Mahnmal für im Dienst ums Leben gekommene Polizeibeamte

Anatols "Wächter" jetzt in Selm

von Andreas Rehnolt/Red.

Foto: IM NRW
Mahnmal für im Dienst ums Leben
gekommene Polizeibeamte eingeweiht
 

Selm/Düsseldorf - NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat am Mittwoch in Selm das erste Mahnmal für im Dienst ums Leben gekommene Polizistinnen und Polizisten in NRW seiner Bestimmung übergeben. Nach Angaben des Ministeriums in Düsseldorf sind seit dem Ende der 1940er Jahre an Rhein und Ruhr rund 500 Polizeibeamte im Einsatz ums Leben gekommen. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um die Stahlskulptur "Der Wächter", die der Düsseldorfer Künstler Anatol geschaffen hat. 
Anatol Herzfeld, der bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie gelernt hatte, war selber Polizist und hatte seine erfolgreiche künstlerische Karriere parallel zu seinem Dienst bei der Motorradstaffel der Verkehrspolizei begonnen. Der am 21. Januar 1931 im ostpreußischen Insterburg geborene Anatol wuchs als Kind in einer bibelfesten Pflegefamilie auf. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Familie ins Rheinland, wo Herzfeld zunächst eine Ausbildung als Kunstschmied absolvierte. Später trat er in den Polizeidienst ein und verbrachte viele Jahre als Polizist mit einem Puppenspiel-Programm unter anderem zur Verkehrserziehung in den Schulen.
Der Künstler arbeitet vorrangig mit Holz, Eisen und Stein. Sein Werk reicht von Zeichnungen und Radierungen über Malerei, bis zu zu Multiples und größeren Plastiken. Dabei nimmt er häufig Bezug auf zeitaktuelle, politische und gesellschaftliche Themen, meist aus dem sozialen Bereich. Viele Arbeiten Anatols sind auf dem Gelände der Museumsinsel Hombroich bei Neuss zu sehen. Seine jetzt vor dem Ethikraum des Landesamtes für Aus- und Fortbildung der nordrhein-westfälischen Polizei in Selm aufgestellte Stahl-Skulptur findet dort ihre multiple Entsprechung.