Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne - heute vorweihnachtlich gefärbt

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Krippenausstellung im Niederrheinischen Museum Kevelaer eröffnet
 
Kevelaer - Unter dem Titel "Ein Kind ist uns geboren" ist im Niederrheinischen Museum Kevelaer eine Krippenausstellung eröffnet worden. Zu sehen sind bis zum 15. Januar zahlreiche Krippengestaltungen aus dem 18. Jahrhundert bis in unsere Tage. Auffallend sei unter anderem eine alte, neapolitanische Krippendarstellung herausragender Qualität, hieß es zum Auftakt der Schau. Neben den Krippenställen mit umfangreichem "Krippenpersonal" sind auch alte Fliesen, Backformen, Schüsseln, grafische Darstellungen und anderes mehr vom Wunder der „Menschwerdung Christi“ ausgestellt.
"In dieser beeindruckenden, sinnenfrohen und bunten Vielfalt der Exponate wird für Besucher die Freude der Christgeburt und der Festcharakter dieses Heilsereignisses erfahrbar", so der Leiter des Museums. Kinder können im Rahmen der Schau kleine Holzkrippen erwerben und selbst aufbauen oder in Workshops eigenen Weihnachtsschmuck basteln. Auch das Backen leckeren Weihnachtsgebäcks, das Erleben eines Weihnachtsspiels oder das Lauschen einer alten, zauberhaften Weihnachtsgeschichte ist im Museum in Kevelaer möglich.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Krippen aus aller Welt im Museum Kloster Kamp eröffnet
 
Kamp-Lintfort - Im Museum Kloster Kamp im niederrheinischen Kamp-Lintfort sind seit Samstag "Krippen aus aller Welt" zu sehen. Bis zum 22. Januar können Besucher insgesamt über 100 Krippen bewundern. Sie zeigen anschaulich „die Menschwerdung Gottes“, hieß es zum Start der Schau. Das Jesuskind ist mal aus Maisstroh oder Terrakotta, mal aus Kamelknochen oder glänzendem Olivenholz geschnitzt. Mal ist es mit schwarzer, mal mit brauner Hautfarbe, mit Mandelaugen oder indianischen Gesichtszügen dargestellt.
Manchmal beten nach Angaben des Kamp-Lintforter Pfarrers Thomas Schulz Löwe und Lama, statt Ochs und Esel neben dem Kind in der Krippe. Die kleinsten Exemplare der Krippen passen in einen Fingerhut, die größten sind zur Aufstellung in einer Kirche geeignet. Das verarbeitete Material, wie etwa Kamelknochen, Draht und Textilfäden spiegelt nach Angaben der Veranstalter "auf bezaubernde Weise das regionale Verständnis von Glaube". Unter den exotischsten Krippen ist unter anderem eine grellbunte aus Indien stammende "Bollywood-Krippe" zu bewundern oder eine Krippe aus Streichholzschachteln oder Muscheln. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis17 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet einen Euro.
 
 
Christbaumständer-Ausstellung in Zons eröffnet
 
Zons - Unter dem schlichten Titel "Unentbehrlich" zeigt das Museum im rheinischen Städtchen Zons historische Christbaumständer. Zu sehen sind rund 100 solcher Ständer aus der Sammlung Geldmacher. Der Christbaumständer findet nach den Worten von Kuratorin Karina Hahn "oft kaum Beachtung oder falls ja, dann nicht unbedingt positiver Natur", weil es nicht selten Probleme dabei gibt, den Baum in den Ständer zu stellen und zu befestigen. Besucher erfahren unter anderem, daß es bereits im 17. Jahrhundert so reich dekorierte Weihnachtsbäume gab, daß sie unbedingt einer Halterung zum sicheren Stand bedurften.
Ursprünglich seien die Ständer aus Holz gewesen, weiß Museumsleiterin Angelika Riemann. Dienlich waren etwa schwere Holzklötze, Standbretter oder entsprechende Schemel. "Die ersten gußeisernen Christbaumständer tauchten mit der industriellen Entwicklung Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Diese seien allerdings in der Anschaffung so teuer gewesen, "daß sie für Arbeiterfamilien kaum in Frage kamen." Es gab zu dieser Zeit auch massive Nachbildungen von Baumstämmen und Wurzelwerk, hieß es zum Auftakt der bis zum 29. Januar laufenden Schau. 
Der Motivschatz auf den Grundplatten dieser Christbaumständer ist laut Riemann "vielfältig, liebenswert und schön anzuschauen." Viele Dekore zeigen den Weihnachtsbaum, Zweige, Kerzen, oder Christbaumkugeln. Die Heiligen Drei Könige, der Stall zu Bethlehem, der Weihnachtsmann, aber auch Lebkuchenmännchen, Glocken, Sterne, Engel, Misteln oder sogar ganze winterliche Landschaftsdarstellungen vervollständigten die Motive. Eine stimmungsvolle Ergänzung findet die Ausstellung in historischen Lamettaverpackungen, Weihnachtspostkarten und Weihnachtstellern aus einer Neusser Privatsammlung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Emschertal-Museum präsentiert "Adventskalender aus 100 Jahren" 
 
Herne - "Adventskalender aus 100 Jahren" zeigt das Emschertal-Museum in Herne seit Freitag in einer Ausstellung. Zusammengestellt wurde die Schau vom Museum Europäischer Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin. Gedruckte Adventskalender, wie wir sie heute kennen, gibt es, so Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger, erst seit rund 100 Jahren. Die bis zum 15. Januar laufende Ausstellung zeigt unter anderem den ersten gedruckten Weihnachtskalender "Im Lande des Christkinds".
Außerdem sind weitere Kalender aus dem Münchener Verlag Reichhold & Lang zu sehen. Dessen Leiter Gerhard Lang gilt als de eigentliche "Vater" der Adventskalender, denn er brachte zwischen 1908 und 1938 über 30 verschiedene Kalender in aufwendiger Verarbeitung und von namhaften Illustratoren gestaltet, auf den Markt. In den 1920er Jahren gab es in Deutschland bereits mehrere Verlage, die ähnliche Kalender herausbrachten. In den europäischen Nachbarländern dauerte es etwa zehn Jahre länger, bis erste Kalender erschienen.
Nach 1945 trugen dann amerikanische Besatzungssoldaten zum Siegeszug der Adventskalender in den USA bei. Die Herstellung hierzulande orientierte sich seit diesem Zeitpunkt vorrangig am internationalen Markt, so Doetzer-Berweger in der Ankündigung der Ausstellung. Viele Entwürfe wurden über Jahre gedruckt und erleben bis heute hohe Auflagen. Die Schau zeigt auch Adventskalender aus der DDR. Dort sollte "nichts an den christlichen Ursprung des Festes erinnern". Nur die Kalender einiger weniger christlicher Verlage knüpften daran an. Außerdem zeigt die Ausstellung eine Reihe von gefüllten und zur Werbung genutzter Kalender.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. 
Internet: www.herne.de  
 
 
Nicht jede Weihnachtsdekoration am Haus ist erlaubt
 
Düsseldorf - In der Vorweihnachtszeit entbrennt nach Angaben der Landesbausparkasse mancherorts ein regelrechter Wettbewerb um die schönste Weihnachtsdekoration. Der Festschmuck darf andere aber nicht über die Maßen stören, hieß es jetzt in der Dezember-Ausgabe der LBS-Zeitschrift "Das Haus". Blinkt der Festschmuck so grell, daß der Nachbar nicht mehr schlafen kann, muß die Beleuchtung nachts aus bleiben. Auch für Treppenhaus und Balkon gibt es Einschränkungen. So darf ein Mieter die Gemeinschaftsflächen des Hauses schmücken, wenn die Weihnachtsdekoration nicht zu "Belästigung, Gefährdung oder Vermüllung" führt", urteilte der Bundesgerichtshof (BGH V ZR 46/06) 
Ein Adventskranz an der Wohnungstür müsse dagegen toleriert werden, befand das Landgericht Düsseldorf (25 T 500/89). Kerzen allerdings dürfen nicht unbeaufsichtigt im Hausflur brennen und Balkonschmuck muß starkem Wind standhalten. Ein großer Nikolaus an der Hauswand bedarf der vorherigen Erlaubnis des Vermieters. Muß die Fassade angebohrt werden oder leidet die Optik des Hauses, kann der Vermieter das verbieten. Ein elektrisch beleuchteter Tannenbaum im Garten des Mieters ist dagegen zulässig - aber auch er bedarf der Genehmigung des Vermieters. Gerüche durch Räucherkerzen oder Duftlampen müssen Mitbewohner dulden. Zu viel davon sei jedoch "bestimmungswidrige Nutzung" des Gemeinschaftseigentums, entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG 3 Wx 98/03).
 
 
Heino rühmt seit Sonntag wieder "die Himmel"
 
Gladbeck - Der Volksmusiksänger Heino hat am Sonntag in Gladbecker Herz-Jesu-Kirche wieder seine diesjährige Kirchen-Tournee mit dem Titel "Die Himmel rühmen" gestartet. Nach Angaben des Managements findet die Tournee nach 2009 und 2010 bereits zum dritten Mal statt. Neben Werken von Mozart, Schubert, Beethoven und Tschaikowsky wird der Sänger erstmals auch aktuelle "Christmas-Songs" vortragen. Begleitet wird Heino von einem Organisten, einem Gitarristen sowie einem Chor.
Insgesamt führt die Tournee bis Ende Januar in evangelische und katholische Gotteshäuser in insgesamt 20 Städten. In NRW sind Auftritte auch in Gladbeck, Hagen, Wetter, Dortmund, Düsseldorf, Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Oberhausen und Essen terminiert. Für jeden Kirchenraum werden zudem eigene visuelle Bühnenbilder mit speziell auf die örtlichen Bedingungen zugeschnittenen Lichteffekten gezaubert, hieß es in der Ankündigung.


Naturschutzbund rät zu Weihnachtsbäumen ohne Chemie
 
Verbraucher sollten auf Ökolabel und kurze Transportwege achten
 
Düsseldorf - Der Naturschutzbund NRW und die Verbraucherzentrale NRW haben dazu aufgerufen, beim Kauf eines Weihnachtsbaumes auf Umweltbelange zu achten. Die Naturschützer rieten zum Kauf von Weihnachtsbäumen ohne Chemie. Zudem sollten die Verbraucher auf Ökolabel und kurze Transportwege achten. Die meisten der Nobilistannen oder Blaufichten kämen aus Weihnachtsbaumkulturen, die durch massiven Einsatz von Düngern und Pestiziden Boden, Grundwasser und Lebewesen belasten würden, hieß es in der Mitteilung.
Besser sei der Kauf von Fichten, Kiefern oder Tannen aus Durchforstung oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Dies führe zudem dazu, daß dem Käufer eine mögliche Belastung der Raumluft mit Pestizidausdünstungen in der Weihnachtszeit erspart bleibt. Die Umweltschützer räumten allerdings ein, daß der ökologische Anbau von Weihnachtsbäumen in NRW "noch ein Schattendasein" führt. Zur Zeit gebe es nur zwei ökologisch wirtschaftende Land- und Forstbetriebe, die "Ökotannenbäume" im Angebot führen. Fündig wird man beispielsweise in Ennepetal oder bei Schmallenberg im Sauerland. Hinzu kommen kleine Betriebe, die neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch wenige Weihnachtsbäume nach ökologischen Gesichtspunkten produzieren.
 

Redaktion: Frank Becker