Lasset den Himmel hoch oben

von Hanns Dieter Hüsch

© Jürgen Pankarz
Lasset den Himmel hoch oben
 
Lasset den Himmel hoch oben
Und die Hölle in Ruh
Wollet die unerbittlichen Nächte loben
Den Leib und die abgelaufenen Schuh
 
Kommen die Nöte zuhauf
Nehmet den Mund voll Melancholie
Niemand steht für euch auf
Niemand und nie
 
Leget das Haupt in die Hand
Wenn ihr verletzt und verlassen seid
Lobet die Uhren aus Sand
Lobet den Gott Gelassenheit
 
Lasset den Wald und das Gras
Öffentlich mit euch sprechen
Lobet den täglichen Spaß
Und das tägliche Kopfzerbrechen
 
Achtet das Brot und den Wein
Trachtet nicht nur nach Gewinn
Seht es weiß keiner von eurem Gebein
Woher und wohin
 
Strecket den Leib nach der Decke
Damit ihr so schnell zu fassen seid
Lobet die Wurzel den Wurm und die Schnecke
Lobet den Gott Gelassenheit.
 
 
Aus: Das kleine Buch aus heiterem Himmel (2004) / Der Große Hüsch, Band 1 (2011)
 
 

© Chris Rasche-Hüsch/ Verlag Kiepenheuer & Witsch
Veröffentlichung aus "Der Große Hüsch, Bd. 1" in den Musenblättern mit freundlicher Genehmigung
Die Zeichnung stellte freundlicherweise Jürgen Pankarz zur Verfügung.