4 Musiker - 7 Instrumente: Das Melton Tuba Quartett In Duisburg wird morgen ein epochales Orchesterwerk uraufgeführt
Remscheid. Hartmut Müller ist in seinem Element – denn er ruht trotz aller gewaltigen musikalischen und organisatorischen Anforderungen in sich. Der „Remscheider Jung“, so Müller (*1958) über sich, gehört als Kopf und treibende Kraft zum international renommierten Melton Tuba Quartett - Jörg Wachsmuth (Dresdner Philharmonie), Heiko Triebener (Bamberger Symphoniker), Ulrich Haas (Duisburger Philharmoniker) und Hartmut Müller (Sinfonieorchester Wuppertal) -, das vor der Vollendung eines epochalen Projekts steht: der Uraufführung des „Grand Concerto 4 Tubas“. Warum das weit mehr als „nur“ ein Konzert wie viele andere ist, erläutert Hartmut Müller im Gespräch mit den Musenblättern.
Ein lange gehegter Herzenswunsch der vier Mitglieder des Melton Tuba Quartetts geht in Erfüllung, und die sinfonische Welt wird um eine klangvolle Perle reicher, wenn morgen, am 9. November 2011 Carl St. Clair (Müller: „Die Idealbesetzung“) in der Duisburger Mercator-Halle den Taktstock hebt, um mit den vier Tubisten und den Duisburger Philharmonikern das „Grand Concerto 4 Tubas“ aus der Taufe zu heben. In der Musikliteratur gab es bis dato noch kein solches Werk. Der Amerikaner John Stevens, selbst Tubist, hat es im Auftrag des Quartetts komponiert, um diese Lücke zu schließen. Die Musiker und Stevens kannten sich durch Begegnungen in den USA und Italien, die Chemie stimmte, das Werk konnte in Angriff genommen werden.
Damit auch die Kasse stimmte, teilten sich die drei Konzerthäuser in Bamberg, Dresden und Duisburg die Kosten, übernahmen das nicht unbedeutende Honorar für den Komponisten sowie die daran geknüpfte Uraufführungsreihe. Für alles andere – und das ist nicht wenig – kamen die vier Solisten auf: für die Proben und die Konzertserie müssen den Häusern Ersatz-Tubisten gestellt werden, ein Coach (Prof. Chris Holding, Folkwang Essen) mußte ebenso gemietet werden wie z.B. das Sinfonieorchester Wuppertal als Probenpartner.
Nun aber ist es geschafft, morgen erklingt im Rahmen eines großen Konzertprogramms mit Werken von John Stevens für Tuben zum ersten Mal öffentlich das „Grand Concerto 4 Tubas“. Klassisch und experimentierfrei werden die Tuben die Klang- und Spielmöglichkeiten mit einem Sinfonieorchester ausschöpfen, typisch amerikanisch in der Tonsprache, amerikanisch geführt von Carl St. Clair. Nicht nur ist es das erste seiner Art, erläutert Hartmut Müller, es ist auch einzigartig, daß vier Tubisten ein Tuba-Quartett bilden und dabei mit sieben Instrumenten inkl. Tenor-, Baß-Tuben und Kontrabaß-Tuben auftreten, denn gewöhnlich werden die hohen Stimmen in einem Tuba-Quartett durch Posaunisten „aufgefüllt“.
Wir haben in die vorab mit den Duisburgern unter St. Clair eingespielte CD-Aufnahme hineinhören können – ein Hochgenuß und mächtiges Klangbad
Die Uraufführung am 9.11.2011 in der Duisburger Mercator-Halle und der zweite Abend am 10.11. eröffnen die Serie der bei Konzertfreunden schon jetzt begehrten Konzerte. Das am 11.11. in Coesfeld ist bereits ausverkauft.
Ein weiterer Termin, die Sie sich notieren könnten:
9. November, 20.05 Uhr, Live-Übertragung der Uraufführung im WDR 3
Trost für jene, die nicht zu den Konzerten kommen können: Die CD des ECHO-ausgezeichneten Labels acousence ist ab sofort zu haben und kann auch bei Hartmut Müller, Kremenholl 36, 42857 Remscheid, Tel. 02191-781820 bestellt werden.
Informationen auch unter: www.meltontubaquartett.com und www.acousence.de
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