"Die andere Seite des Mondes"

Kunstsammlung NRW präsentiert Werke von acht weiblichen Pionieren der Avantgarde in den 1920er und 1930er Jahren

von Andreas Rehnolt
Kunstsammlung NRW präsentiert
"Die andere Seite des Mondes"
 
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Werke
von acht weiblichen Pionieren der Avantgarde
in den 1920er und 1930er Jahren
 
Düsseldorf - "Die andere Seite des Mondes - Künstlerinnen der Avantgarde" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunstsammlung NRW K20, die seit dem Wochenende zu sehen ist. Im Mittelpunkt der bis zum 15. Januar nächsten Jahres laufenden Schau stehen acht Künstlerinnen, die in den 1920er und 1930er Jahren maßgeblich an den ästhetischen Neuerungen in Europa beteiligt waren, erklärte Museumsdirektorin Marion Ackermann zum Auftakt der Schau. Zu sehen sind Werke von Sophie Taeuber-Arp, Hannah Höch, Sonia Delaunay, Dora Maar, Germaine Dulac, Katarzyna Kobro, Claude Cahun und Florence Henri.
 
Durch ihr hohes künstlerisches Niveau, ihre zielstrebige Kontaktsuche und unbedingtes Engagement hätten sich diese Künstlerinnen extrem gut vernetzt. Ackermann hofft, daß es der Kunstsammlung möglich sein wird, mittelfristig die bislang nach ihren Worten "ausschließlich männerorientierte" Sammlung zur europäischen Moderne der 1920'er und 1930'er Jahre des Hauses mit einigen Exponaten weiblicher Künstler zu ergänzen. Die sehenswerte Schau präsentiert insgesamt rund 230 aus weltweiten Sammlungen von Museen oder Privatsammlern zur Verfügung gestellte Werke.
 
Kuratorin Susanne Meyer-Büser erklärte zum Auftakt der Schau, die Künstlerinnen würden mit der Düsseldorfer Ausstellung erstmals zusammen gezeigt. So bestünde für die Besucher die Chance, auch den künstlerischen Dialog der Künstlerinnen in ihren Werken zu entdecken. Das Werk aller acht Künstlerinnen habe zudem "nachhaltig weiter gewirkt", betonte Meyer-Büser. Die Schau wolle "nicht mehr beweisen, daß es sich um gute Kunst handelt, sondern aufzeigen, wie die Künstlerinnen zusammengearbeitet und sich gegenseitig beeinflusst haben."
Bei den in Düsseldorf präsentierten Werken handelt es sich um Gemälde, Fotografien, Skulpturen, um Filme, Collagen, Zeichnungen, Marionetten und um Mode-Design. Die Gesamtspanne der künstlerischen Arbeiten umfaßt unterschiedlichste ästhetische Richtungen vom Dadaismus über den Konstruktivismus bis hin zum Surrealismus. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk in Dänemark.
 

Sophie Taeuber-Arp Bar Aubette (Rekonstruktion) - Foto © Kunstsammlung NRW

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.