine äußerst spannende Geschichte über Nachhaltigkeit, Gesundheit, Innovation, Geschmack, Qualität und Frische. In der Region Venlo, die für Spargel, Champignons und Tomaten berühmt ist, sucht man nach Wegen, vorhandene Produkte zu verbessern und neue Nahrungsmittel zu entwickeln. Die schnell wachsende Weltbevölkerung weiterhin ernähren zu können, sei eine enorme Herausforderung, hieß es zum Auftakt der Schau.
Die Ausstellung zeigt ein überraschendes Spektrum verbesserter Produkte, innovativer Techniken und alternativer Nahrungsmittel, das künftig möglicherweise den Hunger bekämpfen kann. Gesunde Snacks, wiederentdecktes Getreide, aber auch Insekten und Algen. Während der Ausstellung wird zudem der Film Moving Food von Tanja Nabben vorgeführt. Er zeigt im Großformat Riesengewächshäuser, kolossale Ställe, Roboter und Autobahnen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Abschieds-Abend von Düsseldorfs Intendantin Amélie Niermeyer
 
Düsseldorf - Mit dem von ihr selbst inszenierten Stück "Nur Pferden gibt man den Gnadenstoß" hat sich am Sonntagabend die Intendantin des Düsseldorfer Schauspielhauses, Amélie Niermeyer vom Publikum verabschiedet. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) dankte der scheidenden Intendantin für ihre Arbeit in den vergangenen fünf Jahren, in denen sie an der Spitze des traditionsreichen Theaters am Gustav-Gründgens-Platz gestanden hatte. Niermeyer habe "mit viel Energie, Mut und Souveränität" eines der großen deutschen Stadttheater geleitet, so die Ministerin.
Sie würdigte zugleich auch das Engagement der scheidenden Intendantin für das Junge Schauspielhaus. Gemeinsam mit dessen Intendant Stefan Fischer-Fels, der als Intendant ans Berliner Grips-Theater wechselt, habe Niermeyer das Kinder- und Jugendtheater zu einer regional starken und überregional ausstrahlenden Größe gemacht. Damit habe sie deutlich gemacht, daß "die Unterstützung der Arbeit für Kinder- und Jugendliche Chefsache sein muß", so Schäfer.
Nach der rund dreistündigen Abschieds-Vorstellung, bei der viele Publikums-Lieblinge des Theaters mitwirkten, feierten Team und Publikum ein Abschieds-Fest. Niermeyer war in den fünf Jahren ihrer Intendanz von der Kritik wegen eigener Inszenierungen und konzeptionell oft fragwürdigen Spielplangestaltung vielfach gescholten worden. Schon vor zwei Jahren hatte sie erklärt, nach dem Auslaufen ihres Vertrages keine zweite Amtszeit machen zu wollen. Ab Herbst wird sie die Abteilung Regie/Schauspiel am Mozarteum in Salzburg leiten, sich der Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses widmen und auch wieder als freie Regisseurin arbeiten, erklärte sie am Sonntag.
 
 
Bereits über 50.000 Besucher bei Struth-Fotoausstellung
 
Düsseldorf - Die große Retrospektive des Fotokünstlers Thomas Struth in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf geht am kommenden Sonntag zu Ende. Bislang haben nach Angaben des Museums vom Dienstag bereits über 50.000 Besucher die Fotoschau gesehen. Sie zeigt Aufnahmen, die Struth in den Jahren 1978 bis 2010 gemacht hat. Kommende Stationen der Ausstellung sind ab Juli London und ab Oktober Porto. Besondere Aufmerksamkeit fanden in der Landes-Kunstsammlung neben den jüngsten Motiven aus technischen Anlagen verschiedenster Art auch bisher nie in der Öffentlichkeit gezeigte frühe Werke, die zur Folge der Düsseldorfer "Straßen" gehören. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Pflanzen könnten künftig auf Textilien wachsen

Mönchengladbach - Studentinnen der Hochschule Niederrhein haben jetzt ein Textil konzipiert, auf dem Pflanzen wachsen können. Das flexibel einsetzbare Textil ist nach Angaben der Hochschule vom Dienstag in Mönchengladbach mit einer Düngerlösung beschichtet. Das Textil könne etwa bei der Begrünung von Hochhäusern oder auch an Flüchtlingscamps eingesetzt werden, um so den Menschen den Aufenthalt dort ein bißchen angenehmer zu gestalten, hieß es weiter.
"Mit dem Textil ließen sich auch ausgelaugte Böden begrünen, ohne tonnenweise Muttererde ankarren zu müssen", erklärten Henrike von Besser und Jennifer Elze, die das Konzept erstellt haben. Nach ihren Angaben käme das Textil mit starken Regenfällen ebenso zurecht, wie mit intensiver
Sonnenbestrahlung. Außerdem belaste es das Grundwasser nicht. Obwohl die Entwicklungskosten relativ hoch seien, könne sich die Herstellung des Produkts durch die vielfältige Einsetzbarkeit auch wirtschaftlich lohnen, glauben die Studentinnen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik.