Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Museum für Ostasiatische Kunst eröffnet "Goldene Impressionen"
 
Köln - "Goldene Impressionen" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln seit Samstag präsentiert. Die bis zum 5. März kommenden Jahres laufende Schau zur Wiedereröffnung des Museums nach mehrmonatigem Umbau präsentiert japanische Malerei der Jahre 1400 bis 1900. Die Ausstellung gliedert sich in 7 Themengruppen. Dazu gehören Bilder von Göttern, Geistern und Menschen sowie Bilder von buddhistischen Heiligen und daoistischen Unsterblichen (Zen-Malerei).
Weiter wird Landschaftsmalerei im chinesischen Stil gezeigt, Malerei im höfischen japanischen Stil, Malerei auf Schiebetüren und Stellschirmen, Darstellungen schöner Frauen der fließenden Welt sowie Natur und Mensch in der Malerei des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Neben dem Einfluß der monochromen chinesischen Tuschmalerei spiegelt die Ausstellung nach Angaben der Kuratoren die einheimische, ausgesprochen farbenprächtige höfische Tradition japanischer Malerei und schließlich den stilistischen Einfluß der europäischen Malerei und Photographie im 19. und frühen 20. Jahrhundert wieder.
Das Museum präsentiert zeitgleich zur Sonderausstellung "Japanische Malerei" den Zyklus "Sentimental Journey/Winter Journey" sowie großformatige Arbeiten aus "Private Photography" des bekannten japanischen Fotokünstlers Nobuyoshi Araki. Zusammen mit den keramischen Arbeiten von Shiro Tsujimura ergibt sich ein kontrastreiches Spannungsfeld.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 11 bis 22 Uhr geöffent.
 
 
Ausstellung zur Schuh-Geschichte in Langenfeld
 
Langenfeld - "Auf Schritt und Tritt" lautet der Titel einer Ausstellung im Kulturellen Forum Langenfeld, die vom 13. November an Schuhgeschichte in Handwerk, Mode und als Kultobjekte präsentiert. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, läuft die Schau bis zum 5. Februar nächsten Jahres.
Die Kulturgeschichte, das Schuhmacherhandwerk, die Schuhmode durch Länder und Zeiten, aber auch das Lebensgefühl und der Schuh als Kultobjekt werden mit ausgewählten Objekten vorgestellt. Die kostbaren historischen Schuhe sowie die ergänzenden Exponate kommen von privaten Leihgebern sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Eine Schuhmacherwerkstatt, zahlreiche illustrierte Informationstafeln, diverse Werbeträger, Graphiken und künstlerische Fotografien zum Thema Schuh runden die Ausstellung ab.
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Rund 540.000 pathologische Glücksspieler in Deutschland
 
Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat die Zahl der 18- 20jährigen Spieler an Glücksspielautomaten seit 2007 um 13 Prozent zugenommen
 
Köln - Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schätzt die Zahl der problematischen oder gar pathologischen Glücksspieler in Deutschland auf aktuell 540.000 Personen. Besonders kritisch wertete die BZgA, daß die Zahl der 18- bis 20jährigen, die an Geldspielautomaten ihr Glück versuchen, im Vergleich zu 2007 deutlich um etwa 13 Prozent zugenommen hat. Knapp jeder Zweite in der Altersgruppe der 16- bis 65-Jährigen in Deutschland (46,5 Prozent) habe in den vergangenen zwölf Monaten bei einem oder mehreren öffentlich angebotenen Glücksspiele um Geld gespielt.
Auch in der Altersgruppe der 16- und 17-Jährigen, die nach dem Jugendschutzgesetz überhaupt keinen Zugang zu Glücksspielangeboten haben dürften, nimmt das Spielen an Geldspielgeräten nach Angaben der Behörde zu. Aufgrund der schnellen Wett- und Spielabläufe bestehe beim Spiel an Geldspielautomaten und bei der Teilnahme an Live-Wetten ein um fünffach erhöhtes Risiko für Glücksspielsucht, hieß es in der Mitteilung weiter. Für die Teilnahme an Lotto 6 aus 49 bestünde dagegen kein derartiges Risiko.
Die Behörde forderte, angesichts der weiterhin hohen Zahlen von Glücksspielsüchtigen in Deutschland, die Präventionsmaßnahmen zu überdenken. Insbesondere bei den Online-Glücksspielangeboten oder Automatenspielen sei eine Anpassung und Verstärkung der Präventionsangebote erforderlich. Zum Spieler- und zum Jugendschutz seien daher Maßnahmen zur Prävention von Glücksspielsucht auf Bundes- und auf Landesebene systematisch zu verankern und sicherzustellen.
 
Internet: www.bzga.de
 
 
ZDF-Korrespondent Hano mit Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet
 
Köln - ZDF-Korrespondent Johannes Hano ist am Montagabend in Köln mit dem diesjährigen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet worden. In ihrer Begründung lobte die Jury die präzisen und aufklärenden Analysen und Berichte des Journalisten über die Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan. Trotz der unübersichtlichen Informationslage sei es ihm in dieser Ausnahmesituation gelungen, die Entwicklungen überlegt einzuordnen, ohne zu verharmlosen oder zu dramatisieren.
Der Schriftsteller und Publizist Tilman Spengler hob in seiner Laudatio die Fähigkeit Hanos hervor, durch geschickte Wechsel zwischen strukturellen Analysen und der Darstellung von Einzelschicksalen gleichzeitig Herz und Verstand der Zuschauer zu berühren. Der 48 Jahre alte Hano ist Leiter des ZDF-Studios in der chinesischen Hauptstadt Peking und zugleich auch für das ZDF-Büro in Tokio verantwortlich. 
Den Förderpreis erhielt die NDR-Korrespondentin und Reporterin Ariane Reimers für ihre Reportagen aus dem Norden Japans für Tagesschau und Tagesthemen. Einen Sonderpreis verlieh die Jury dem libyschen Staatsbürger Nasser Haddar. Dem Computeringenieur und Mitarbeiter von Al-Dschasira gelang es, über Satelliten Verbindungen zum Internet aufzubauen und so die Informationssperre des libyschen Machthabers zu durchbrechen. Er veröffentlichte Handy- und Kameraaufnahmen, die die Demonstrationen gegen den Diktator und die Brutalität der Polizei gegen die Zivilbevölkerung zeigten.
 
Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis würdigt seit 1995 herausragende Leistungen des kritischen Fernsehjournalismus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Förder- und Sonderpreis jeweils mit 2.500 Euro.
 
 
Ausstellung "Glanz und Größe des Mittelalters" im Museum Schnüttgen
 
Für die am 4. November startende Schau kamen rund 160 in Köln entstandene Meisterwerke der Romanik, Gotik und der beginnenden Renaissance aus aller Welt zurück an den Rhein
 
Köln - "Glanz und Größe des Mittelalters" lautet der Titel einer Ausstellung im Kölner Museum Schnüttgen, die ab dem 4. November Kölner Meisterwerke aus den großen Sammlungen der Welt präsentiert. Zu sehen sind bis zum 26. Februar kommenden Jahres allein 160 Kunstwerke, die in der Zeit der Romanik, der Gotik und der beginnenden Renaissance in der Domstadt entstanden sind und für die Dauer der Schau aus aller Welt an den Rhein zurückkehren. Dazu werden 60 Exponate aus der eigenen Sammlung präsentiert.
 Im 12. Jahrhundert war Köln ebenso wie Jerusalem, Byzanz und Rom ein Zentrum des Katholizismus und trug wie diese drei Metropolen die Bezeichnung "Sancta", die Heilige im Stadtnamen. Maler und Bildhauer wurden von Herrschern, Geistlichen sowie den wohlhabenden Bürgern der Stadt mit Aufträgen überschüttet, so die Kuratoren der Schau. Bei den ausgestellten Exponaten handelt es sich um Gemälde, Skulpturen, Elfenbeinschnitzereien, Goldschmiedearbeiten, Glasmalereien, Buchkunst und edle Textilien.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt sicherlich das Gemälde "Darbringung im Tempel" von Stefan Lochner (1410-1451), das aus Lissabon zur Verfügung gestellt wurde sowie das Gemälde "Der heilige Abt Antonius" aus dem Jahre 1400, das aus New York nach Köln ausgeliehen wurde. Die Schau beleuchtet nach Angaben der Kuratoren die Bedeutung des Kölner Kunstschaffens im Mittelalter ebenso wie die Welt der Künstler und ihrer Auftraggeber.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10-18 Uhr, donnerstags von 10-20 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 10-22 Uhr geöffnet.
 
 
Stauwände sollen deutsch-niederländisches Moor erhalten
 
Borken - Das Hochmoorgebiet zwischen Borken und dem niederländischen Winterswijk soll mit Hilfe von Stauwänden gerettet werden. Dafür planten niederländische Behörden in Kooperation mit dem Kreis Borken, im August kommenden Jahres ein Kammersystem anzulegen, das ein weiteres Austrocknen des Moors verhindern soll. Das 150 Hektar große Naturschutzgebiet Burlo-Vardingholter Venn umfaßt eines der letzten Relikte der ursprünglich dichten Hochmoorlandschaft von Nordwest-Deutschland.
"Die landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Grünflächen hat jedoch dazu geführt, daß das Moor zunehmend austrocknet und verbuscht. Dadurch verlieren seltene Vogelarten, Libellen und Schmetterlinge ihren Lebensraum", erklärte der Diplom-Biologe beim Kreis Borken, Peter Pavlovic, das Problem. Bereits in den 1980er Jahren wurde nach seinen Angaben ein Damm gebaut, um die Entwässerung zu stoppen. Nun soll eine Stauwand mit Kammersystem dazu beitragen, das Regenwasser länger im Moor zu halten und das Wachstum des Torfmooses anzuregen. Leitung und Finanzierung des Projektes liegen bei den niederländischen Behörden, hieß es weiter.
 
 
Filmmuseum präsentiert Filmreihe "Heilige Hallen"
 
Düsseldorf - Am 9. November startet im Filmmuseum Düsseldorf eine Filmreihe unter dem Titel "Heilige Hallen". In Kooperation mit der Architektenkammer NRW werden bis 30. November insgesamt vier Filme präsentiert, bei denen die Zuschauer der besonderen Aura von Kirchen, Kathedralen und Klöstern nachspüren können. Die Menschen in den ausgewählten Filmen suchen vor allem Ruhe und Geborgenheit. Doch immer wieder dringt die profane Realität in ihre Räume ein und stört die Refugien, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung.
Die Reihe beginnt mit dem 1939 entstandenen Streifen "Der Glöckner von Notre Dame" nach dem Historienroman von Victor Hugo. Die Kirche wurde damals detailgenau in den Studios in Los Angeles nachgebaut. Insofern prägt das Werk die prächtige, imposante Gotik-Architektur der mittelalterlichen Pariser Kathedrale. Am 16. November wird der Film "Alice' Restaurant" gezeigt. Er entführt die Zuschauer in die Old Trinity Church in Great Barrington im US-Bundesstaat Massachusetts. Alice und Ray Brock haben das ehemalige Gotteshaus gekauft und in eine Wohngemeinschaft umgewandelt, in der skurrile Aussteiger und eigenwillige Lebenskünstler eine Zuflucht finden.
Der "Name der Rose" ist der 3. Film in der Reihe "Heilige Hallen" und wird am 23. November präsentiert. Der Film nach dem Roman von Umberto Eco beginnt im Jahre 1327, als der Franziskanermönch William von Baskerville in die entlegene Berglandschaft des Apennin zur Abtei der Cluniazenser reist und durch seine detektivische Beobachtungsgabe und rationale Denkweise auf die Spur einer unheimlichen Mordserie gerät. Der Film entstand an einem Filmset nahe bei Rom und in einem Kloster im Rheingau.
Am 30. November endet die Reihe mit dem Film "Frühling, Sommer, Herbst, Winter .... und Frühling." Ein auf einem abgelegenen Bergsee in Korea schwimmender Tempel wird zum Zentrum von Ereignissen eines jungen Mönches, der in den dramatischen Phasen seines Lebens immer wieder zum Kloster zurückkehrt und dort schließlich zum Meister wird.
Die Filme beginnen jeweils um 20.00 Uhr im Filmmuseum.
 
 
Duisburger Museum würdigt Ulrich Erben mit einer Werkschau
 
Duisburg - "Ulrich Erben – Lust und Kalkül. Malerei aus fünf Jahrzehnten" lautet der Titel einer Ausstellung im MKM Museum Küppersmühle in Duisburg, die seit Freitag den 1940 geborenen Künstler würdigt. Die Werkschau läuft nach Angaben von  Museumsdirektor Walter Smerling vom Donnerstag bis zum 29. Januar nächsten Jahres und zeigt rund 160 Gemälde sowie Papierarbeiten sowie einen Lichtobjekt-Raum.
Eigens für die Duisburger Ausstellung realisierte Erben zudem zwei monumentale Wandarbeiten im Museum. Der Künstler zählt seit über 40 Jahren zu den wichtigsten deutschen Vertretern der Farbfeldmalerei, hieß es im Vorfeld der Schau. Erben, der in Düsseldorf lebt und arbeitet, war auch 25 Jahre als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf/Münster tätig.
Anfangs war sein Werk noch gegenständlich geprägt, später entstanden in den 1970er Jahren weiße, aber keine monochromen Bilder. Erben verwendete das Weiß für seine Arbeiten in unterschiedlichen Abtönungen als farbneutralen Helligkeitswert, mit dem er nach Angaben von Kuratorin Eva Müller-Remmert geometrische Strukturen gestaltete, die das Auge irritieren und die Distanz zwischen Bild und Betrachter aufbrechen. Später schuf der Künstler Lichtobjekte und Bildserien in intensiver Farbigkeit. Die Duisburger Schau präsentiert Arbeiten aus allen Schaffensperioden von Erben.
 
Die Ausstellung ist mittwochs von 14 - 18 Uhr sowie donnerstags bis sonsntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.