Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Knapp 14.000 Besucher beim Neusser Shakespeare-Festival
 
Neuss - Knapp 14.000 Besucher hat das Shakespeare-Festival im Nachbau des Londoner Globe-Theaters in Neuss begrüßen können. Die Theatergruppen kamen im 21. Jahr des weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannten Festivals aus Südkorea, dem afrikanischen Simbabwe, aus der Schweiz, aus Schweden, England und Deutschland nach Neuss.
Nach Angaben der Veranstalter lag die Auslastungsquote der insgesamt 32 Veranstaltungen auch diesmal bei über 90 Prozent. Zu den Höhepunkten zählten in diesem Jahr die lebenssprühende "Comédie des Erreurs" des Théatre Vidy-Lausanne sowie der tiefempfundene, farbenprächtige "Hamlet" der Koreaner. Auch im kommenden Jahr wird das Shakespeare-Festival wieder stattfinden.
 
 
Zollverein wird Zentrum für Street-Artisten

Essen - Die Stiftung Zollverein veranstaltet vom 8. August an das erste StreetArt Festival auf dem Essener Welterbe. Wie ein Sprecher der Stiftung mitteilte, können junge Kreative im Alter von 14 bis 21 Jahren fünf Tage lang bis zum 12. August ihr Können in den "Disziplinen" Hip-Hop, Breakdance, Rap und Graffiti vertiefen.
Unter der Leitung von namhaften Coaches haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihr eigenes Programm zu kreieren und am 13. August auf Zollverein außerdem vor Publikum aufzuführen. Die Teilnahme an den Kursen ist kostenlos. Anmeldungen sind bis zum 1. August unter streetart@zollverein.de möglich.
 
 
 
Internationales Literaturfest "Poetische Quellen" ab 25. August
 
Bad Oeynhausen/Düsseldorf - Das diesjährige Internationale Literaturfest "Poetische Quellen" findet vom 25. bis 28. August in Bad Oenhausen und Löhne in Ostwestfalen statt. Wie die Kulturstiftung NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, steht das Fest unter dem Thema "Von unantastbarer Freiheit und Würde". Die Autoren kommen aus Serbien, der Schweiz, Rumänien, Ungarn, Italien, den USA, den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Das Literaturfest versteht sich nach Veranstalterangaben als eine "nach allen Seiten offene Bildungsveranstaltung", bei der Freiheit und Würde auf literarischer Ebene verhandelt werden.
 
 
 
Europäische Medienakademie in Düsseldorf startet am 10. Oktober
 
Düsseldorf - Die Europäische Medien- und Business-Akademie (EMBA) eröffnet am 10. Oktober in Düsseldorf ihren neuen Hochschulstandort. Wie die Akademie am Mittwoch mitteilte, startet EMBA damit nach Hamburg und Berlin nun auch in der NRW-Landeshauptstadt. Zum Beginn des diesjährigen Wintersemesters zieht die Akademie im Medienhafen in der preisgekrönten Architektur des "Coloriums", direkt am Rhein ihre neuen Räume.
 
 
 
NRW-Stiftung fördert Mercator-Sammlung und Ausstellung
 
Düsseldorf/Duisburg/Dortmund - Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung stellt der Mercator-Gesellschaft Duisburg für die Neupräsentation der Mercator-Sammlung im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Anlaß sei der 500. Geburtstag des Universalgelehrten Gerhard Mercator im kommenden Jahr, so ein Sprecher der Stiftung in Düsseldorf. Die jetzige Ausstellung, in der kostbare Originale wie Kartenwerke und Globen aufbewahrt werden, soll neu konzipiert und die Exponate für Besucher in einer "Schatzkammer" ansprechender inszeniert werden.
 
Zudem sollen etwa Informationen über das zukunftsweisende Werk Mercators an einem digitalen Kartentisch erfahrbar gemacht werden. Geplant ist eine intensive Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturhistorischen Museum Dortmund, das die NRW-Stiftung ebenfalls bei der Realisierung einer Ausstellung zu Mercator unterstützt. Während das Duisburger Museum sich auf die Bereiche Seefahrt, Navigation und Entdeckungsgeschichte konzentrieren wird, sollen in Dortmund Kartographie und die Geschichte der Vermessungstechnik im Mittelpunkt stehen. Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum erhält für die Durchführung der Ausstellung "500 Jahre Gerhard Mercator. Vom Weltbild der Renaissance zum Kartenbild der Moderne" bis zu 50.000 Euro.
 
 
Heinrich Theodor Grütter wird neuer Direktor das Ruhr Museums
 
Essen - Heinrich Theodor Grütter wird im kommenden Jahr neuer Direktor des Ruhr Museums auf Zollverein in Essen. Wie eine Sprecherin der Stiftung Zollverein mitteilte, wird Grütter Nachfolger des bisherigen Leiters Ulrich Borsdorf. Einen entsprechenden Beschluß habe der Stiftungsrat der Stiftung Zollverein gefaßt, hieß es weiter. Der Stiftungsrat sei der Personal-Empfehlung der eigens gegründeten Findungskommission gefolgt. Der Historiker Grütter ist derzeit im Ruhr Museum für das Ausstellungs- und Veranstaltungswesen sowie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich und hatte zuvor an der Konzeption, dem Aufbau und der Eröffnung des Hauses verantwortlich mitgearbeitet.

Stadtbibliothek Kleve zeigt Ausstellung über Konrad Duden
 
Kleve - Die Stadtbücherei Kleve zeigt seit Samstag bis zum 13. August eine Ausstellung über den Begründer und Vater der deutschen Einheitsschreibung, Konrad Duden. Anlaß für die Schau sei der 100. Todestag Dudens am 1. August, hieß es in einer Ankündigung. Die Buchausstellung in der Kinderbücherei zeigt vor allem neu angeschaffte Pappbilderbücher aus der Buchreihe "Duden Zwerge" in attraktiver Gestaltung, die sich an die Kleinsten mit Eltern und Erziehern wenden und Kinder ab 12 Monaten gezielt in deren sprachlicher Entwicklung begleiten. Duden wurde am 3. Januar 1829 im heutigen Wesel geboren.
Die Ausstellung ist im Rahmen der Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen.
 
 
Sommerliche Orgelkonzerte im Bistum Essen gestartet
 
Essen - Mit einer "kulinarischen Orgelnacht" im Essener Dom haben am Freitagabend die traditionellen "Sommerlichen Orgelkonzerte im Bistum Essen" begonnen. Seit mehr als 30 Jahren lädt das Ruhrbistum in den Sommerferien zu Konzerten mit Organisten aus dem Bistum Essen an verschiedenen Spielstätten ein. Neben der Essener Domorgel sind in diesem Jahr die Orgeln in St. Lambertus, Essen-Rellinghausen, in der Propsteikirche St. Ludgerus in Essen-Werden, in St. Mauritius, Hattingen-Niederwenigern, und in der Propsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen zu hören.
Die Reihe bietet in diesem Jahr insgesamt 18 Konzerte und geht  am 5. September mit einem Konzert am 5. September in der Propsteigemeinde St. Ludgerus im Essener Stadtteil Werden zu Ende. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, die Veranstalter bitten allerdings um eine Spende.
 
 
Museum Kunstpalast präsentiert japanische Farbholzschnittmeister
 
Titel der am 10. September startenden Ausstellung lautet "Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen"
 
Düsseldorf - "Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen" lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Museum Kunstpalast, die ab dem 10. September Kunstwerke japanischer Farbholzschnitt-Meister präsentiert. Die bis zum 15. Januar nächsten Jahres laufende Schau zeigt rund 80 Werke der Künstler Kunisada (1786 - 1865) und Kuniyoshi (1798 - 1861), die den Betrachter in eine farbenreiche, fantasievolle Traumwelt entführen.
Die Exponate wirken nach Darstellung der Kuratoren gelegentlich wie frühe Beispiele der heute so beliebten Mangas, der japanischen Comics. Nicht zuletzt deshalb gewinnen die beiden Meister aus dem 19. Jahrhundert international wieder mehr an Beachtung. Zu sehen sind Schauspielerbildnisse, Theaterszenen und Heldendarstellungen beider Künstler, außerdem Scherz- und Katzenbilder sowie Zeichnungen von Kuniyoshi. Die Ausstellung findet unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf statt.
Wie es weiter hieß, erhielt das Museum Anfang der 1960'er Jahre eine umfangreiche Schenkung japanischer Farbholzschnitte. Unter diesen Werken befinden sich alleine rund 220 Arbeiten von Kunisada und Kuniyoshi, die sich beide in ihren Werken durch fein abgestimmtes Kolorit und expressive Gesten der Dargestellten auszeichnen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.smkp.de
 
 
Schloßtheater Moers macht Tod zum Thema der kommenden Spielzeit
 
Auch die Welturaufführung des Romans "Todesstation" von Susan Sontag kommt auf die Bühne
 
Moers - Deutschlands kleinstes Stadttheater, das Schloßtheater im niederrheinischen Moers, gibt dem Tod in der kommenden Spielzeit eine Hauptrolle. "In seltsamem Gegensatz zu seiner Allgegenwart in der medialen Öffentlichkeit fehlt die Sprache, wenn er uns zu nahe kommt", schreibt Intendant Ulrich Greb im Programmheft für die Spielzeit 2011/2012. In der zweiten Hälfte der Spielzeit setzt sich die Bühne in der Projektreihe "überGehen" mit Lebensgrenzen, Todesbildern und Abschiedskultur auseinander.
Auf dem Spielplan steht unter anderem das theatrale Rechercheprojekt "Und ich sitz' in dem großen Stern da!" über das Leben kranker Kinder. Barbara Wachendorff, die für ihre Projekte auf der Grenze zwischen Theater und sozialer Wirklichkeit bekannt ist, entwickelt in Kooperation mit Kliniken und Hospizeinrichtungen ein Theaterstück, das die Pespektiven von schwerkranken Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 16 Jahren zum Thema macht.
Im Vordergrund stünden nicht die Leidensgeschichten, sondern das, was Kinder angesichts ihrer eigenen Krankheit an Fragen, Ängsten, Zweifeln, Sorgen, Wünschen und Hoffnungen formulieren, hieß es in der Ankündigung des Theaters. Aus den Recherchen soll ein Stück entstehen, in dem Schauspieler des Ensembles und kranke Kinder und Jugendliche zusammen spielen.
Außerdem wird es die Welturaufführung des 1967 geschriebenen Romans "Todesstation" von Susan Sontag (1933 bis 2004) geben, die Ausstellung "Ein Koffer für die letzte Reise" sowie Lesungen, Vorträge und Workshops zum Thema Tod und Sterben. 
 
 
Redaktion: Frank Becker